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Die mongolische Nationalität (2)
   2006-03-06 15:12:15    cri
Die mongolische Nationalität hat ihre eigene Sprache und Schrift. Mongolisch gehört zur mongolischen Sprachgruppe der altaischen Sprachfamilie und ist in drei Dialekte unterteilt -- Innermongolisch, Uirad und Barag-buriad. Schon Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die mongolische Schrift auf der Grundlage der altuigurischen Schrift geschaffen. Kublai Khan, Kaiser Shizu der Yuan-Dynastie, die vom Jahr 1271 bis zum Jahr 1368 dauerte, ließ den buddhistischen Lama P'ags-pa aus Tibet dann eine neue Schrift schaffen. Diese sogenannte "P'ags-Schrift" war eine Variante der tibetischen Schrift. Nach dem Untergang der Yuan-Dynastie geriet sie fast völlig außer Gebrauch. Anfang des 14. Jahrhunderts reformierte der mongolische Gelehrte, Tschoskyi-Odzer, die ursprünliche erste Schrift, und in dieser Form ist sie bis heute in Gebrauch.

In der Yuan-Dynastie beteiligte sich die mongolische Nationalität auf vielen Gebieten am wissenschaftlichen und kulturellen Leben Chinas. Bereits Anfang des 13. Jahrhunderts leistete sie mit der Schaffung ihrer eigenen Schrift einen Beitrag zur nationalen Kultur, der sich in verschiedenen historischen und literarischen Werken niederschlug. Die Mitte des 13. Jahrhunderts verfasste "Geheime Geschichte der Mongolen" gilt als bedeutendes Werk in der Kulturgeschichte des chinesischen Altertums. Die unter Leitung von Toto in der Yuan-Dynastie zusammengestellten Werke "Die Geschichte der Song-Dynastie", "Die Geschichte der Liao-Dynastie" und "Die Geschichte der Jin-Dynastie" zählen zu den wichtigsten chinesischen Geschichtsbüchern. An diesen Arbeiten wirkten auch mongolische Gelehrte mit. Darüber hinaus hat die Yuan-Dynastie viele mongolische Kalligraphen und bekannte Gelehrte hervorgebracht, unter denen Tschoskyi-Odzer einer der bekanntesten ist. Sie haben zahlreiche Werke aus der chinesischen, der tibetischen und anderen Sprachen übersetzt. Auf dem Gebiet der Geographie über die Einigung des Landes unter der Großen "Yuan" verfasst, ein Buch, in dem unter anderem die geographischen Verhältnisse des ganzen Landes beschrieben sind. In der Architektur lassen zahlreiche prächtige Paläste in Städten wie Helin und Shangdu die Besonderheiten des mongolischen Stils deutlich erkennen.

In der Ming-Dynastie, die von 1368 bis 1644 dauerte, erlebte die mongolische Kultur eine weitere Entwicklung. Als wichtige historische und literarische Werke aus dieser Zeit sind "Die Goldene Geschichte, Überblick über die Goldene Geschichte" und "Die Erzählung von Ubashihongdaiji" zu nennen. Darüber hinaus wurden zahlreiche Wörterbücher der mongolischen und der chinesischen Sprache und mongolische Grammatiken verfassten. Besonders zu erwähnen ist die Übersetzung der "Geheimen Geschichte der Mongolen" und des "Kandschur". Die Übersetzung des "Kandschur" spielte für die Standardisierung und Bereicherung des Wortschatzes der mongolischen, der Han- und der tibetischen Nationalität und trieb die gemeinsame Entwicklung ihrer Kulturen voran.

Einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung der mongolischen Kultur in der Qing-Dynastie, die von 1644 bis 1911 dauerte, stellen die Herausbildung einer Schriftsprache und deren Standardisierung dar. Mongolische Gelehrte verfassten allein oder in Zusammenarbeit mit Sprachwissenschaftlern anderer Nationalitäten viele mongolische Wörterbücher und mehrsprachige Lexika. Die Werke des namhaften mongolischen Schriftstellers Yidschannaxi "In der ersten Etagen" und dessen Fortsetzung "Tränen im Roten Pavillon" gelten als bedeutende Werke der Dichtkunst. Viele mongolische Gelehrte übersetzten darüber hinaus rund 100 klassische Romane aus der chinesischen und der tibetischen Sprache, darunter den "Traum der Roten Kammer", "Die Räuber vom Liangshan-Moor", "Die Drei Reiche" und "Die Pilgerfahrt nach dem Westen". Die "Geschichte von Shakdel" aus der Neuzeit hat die Schatzkammer der mongolischen Literatur erneut bereichert.

Die mongolische Medizin, Astronomie und das Kalendersystem haben sich unter dem Einfluss der Han-Chinesen und der Tibeter entwickelt. Die mongolischen Ärzte waren vorwiegend buddhistische Lamapriester, die vor allem für ihre Kunst der Wund- und Knochenbehandlung berühmt waren. Im 17. Jahrhundert verbreiteten sich ihre Behandlungsmethoden bis weit ins Landesinnere Chinas. Auch zur Entwicklung der Veterinärmedizin haben Mongolen große Beiträge geleistet. In der Kalenderberechnung hat der mongolische Astronom und Mathematiker, Mingantu, Hervorragendes geleistet. Viele Jahre arbeitete er in der kaiserlichen Sternwarte der Qing-Dynastie und wirkte an der Zusammenstellung der drei Klassiker der Astronomie und Kalenderberechnung mit, die den Titel tragen: "Ursprung der astronomischen Gesetze", "Zusammenfassende Fortsetzung des Studiums der Sternenbilder" und "Studium der Himmelssphäre". Darüber hinaus verfasste er das Buch "Formeln für schnelle Rechen-Operationen mit der Kreiszahl" - gemeint ist damit die Zahl Pi, das nach seinem Tod von seinem Sohn und seinen Schülern vollendet wurde. Er war der erste in China, der die Zahl Pi mit Analyse relativ genau berechnet hat. Auf Grund zweimaliger eigener Felduntersuchungen in Xinjiang konnte er die erste wissenschaftlich erarbeitete Landkarte Chinas - den Atlas des Kaiserreiches - vollenden.

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