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Die Miao-Nationalität (2)
   2006-03-02 15:42:09    cri
Seit langem haben sich die Gebiete der Miao ungleichmäßig entwickelt. Im Altertum durchlief die Miao-Nationalität eine lange Periode der klassenlosen Urgesellschaft ohne Ausbeutung. Nach dem Buch "Houhanshu" ("Geschichte der Späteren Han") hatten die Nationalen Minderheiten, einschließlich der Vorfahren der Miao, im Gebiet Wuxi bis zur Jin-Dynastie den Totemismus beibehalten. Beim Opfer mischten sie Fisch und Fleisch in einem Holztopf miteinander. Bei der Opferzeremonie schlugen sie an den Topf. Das deutet darauf hin, dass die Miao sich früher mit dem Fischfang beschäftigt hatten.

Etwa zur Zeit der östlichen Han-Dynastie ab 1.Jahrhundert nach Christus begannen die nationalen Minderheiten in der Gegend von Wuxi mit dem Ackerbau. Sie beherrschten schon die Technik, aus Baumrinden Kleidung zu machen und sie mit Obstsaft zu färben. Sie tauschten ihre Produkte untereinander aus. Stammesoberhäupter und einfache Angehörige waren gleichberechtigt.

Von der Wei- und der Jin-Dynastie bis zur Sui- und Tang-Dynastie, das heißt vom 4.bis zum 10.Jahrhundert, brach die Urgesellschaft nach und nach zusammen. Die aus Blutsverwandten zusammengesetzten Sippengemeinschaften entwickelten sich schrittweise zu regionalen Dorfgemeinschaften. Im Laufe ihrer geschichtlichen Entwicklung hatten die Miao eine soziale Organisation namens "Kuan". Drei bis dreißig Dörfer bildeten ein kleines Kuan. Gewählt wurden die hohen und niedrigen Kuan-Häuptlinge von allen Kuan-Mitgliedern. Später wurden die Kuan mehr und mehr von der feudalen Herrscherklasse kontrolliert. Innerhalb des Kuan wurden regelmäßig Versammlungen abgehalten. Es gab öffentliche Vorschriften, die dem Schutz des privaten Eigentums und zur Wahrung der öffentlichen Ordnung dienen. Wer die Vorschriften nur leicht verletzte, wurde eine Geldstrafe über ihn verhängt. Bei schwerwiegenden Verletzungen der Vorschriften konnte man aus dem Kuan ausgeschlossen oder sogar zum Tod verurteilt werden. Alle Dörfer innerhalb des Kuan waren verpflichtet, sich gegenseitig zu unterstützen. Vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 stellten die Kuan in den Gebieten der Miao schon regionale politische und wirtschaftliche Bündnisse dar. Höchstwahrscheinlich waren sie Reste der Dorfgemeinschaften.

Gegen Ende der Tang-Dynastie und Anfang der Song-Dynastie im 10.Jahrhundert ist die Miao-Nationalität allmählich zur Klassengesellschaft übergegangen. Die Oberhäupter der Gemeinschaften waren schon so mächtig, dass sie allen Grundbesitz kontrollieren konnten. Die Wirtschaft besaß schon den Charakter einer Lehnsherrschaft. Gleichzeitig aber bestanden zwischen den Miao und den Han-Chinesen rege Kontakte. Unter dem Einfluss der feudalistischen Wirtschaft der Han-Chinesen wurde die Entwicklung der Lehnsherrenwirtschaft der Miao gefördert. Die Lehnsherren gaben sich als "Beamte" aus, und die unter ihrer Herrschaft stehenden Leibeigenen wurden "Tianding" genannt, also Knechte für Feldarbeit. Während der Song-Dynastie wurden einige Leute aus der Oberschicht der Miao zu Gouverneuren in ihren jeweiligen Bezirken ernannt. Auf dieser politischen Grundlage entwickelte sich die Lehnsherrenwirtschaft noch schneller. Unter der Herrschaft der Lehnsherren bestellten die "Tianding" die Felder der Lehnsherren. Sie brauchten zwar keine Pachtrenten zu bezahlen, mussten jedoch für die Lehnsherren Fronarbeiten leisten. Die Lehnsherren konnten die "Tianding" nach Belieben bestrafen. Sie wurden außerdem in die Militärorganisation eingegliedert. Wenn es zwischen den einzelnen Lehnsherren zum Krieg kam, so mussten die "Tianding" für diese in den Krieg ziehen.

In jener Zeit entwickelte sich die Landwirtschaft und das Handwerk der Miao ebenfalls weiter. Gegen das erwirtschaftete Überschussgetreide konnte man in anderen Bezirken Kochsalz eintauschen. Baumwollstoffe aus Wuxi gehörten zu den wichtigsten Tributlieferungen an die feudale Zentralregierung. Eisenmesser, Harnische, Schilder und Armerüste gehörten zu ihren wichtigsten Kriegswaffen. Gegen Ende der Song-Dynastie im 13.Jahrhundert beherrschten die Miao schon die Technik der Erzförderung und -verhüttung. Auch ihre Färberei und Weberei, bekannt durch ihre Batiken, waren schon auf einem hohen Entwicklungsstand. Auf dieser Grundlage sind Märkte entstanden, auf denen Warenaustausch und Handel zwischen den Miao und den Han-Chinesen stattfanden.

Während der Yuan-Dynastie zwischen dem 13.und 14.Jahrhundert gab es in den Siedlungsgebieten der Miao schon bedeutende Feudalherren. Diese Lehnsherren wurden von der Yuan-Regierung in verschiedene Ämter eingesetzt, mit dem Zweck, durch sie die Miao zu beherrschen.

Während der anschließenden Ming-Dynastie erreichte die Entwicklung der Lehnsherrenwirtschaft in den Gebieten der Miao ihren Höhepunkt. Aus ihr entwickelte sich die Grundherrenwirtschaft.

Nach den 80er Jahren des 19.Jahrhundert vergrößerte sich der politische und wirtschaftliche Einfluss des ausländischen Imperialismus in den Gebieten der Miao. So bekamen Gesellschaft und Wirtschaft in den Gebieten der Miao mehr und mehr den Charakter von Halbkolonie und Halbfeudalismus.

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