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Die Miao-Nationalität (1)
   2006-03-02 15:39:26    cri
Mit ihren beinahe 8 Millionen Angehörigen sind die Miao eine zahlenmäßig große nationale Minderheit Chinas. Die Miao leben über viele Landesteile verstreut: hauptsächlich in den Provinzen Guizhou, Yunnan, Hunan und Sichuan sowie im Autonomen Gebiet der Zhuang-Nationalität Guangxi. Ein weiterer kleiner Teil ist auf der Inselprovinz Hainan und im Südwesten der Provinz Hubei ansässig. Während es in den Provinzen Guizhou, Yunnan und Hunan größere, geschlossene Siedlungsgebiete der Miao gibt, leben sie in den anderen Provinzen in vielen Dörfern auch noch gemischt mit anderen Nationalitäten.

Auf der Yunnan-Guizhou-Hochebene und in ihren bergigen Randgebieten bilden jeweils mehrere Haushalte der Miao zusammen einzelne Dörfer, die auf den Bergabhängen, an Gebirgespässen, in weiten Tälern und in jenen Gegenden, wo die Verkehrsbedingungen relativ gut sind, liegen.

In den Siedlungsgebieten der Miao sind die geographischen Bedingungen sehr unterschiedlich. Der Südosten und Süden von Guizhou sowie der Norden von Guangxi liegen am Rand der Yunnan-Guizhou-Hochebene. Das Land fällt von Nordwesten nach Südosten ab, und zwar von etwa 1000 Metern auf etwa 400 Meter über dem Meeresspiegel. Hier befinden sich das Miaoling-Gebirge und die Flüsse Qingshuijiang, Duliujiang und Panjiang. Die Topographie in West-Hunan, Nordost-Guizhou, Südwest-Hubei und Südost-Sichuan ähnelt der Südost-Guizhous. Die meisten Gebiete der Miao, mit Ausnahme der wenigen Gegenden, wo es Winterfröste gibt, sind reich an Niederschlägen und haben ein mildes Klima. Die Berge sind mit grünem Bambus und üppigen Bäumen bestanden. Unter der Erde lagern reiche Bodenschätze. Dort werden Wasserreis, Mais, Sorghum, Bohnen, Tabak, Ramie, Zuckerrohr, Raps, Erdnüsse und Baumwolle angebaut. Die Gebiete der Miao auf der tropischen Insel Hainan sind reich an Gummibäumen und tropischen Früchten.

Schon während der Qin- und der Han-Dynastie vor 2000 Jahren waren die Vorfahren der Miao im Gebiet Wuxi des heutigen West-Hunan und Ost-Guizhou ansässig, das auch heute noch von den Miao dicht bewohnt ist.

Etwa im 3. Jahrhundert zog ein Teil der Vorfahren der Miao dem Fluss Wujiang entlang flussaufwärts nach dem heutigen Nordwest-Guizhou und Süd-Sichuan, im 5.Jahrhundert siedelte ein weiterer Teil nach Ost-sichuan und West-Hubei, im 9.Jahrhundert wurde ein Teil nach Yunnan verschleppt, und ließ sich dort nieder. Durch diese Wanderungen wurden die Miao in verschiedene Gebiete verstreut. Da die Miao schon seit langer Zeit verstreut wohnen und Während ihrer Entwicklung von verschiedenen Faktoren beeinflusst worden sind, unterscheiden sie sich durch Sprache, Namen und Trachten in den verschiedenen Gebieten. Auch ihre Feste und ihre Kunst sind nicht einheitlich.

Die Miao-Sprache gehört zum Miao-Zweig der Miao-Yao-Sprachgruppe der sinotibetischen Sprachfamilie und umfasst im großen und ganzen drei große Dialekte, die jeweils im Westen der Provinz Hunan, im Osten der Provinz Guizhou und im Gebiet zwischen den Provinzen Sichuan, Guizhou und Yunnan gesprochen werden. Außerdem spricht ein Teil der Miao die Sprachen anderer Nationalitäten, so die rund 100 000 Miao in den Kreisen Chengbu und Suining in der Provinz Hunan und in den Kreisen Longsheng und Ziyuan im Autonomen Gebiet der Zhuang-Nationalität Guangxi sowie im Kreis Jinping in der Provinz Guizhou einen chinesischen Dialekt. Im Kreis Sanjiang im Autonomen Gebiet der Zhuang-Nationalität Guangxi sprechen über 30 000 Miao die Dong-Sprache, und auf der Inselprovinz Hainan über 10 000 Miao die Yao-Sprache. Aufgrund der langen Kontakte zwischen den Miao und den Han-Chinesen beherrschen viele Miao, besonders diejenigen in Gebieten, in denen die Miao mit anderen Nationalitäten gemischt leben, Chinesisch und gebrauchen die chinesische Schrift.

In den verschiedenen Gebieten unterscheiden sich auch die Feste der Miao. Selbst das gleiche Fest wird in den einzelnen Gegenden nicht gleichzeitig begangen. In einigen Gegenden im Südosten der Provinz Guizhou und im Kreis Rongshui im Autonomen Gebiet der Zhuang-Nationalität Guangxi feiern die Miao das Miao-Neujahrsfest, das auf den Tag des Hasen oder den des Rindes zwischen dem 9. und dem 11. Mondmonat fällt. Dabei werden verschiedene Aktivitäten veranstaltet: von Trommeln oder Mundorgeln begleitete Tänze, Pferderennen, Stierkämpfe und vieles mehr. In einigen Kreisen in der Nähe der Stadt Guiyang kommen die Miao jedes Jahr am 8.Tag des 4.Mondmonats in ihrem besten Staat am Springbrunnenbecken in Guiynag zusammen. Dort spielen sie Mundorgel und Flöten, singen und plaudern, um des in ihren Sagen geschilderten Helden "Janu" zu gedenken. Darüber hinaus feiern die Miao in anderen Gebieten das Drachenbootfest, das Blumenbergfest am 5.Tag des 5.Mondmonats, das Chixin-Fest im 6.oder 7.Mondmonat, wenn der Wasserreis reift, das Qingming-Totengedenkfest, das Herbstfest bei Herbstanfang und so weiter. In der Provinz Yunnan veranstalten die Miao fast jedes Jahr ein besonderes Fest: das Cai Hua Shan. Ehrpaare, die nach ihrer Heirat immer noch kinderlos sind, müssen für die Festteilnehmer Wein vorbereiten. Vor dem Fest müssen sie in einer Ebene in der Nähe des Dorfes eine Kiefer pflanzen und den Weinbehälter an ihr befestigen. Dann singen und tanzen Jungen und Mädchen um den Baum herum. So hoffen diese kinderlosen Ehrpaare, später einen Sohn zu bekommen. Außerdem werden an diesem Tag auch Stierkämpfe veranstaltet.

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