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Die Li-Nationalität (1)
   2006-02-22 16:40:13    cri
Die Li-Nationalität hat über 1,5 Millionen Angehörige. Die meisten von ihnen leben in der Ortschaft Tongshi, Sitz des Autonomen Bezirks der Li- und der Miao-Nationalität Hainan, und in den Kreisen Baoting, Ledong, Dongfang, Qiongzhong, Baisha, Lingshui, Changjiang und Yaxian in der Inselprovinz Hainan, die anderen leben in verschiedenen Kreisen auf dieser Insel gemischt mit den Han-Chinesen sowie der Hui- und anderen Nationalitäten.

Die von den Li bewohnten Gebiete gehören zur Subtropischen Zone und haben während der vier Jahreszeiten eine durchgehend grüne Vegetation. Die Landschaft dort ist malerisch schön. Überall sieht man Kokospalmen und Kautschukplantagen auf dieser Insel im Südchinesischen Meer. Hier gibt es viele Bodenschätze und Zahlreiche einheimische Produkte. In manchen Gegenden können im Jahr drei Reisernten eingebracht werden. Mais, Süßkartoffeln und Maniok können zu jeder Jahreszeit angebaut werden. Diese Gebiete sind wichtige Orte für den Anbau tropischer Wirtschaftskulturen in China, wie beispielsweise Kokos- und Arekapalme, Sisalhanf, Zitronellgras, Kakao-, Kaffee- und Kautschukbaum, Ölpalme und Nierenbaum. Tropische Früchte wie Bananen, Ananas und Mangos haben alle hohe Erträge. Der Boden hier ist sehr reich an Bodenschätzen wie Kupfer, Zinn, Bergkristall, Phosphor, Eisenerze und Wolfram. An der Küste gibt es günstige Häfen, und für die Fischerei und die Salzgewinnung sind ebenfalls gute Voraussetzungen vorhanden. Wertvolle Meeresprodukte wie Perlen, Korallen, Karettschildkröten sind hier Spezialitäten. Das Diaoluo-Gebirge, das Jiafeng-Gebirge und das Bawang-Gebirge sind bekannte Urwaldgebiete. Dort wachsen kostbare Bäume. In den dichten Wäldern lebe der schwarze Gibbon, der Otter, die Zibetkatze, der Pfau und andere seltene Tiere und Vögel.

Schon in alten Büchern gab es Aufzeichnungen über die Li-Nationalität. Vor der Westlichen Han-Dynastie, also vor über 2000 Jahren die Bezeichnung "Loyue", in der Östlichen Han-Dynastie vor etwa 2000 Jahren die Bezeichnungen "Li" und "Man" und während der Sui- und der Tan-Dynastie zwischen die nationalen Minderheiten aus dem Süden genannt wurden. Unter diesen befanden sich auch die Vorfahren der heutigen Li-Nationalität auf der Insel Hainan.

Die Li-Nationalität hat sich aus der Yue-Nationalität entwickelt. Sie hatte enge Beziehungen zu den Nationalitäten Zhuang, Bouyei, Dong, Shui und Dai, und besonders zu den "Loyue", einem Zweig der "Baiyue". Schon in der Qin- und der Han-Dynastie zwischen den Jahren 221 vor unserer Zeitrechnung und 220 unserer Zeitrechnung siedelte ein Zweig der "Loyue" vom Festland aus Guangdong und Guangxi auf die Insel Hainan über. Vom Aspekt der Zugehörigkeit zu einer Sprachfamilie betrachtet, gehört die Li-Sprache wie die Sprachen der Zhuang, der Bouyei, der Dong, der Shui und der Dai gleichfalls zu der Zhuang-Dong-Sprachgruppe der Sinotibetischen Sprachfamilie und hat in der Phonetik, Grammatik und im Wortschatz mit diesen gemeinsame Merkmale.

Auf Grund archäologischer Funde konnte man feststellen, daß Vorfahren der Li-Nationalität schon vor 3000 Jahren in der Yin- und Zhou-Zeit auf der Insel Hainan ansässig waren und zwar in einer Urgesellschaftlichen matriarchalischen Sippengemeinschaft.

Schon vor der Qin- und der Han-Dynastie lebten die Han-Chinesen auf der Insel Hainan und beschäftigten sich dort mit Handel, Landwirtschaft und Fischerei. Zusammen mit den Li erschlossen sie diese reiche Insel Chinas. Dadurch entwickelte sich der wirtschaftliche und kulturelle Austausch zwischen den beiden Nationalitäten. Die Regierung der Han-Dynastie sandte Truppen nach Hainan, um die Insel zu erschließen, und richtete dort die Präfekturen Zhuya und Dan'er ein. Dadurch wurde das Verhältnis zwischen der Insel und dem Festland enger.

Schon während der Tang-Dynastie zwischen den Jahren 618 und 907 waren in den von den Li bewohnten Gebieten die Reichen die Mächtigsten, während die Armen ihnen Dienste leisten mussten.

In der Ming- und der Qing-Dynastie zwischen den Jahren 1368 und 1911 spielte in den Li-Gebieten die Produktionsweise der feudalen Gesellschaft eine wichtige Rolle. Der Boden konzentrierte sich hauptsächlich in den Händen der Herrscher. Die Ausbeutung der Leute durch Verpachten der Ackerfelder, Verleihen der Rinder und Lohnarbeit war sehr schlimm. Die von der kaiserlichen Regierung besetzten Felder in den Li-Gebieten hießen "Militär-Felder" und "Amtfelder", deren Erträge für die Versorgung der in den Li-Gebieten stationierten kaiserlichen Truppen bestimmt waren. Die einheimischen Beamten und Stammesfüherer unterdrückten die Bevölkerung und beuteten sie grausam aus. Nur in den Gebieten des Wuzhi-Gebirges blieb immer noch die Organisation der gemeinsamen Arbeitsweise der Urgesellschaft erhalten. Aber die Feudalherren nutzten auch diese Organisationsform aus, so daß sie sich allmählich in eine feudale Ausbeutungsform verwandelte.

Um gegen die Ausbeutung und Unterdrückung durch die reaktionären Herrscher der verschiedenen Dynastien und die reaktionären Oberschicht der eigenen Nationalität vorzugehen, entfaltete das Li-Volk ungestüme Kämpfe. Von der Song- bis zur Yuan-Dynastie erhoben sich die Li-Angehörigen zu 18 großen Aufständen, während der Ming-Dynastie zu über 30 Aufständen, von denen 14 sehr großangelegt waren.

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