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Die kasachische Nationalität (3)
   2006-02-13 15:44:35    cri
Die meisten Kasachen beschäftigen sich mit der Viehzucht, während ein kleiner Teil von ihnen die Landwirtschaft betreibt und sesshaft geworden ist. Ein Großteil der kasachischen Hirten führt ein Nomadenleben. Im Frühjahr, Sommer und Herbst wohnen sie in Jurten, die leicht einzurichten oder abzubauen und tragbar sind. Im Winter bauen sie auf die Winterweide - auch Wintertiefland genannt - Lehmhäuser mit einem glatten Dach.

Eine kasachische Jurte wird nach bestimmten Regeln eingerichtet. Sie wird in zwei Teile geteilt: Ein Teil davon ist Speicher, der andere Wohnung. In der Regel geht der Jurteneingang nach Osten. Links und rechts neben der Tür sind die Schlafplätze. An der Stirnwand haben Truhen und Sättel ihren Platz, davor befinden sich die Sitzplätze für die Gäste. Unmittelbar neben der Tür ist rechts und links der Platz für Pferdegeschirr, Jagdzeug, Kleinvieh, Kochgeräte und Nahrungsmittel.

Auf den Weiden ernähren sich die Hirten größtenteils von Vieh. Es gibt viele Milchprodukte. Im Alltag wird viel Hammelfleisch gegessen. Es ist Sitte bei den Kasachen, im Spätherbst Vieh zu schlachten, um es als Winterfleisch zu räuchern. Geräucherte Wurst aus Pferdefleisch ist eine lokale Spezialität, die sich lange Zeit lagern lässt. Im Frühling und Sommer ist das Vieh fetter und gibt mehr Milch. Daher geben die Hirten frisch gemolkene Milch in Pferdeledereimer und rühren sie ununterbrochen. Nach ihrer Gärung ist sie zu halbdurchsichtigem, etwas säuerlichem sogenanntem Pferdemilchwein, den die Hirten im Sommer gern trinken. Die reicheren Hirten trinken auch oft Milchtee, der aus Tee, Salz, Butter und Kuh- oder Kamelmilch zubereitet wird. Außerdem gibt es viele verschiedene Nahrungsmittel aus Reis- oder Weizenmehl. Wegen der ungünstigen Anbaubedingungen essen die Hirten meistens sehr wenig Gemüse.

Die Kleidung der Hirten der Kasachen wird meistens aus Tierfell und -haut hergestellt. Sie ist weitgeschnitten und langärmelig, was für das Reiten wichtig ist. Aber je nach Gegend und Stamm ist die Kleidung auch unterschiedlich. Im Winter tragen die Männer der Kasachen allgemein dem gediegenen Ziegenfell. Die Frauen der Kasachen tragen gern rote Kleider. Beim kalten Wetter ziehen sie noch einen in der Mitte geknöpften wattierten Mantel darüber. Die jungen Mädchen tragen gern bestickte Hosen und Silbermünzen oder Silberprodukte als Schmuck, die beim Gehen klingen. Die Hirten im Gebiet Altay tragen im Winter im allgemeinen eine aus drei Lammfell- oder Fuchsfellstücken hergestellte Mütze, deren Oberseite aus bunter Atlasseide besteht, während die Hirten im Gebiet Ili eine runde Ledermütze tragen. Früher trugen die Mädchen gern einen bunten Hut mit Eulenfedern. Die Frauen tragen auch noch einen bis zu den Füßen gehenden und mit roten und gelben Fäden bestickten Umhang. Die Kasachen, ob Mann oder Frau, tragen alle Lederstiefel. Im Winter tragen sie dazu noch ein Paar Filzsocken.

Die Kasachen sind offen, aufrichtig und gastfreundlich. Wer zu Besuch oder mit einer Bitte kommt, ob Bekannter oder Fremder, wird freundlich aufgenommen. Dabei werden die Gäste mit den besten Speisen des Haushaltes bewirtet. Für Ehrengäste wird ein Schaf mit gelbem Kopfhaar und weißem Rumpfhaar zum Essen geschlachtet. Bei Tisch wird dem Gast zuerst ein Tablett mit dem Schafkopf gewidmet. Dabei muß der Gast den Schafkopf von dem Tablett nehmen, ein Stück Fleisch von der rechten Backe des Schafkopfes abschneiden und es aufs Tablett legen, damit zeigt er, dass er die Freundschaft angenommen hat. Dann muß er ein Schafohr abschneiden und es dem jüngsten Anwesenden überreichen. Schließlich muß er den Schafkopf dem Gastgeber wieder zurückgeben. Wer nicht so handelt, gilt als unhöflich.

Die Kasachen bekennen sich zum Islam. Obwohl es in den Weidegebieten nicht viele Moscheen gibt, übt der Islam im sozialen Leben der Kasachen einen recht großen Einfluß aus. Neben dem Islam waren bei den Kasachen noch Reste anderer Religionen zu finden, wie Schamanimus, Feuerkult und Sonnenkult.

Musik und Tanz der kasachischen Nationalität haben nicht nur ihre eigenen Besonderheiten, sie sind auch untrennbar mit der Bevölkerung verbunden. Der Sommer gefällt den Kasachen besonders gut. Sie nennen den Sommer "Kazhaili"- auf Deutsch "Freude". In den wasserreichen Weidegebieten mit ihrem üppigen Grün versammeln sich die Hirten der Kasachen nach der Arbeit zu Gesang und Tanz.

Die kasachische Nationalität hat ihre eigene literatische Tradition. Früher, als nur wenige Leute schreiben konnten, wurden viele Werke mündlich überliefert. Die Agyn sind Volksliedersänger, die die volkstümlichen Werke sammeln und singen; sie sind beliebt. Nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 haben die Agzn mit viel Mühe die altertümlichen Gedichte, Erzählungen, Sprichwörter, Fabeln und Wahlsprüche gesammelt, zusammengestellt, verbessert und bearbeitet. Hervorragende Werke kasachischer Schriftsteller und alte literatische Werke wurden nacheinander in Kasachisch herausgegeben.

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