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Die Hui-Nationalität (5)
   2006-01-25 10:00:33    cri
Vor der Gründung der Volksrepublik China befanden sich die Hui auf dem Entwicklungsstand einer feudalen Grundherrenwirtschaft, zugleich waren bei ihnen aber, fast genauso wie bei den Han-Chinesen, bis zu einem gewissen Grade auch Faktoren der kapitalistischen Wirtschaft festzustellen. Da aber die Hui im ganzen Land verstreut lebten, fiel dies jedoch je nach den örtlichen Verhältnissen unterschiedlich auf. Damals besaßen die Bauern der Hui meistens kein oder nur wenig Land oder verfügten lediglich über unfruchtbares Ackerland. Das Wirtschaftsleben der Hui-Bauern war besonders dadurch gekennzeichnet, dass sie neben dem Ackerbau noch Handel und Viehzucht oder anderen Nebenerwerb wie Schlachtereien, Gebereien, Ölmühlen oder Speditionsgeschäfte betrieben.

In den von den Hui geschlossen besiedelten Gebieten Nordwestchina traten die feudalen Eigentumsverhältnisse deutlicher als sonst wo zu Tage. Das fruchtbare Ackerland war meistens in den Händen der Bürokraten, Grundherren und islamischen Gemeindeoberhäupter. Die Ausbeutung in Form von Pacht- und Wucherzins sowie die übermäßige wirtschaftliche Ausbeutung lasteten schwer auf den Bauern. In der Provinz Qinghai beispielsweise gab es neben der normalen Bodensteuer noch Zusatzsteuern, die Jahr für Jahr höher wurden. Hinzu kamen noch Zwangsrekrutierung, Frondienst und Schulden, die jahraus, jahrein die Bauern und Hirten der verschiedenen Nationalitäten belasteten, so dass manche von ihnen ihre Kinder verkaufen und aus ihrer Heimat flüchten mussten.

Vor der Gründung der Volksrepublik China beschränkte sich die Tätigkeit der Hui in der Industrie nur auf die Herstellung moslemsicher Nahrungsmittel und Gebrauchsartikel. Sie stellten Lederwaren, Pelze, Gewürze, Pflastermedikamente, Schmuck und Jadegegenständen her und handelten damit. Diese Gewerbe boten ihnen aber nur geringe Entwicklungsmöglichkeiten.

Auch ihr Kultur- und Bildungswesen konnte sich in der Geschichte nur langsam entwickeln und war rückständig. Die ehemalige Provinz Ningxia beispielsweise hatte bis zur Errichtung der Volksmacht 1949 nur eine volle Mittelschule und zwei Mittelschule ohne Oberstufe. Hochschulen waren nicht vorhanden. Es kam sogar vor, dass es in den entlegenen Bergdörfern der Hui keinen einzigen gab, der lesen und schreiben konnte. Die medizinische Versorgung in den Gebieten der Hui war unvorstellbar schlecht. Es herrschte überall großer Mangel an Ärzten und Medikamenten.

Nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 hat die Zentralregierung in den von den Hui bewohnten Gebieten die Politik der nationalen Gebietsautonomie eingeführt. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bevölkerungsdichte wurden neben dem Autonomen Gebiet der Hui-Nationalität Ningxia noch zahlreiche autonome Bezirke und Kreise der Hui-Nationalität in anderen Provinzen gegründet. Auch den Hui, die verstreut leben, werden wie ihren in geschlossenen Siedlungen lebenden Landsleuten die gleichen Rechte zuerkannt. Man berücksichtigt ihre nationalen Besonderheiten und ermöglicht ihnen Zugang zu politischen Ämtern. In den bisherigen Nationalen und regionalen Volkskongressen waren die Hui in entsprechender Zahl vertreten. Bei Investitionen gewährt der Staat den autonomen Regionen der Hui viele Vergünstigungen hinsichtlich Arbeitskräfte, Material und Technik, so dass alle Bereiche einen Aufschwung verzeichnen. Die Mehrheit der Hui bekennt sich zum Islam. Ihre Sitten und Gebräuche werden respektiert, und man gewährt ihnen Glaubensfreiheit. Die durch Gleichberechtigung und Freiheit gekennzeichnete Nationalitäten- und Religionspolitik der KP Chinas werden in die Tat umgesetzt.

Seit der Gründung der Volksrepublik China und besonders seit der Reform und Öffnung Ende der 70er Jahre haben sich im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben der Hui grundlegende Wandlungen vollzogen. Das Autonome Gebiet der Hui-Nationalität Ningxia verfügt jetzt über moderne Industriezweige wie Kohlenbergbau, Elektrizitätswirtschaft, Maschinenbau, Hüttenwesen, chemische und petrochemische Industrie, Erdöl- und Elektronikindustrie sowie Leichtindustrie. In den Dörfern der Hui macht die Mechanisierung der Landwirtschaft von Jahr zu Jahr Fortschritt. Bedeutende Erfolge sind auch bei der Verbesserung der Anbaumethoden und -verfahren erzielt worden. Die Hui-Bauern sind erfolgreich in der Bekämpfung von Trockenheit, Überschwemmungen, Versalzung der Böden, Sandstürmen und Bodenerosion sowie anderen Naturunbilden. Die Produktion nimmt ununterbrochen zu, und ihr Lebensstandard erhöht sich entsprechend.

Nach der Gründung der Volksrepublik China ist auch in allen Städten und Ortschaften der Hui die pflichtmäßige Grundschulbildung popularisiert worden. Die Zahl der Mittelschüler und Studenten der Hui nimmt mit jedem Jahr zu. In den von den Hui konzentriert bewohnten Gebieten sind eigene Grund- und Mittelschulen der Hui entstanden. Es gibt immer mehr aus der Hui-Nationalität stammende Professoren, Ingenieure, Ärzte, Wissenschaftler, Schriftsteller, Künstler und andere Fachleute. Außerdem stehen den Hui in den von ihnen konzentriert bewohnten Gebieten medizinische Einrichtungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche medizinische Fachkräfte der Hui sind ausgebildet worden.

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