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Die Hui-Nationalität (2)
   2006-01-24 14:21:35    cri
Wie wir im ersten Teil dieses Berichtes erwähnt haben, kamen mehrere Jahrhunderte zuvor, also nach Mitte des 7. Jahrhunderts, islamische Araber und Perser nacheinander als Kaufleute nach China und ließen sich im heutigen Nordwest- China nieder. Während des Feldzugs der mongolischen Truppen nach dem Westen Anfang des 13. Jahrhunderts wurden immer mehre Moslems aus Zentralasien sowie Perser und Araber nach China beordert oder sie siedelten freiwillig nach China um. Später ging in ihnen auch Han-Chinesen, Mongolen, Uiguren und Angehörige anderer Nationalitäten auf, so dass sie sich in der Ming-Dynastie, die vom Jahr 1368 bis zum Jahr 1644 dauerte, zu einer neuen Volksgruppe entwickelten - der Hui-Nationalität. Den Hauptstamm der Hui-Nationalität bildeten also die Anfang des 13. Jahrhunderts nach China zugewanderten Angehörigen verschiedener Völker Zentralasiens sowie Perser und Araber.

Während der Yuan-Dynastie, die vom Jahr 1271 bis zum Jahr 1368 dauerte, waren Krieg und Landwirtschaft gleichermaßen von Bedeutung. Die aus Zentralasien nach China umgesiedelten Hui mussten den Yuan-Herrschern in Kriegszeiten Militärdienst leisten und in Friedenszeiten Viehzucht in ihrem Stationierungsgebiet betreiben. Damals waren die Soldaten der Huihui - Hui ist eine Kurzform der Huihui - in Gansu und Ningxia in Nordwestchina, in Henan in Zentralchina, in Shangdong in Ostchina und in Heibei in Nordchina sowie in Yunnan in Südwestchina stationiert. Später wurden zahlreiche Huihui-Offiziere und -Soldaten, die in einer Gemeinschaft organisiert waren, in der Landschaft und Viehzucht eingesetzt. Sie wurden einfach Bauern oder Hirten. Gleichzeitig ließen sich die meisten unzähligen Huihui-Handwerker und Kaufleute in den Städten oder an wichtigen Verkehrslinien nieder. Da aber die Huihui-Kavallerie in ihrem Wehrgebiet ebenfalls produktiv war und wie die zivilen Huihui überall, wo sie hinkam, Moschee errichtete, in deren Umgebung sie sesshaft wurde, lässt sich das Verbreitungsgebiet der Huihui besonders deutlich erkennen: Sie fanden sich zwar in vielen Gebieten Chinas, lebten jedoch in bestimmten Gegenden konzentriert.

Durch die Mitwirkung der Huihui-Oberschicht bei den politischen Angelegenheiten der Yuan-Dynastie genossen die Huihui in der Yuan-Zeit in der Regel höheres Ansehen als die Han-Chinesen, waren aber nach wie vor der Unterdrückung durch die Yuan-Herrscher ausgesetzt. Als sie ihre Heimat verlassen mussten und zum Umzug nach Osten gezwungen wurden, litten sie teilweise große Not und waren Strapazen ausgesetzt. Nachdem sie in China eine neue Heimat gefunden und sich mit der Zeit eingelebt hatten, mussten sie die Herrschaft mongolischer Beamter ertragen, egal ob sie als Soldaten nebenbei Vieh zu treiben oder als Handwerker den Regierungsämtern zu dienen hatten. Ein Teil von Ihnen wurde den mongolischen Adligen sogar als Hausknechte zugeteilt.

Infolge der Landesweiten Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft in der ersten Regierungsperiode der Ming-Zeit haben sich in der Bevölkerungsverteilung und Wirtschaft der Huihui große Umwandlungen vollzogen. In den nordwestchinesischen Provinzen Shaanxi und Gansu setzten die Huihui die Urbarmachung oder Landstriche und den Ackerbau fort. Außerdem siedelten die Huihui, die der Ming- Dynastie untertan waren, in diese Provinzen über, so dass die Bevölkerungszahl der Huihui in diesen Landesteilen zunahm. Die Entwicklung der Industrie und des Handels, der Einsatz der stationierten Huihui-Offiziere und -Soldaten in der Landwirtschaft, die Dienstreisen der Huihui-Beamten und -Gelehrten sowie Bauernaufstände führten zu weiteren Wanderungen der Huihui, so dass sie auf immer breitere Gebiete verstreut waren. Dennoch lebten sie im allgemeinen in Außenbezirken oder einzelnen Straßen und Gassen. Als sich die ehemalige Militärorganisation der Yuan-Dynastie auflöste, legten die Soldaten der Huihui ihre Uniform ab, ließen sich in bestimmten Gegenden nieder und betrieben Landwirtschaft. Nebenbei beschäftigten sie sich mit der Viehzucht, waren Handwerker oder Kleinhändler. Somit entwickelten die Huihui ein gemeinsames Wirtschaftsleben, in dessen Mittelpunkt die Landwirtschaft stand.

Vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 befanden sich die Hui in der Entwicklungsetappe der feudalen Grundherrenwirtschafter, waren bei ihnen aber, fast genau sowie bei den Han-Chinesen, in gewissem Maße Faktoren der kapitalistischen Wirtschaft festzustellen. Nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 hat die Zentralregierung in den von den hui geschlossen bewohnten Gebieten die Politik der nationalen Gebietautonomie vollzogen. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bevölkerungsdichte wurden neben dem Autonomen Gebiet der Hui- Nationalität Ninxia noch autonome Bezirke und Kreise der Hui - Nationalität in anderen Provinzen gegründet. Bei Investitionen gewährt der Staat den autonomen Regionen der Hui viele Vergünstigung, so dass alle Bereiche einen Aufschwung verzeichnen. Seit der Reform und Öffnung in China Ende der 70er Jahre haben sich im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben der Hui weitere Wandlungen vollzogen.

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