Höllenlärm am Himmelssee
Weitaus beschaulicher zu und her geht es in den dichten Kiefernwäldern am Fuße der „Klippen der Unsterblichen" („Xian Ren Ya"), etwa zehn Kilometer vom Maijishan entfernt. Die Hauptattraktionen dieser wunderschönen Naturlandschaft sind der idyllische „Himmelssee" sowie einige zerstreut liegende Tempel, die im Schutze von überhängenden Felswänden gebaut wurden und durch Bergpfade miteinander verbunden sind.
Die natürliche Idylle wird hier nur dann gestört, wenn der „Himmelssee" wieder einmal von einigen Touristen ohne jeglichen Sinn für die Schönheit der Natur mit etwas durchpflügt wird, das garantiert nicht von Fu Xi erfunden wurde, in China aber leider immer mehr in Mode kommt: das Speedboot! Für was es auf dem idyllischen „Himmelssee" Speedboote braucht, bleibt für den westlichen Betrachter genauso unverständlich wie die Tatsache, dass die Stadt Tianshui trotz ihren leckeren Spezialitäten und einzigartigen Sehenswürdigkeiten im Ausland noch immer nahezu unbekannt ist.
Reisetipps:
Die Fahrt mit dem Bus von Lanzhou oder Xi'an nach Tianshui (天水) dauert etwa viereinhalb Stunden.
Die Stadt Tianshui besteht aus zwei Teilen, die einige Kilometer auseinander liegen. Der Fu Xi-Tempel (伏羲庙), die Fußgängerzone und die meisten Hotels befinden sich im Stadtteil Qincheng (秦城).
Die Fahrt zu den Maijishan-Grotten (麦积山石窟) mit dem öffentlichen Bus dauert etwa 40 Minuten. Zur Besichtigung der „Klippen der Unsterblichen" (仙人崖) wird das Taxi empfohlen. Beide Sehenswürdigkeiten können miteinander kombiniert und gut an einem Tag gemacht werden.
Wer „Das Lächeln des Ostens" (东方微笑) sehen will, der muss am Eingang zu den Grotten ein Zusatzticket lösen.
Die Gegend um die „Klippen der Unsterblichen" ist ein wunderschönes Wandergebiet, in dem man sich problemlos einen Tag lang verweilen kann.
Tianshui eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für einen Tagesausflug zum Großen Buddha „Daxiangshan" (大像山) in Gangu (甘谷) und zu den imposanten Felsmalereien „Shuilian Dong" (水帘洞) in Luomen (洛门).
Viel Spaß in Tianshui!
Text: Simon Gisler
Fotos: Li Qian, Simon Gisler