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Tianshui – Buddhas im „Heuhaufen"
  2013-05-06 10:22:00  cri
Tianshui ist heute ein nahezu unbeschriebenes Blatt. Dabei hat die Stadt an der ehemaligen Seidenstraße alles, was es zur internationalen Touristenhochburg braucht: einen Weltenretter, eine buddhistische Mona Lisa und unsterbliche Klippen.

Tianshui war einst ein wichtiger Warenumschlagplatz an der Seidenstraße. Heute ist die Stadt im Süden der Provinz Gansu außer eingefleischten Bierkennern und Früchteliebhabern jedoch nur noch den wenigsten ein Begriff. Ihr Gerstensaft der Marke „Gelber Fluss" schmeckt in der Tat genauso vorzüglich wie ihre überdurchschnittlich großen Pfirsiche. Vermutlich liegt das am besonderen Wasser der Stadt. Tianshui bedeutet schließlich nicht umsonst „Wasser des Himmels".

Der 400.000-Einwohnerort bietet aber weit mehr als nur Bier und Pfirsiche. Und das nicht erst seit gestern. Eigentlich müsste Tianshui schon längstens in einem Atemzug mit Jerusalem, Rom, Mekka und anderen religiösen Zentren der Welt genannt werden. Denn hier auf halbem Weg zwischen Lanzhou und Xi'an soll der Mann geboren worden sein, dem die Menschheit ihre Existenz verdankt. Sein Name: Fu Xi.

Der Legende nach überlebten Fu Xi und seine Schwester Nüwa einst als einzige eine Flut von epischem Ausmass. Um das Menschengeschlecht vor dem Aussterben zu retten, begannen sich die Geschwister mit Gottes Segen fortzupflanzen. Zur Beschleunigung ihrer „Gesellschaftsbildung" formten Fu Xi und Nüwa zusätzlich Menschen aus Ton, denen sie mit ihren übernatürlichen Kräften Leben einhauchten.

Vater der chinesischen Kultur

Seinen Söhnen und Töchtern soll Fu Xi anschließend das Fischen und Jagen sowie die Aufzucht und Nutzung von Haustieren beigebracht haben. Zu den weiteren Erfindungen, die ihm gutgeschrieben werden, gehören etwa die acht Grundzeichen des Orakelbuchs „I Ging", die Schrift, der Kalender oder auch das Musikinstrument Guqin.

In Anbetracht dieser gewaltigen Leistungen fällt der Tempel, den die Tianshuier ihrem berühmtesten Sohn im 15. Jahrhundert errichtet haben, geradezu bescheiden aus. Einzig die prächtigen Phönix- und Drachenreliefs aus Holz an seiner Fassade weisen darauf hin, dass es sich hier um keinen gewöhnlichen buddhistischen Tempel handelt.

  

Noch merkwürdiger als die Schlichtheit des Sakralbaus sind die westlichen Gesichtszüge der Fu Xi-Statue. Dass der Urvater der Chinesen kurzes schwarzes Haar hat, leuchtet ein. Aber große runde Augen, ein breiter Schnauz und ein langer Bart? Ganz offensichtlich hat sich der Bildhauer bei der Anfertigung dieser Statue genauso nach dem westlichen Schönheitsideal orientiert wie das die chinesische Modewerbung auch heute noch gerne tut.


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Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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