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(GMT+08:00) 2005-07-06 17:59:28    
Wie die Qingko-Gerste ins Land kam (3)

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Prinz Achus weiterer Ritt ging sehr langsam voran. Nach jedem zweiten Tag rastete er einen vollen Tag. Die Reise dauerte vom Sommer bis zum Herbst. Als Achu den Berggott Riwuda verlassen hatte, war er sehr abgemagert und schwach gewesen; nun aber strotzte er vor Gesundheit und Kraft.

Als Achu im Reich des Schlangenkönigs ankam, hatte dieser eben die Ernte einbringen lassen. Auf den weiten Feldern gab es nichts als Stoppeln. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Achu setzte seinen Weg fort zu dem fernen Berg, wo der Schlangenkönig residierte.

Am Fuß des Berges angekommen, stieg er vom Pferd, nahm dem Tier Proviantsack und Zügel ab, so dass es unbehindert ins Königreich Bula zurückgaloppieren konnte. Achu schulterte seinen Proviantsack und stieg den Berg hinan, der dem Berg mit dem Höhlenpalast des Schlangenkönigs gegenüberlag; denn gleich zum Höhlenpalast hinaufzusteigen, wagte er nicht. Oben richtete er sich in einer Steinhöhle notdürftig ein, die dem Eingang zum Höhlenpalast genau gegenüberlag und wovon nur eine tiefe Schlucht ihn trennte. Er machte sich aus dürrem Gras und Blättern eine Lagerstatt zurecht und legte sich auf die Lauer. Von seinem Lager aus konnte er genau beobachten, was am Palasteingang des Schlangenkönigs vorging.

Am Mittag des Anbetungstags wurde Achu plötzlich durch ein feines Glockengeläut aus seinem Mittagsschlaf gerissen. Er hob den Kopf ein wenig und sah, dass der Schlangenkönig mit seinem Gefolge den Weg entlangging, der an Achus Höhleneingang vorbeiführte. Der König war von wuchtigem Körperbau und trug eine schuppige Robe, die an den Rändern mit unzähligen kleinen Silberglöckchen behängt war. Achu wusste sogleich, dass der Schlangenkönig auf dem Weg zum Gebirgssee war. Er kroch aus der Höhle und lief, so schnell ihn seine Beine trugen, in die Schlucht hinab. Auf der anderen Bergseite angelangt, schlich er sich vorsichtig zum Eingang des Schlangenkönigspalastes. In dem Augenblick, als er den Eingang erreichte, vernahm er deutlich das Läuten von Glöckchen. Die Wachen sprangen auf wie der Blitz, und Achu kam zu Bewusstsein, dass die Zeit, in der ein Weihrauchstäbchen verbrennt, abgelaufen war und der Schlangenkönig bereits zurückkehrte. Angsterfüllt versteckte er sich hinter einem Busch am Wegrand, und dort blieb er so lange, bis der Schlangenkönig im Palast verschwunden war.

Achu war mit sich sehr unzufrieden, denn es war ihm nicht gelungen, das Getreide zu stehlen, noch hatte er sich Zugang zu der Kammer, in der das Getreide lagerte, verschaffen können. Enttäuscht und bekümmert kehrte er zu seiner Höhle zurück. Doch bald kam wieder Licht in seine Gesichtszüge; die Sorge verwandelte sich in strahlendes Lachen. Ihm war nämlich ein guter Gedanke gekommen - er würde einen Strick an einem Baumast auf seiner Seite befestigen und sich daran im gegebenen Augenblick auf die andere Seite schwingen. Dadurch würde er viel kostbare Zeit sparen. Er zog zwei Wollgewänder aus, trennte sie auf und drehte die Fäden zu einem festen Seil.

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