v Radio China Internationalv Die deutsche Redaktion
China Radio International
China
International
  Wirtschaft
  Kultur
  Wissenschaft
  Sport
  Bild-Nachrichten

v Sieg des Widerstandskriegs gegen japanische Aggression in China
v Quiz - Die chinesische Schatzinsel Taiwan
v Beijing 2008
mehr>>
v China ABC
v Die chinesische Malerei
v Traditionelle Wohnhäuser in China
v Chinesische Geschichte
mehr>>
(GMT+08:00) 2005-07-05 17:49:58    
Die drei Helden (2)

cri
Nach unzähligen Tagen und Nächten kamen sie am Fuß eines mächtigen, schwarzen Berges an, dessen Gipfel bis in den Himmel ragte. Auf halber Höhe dieses dunklen Berges lag eine große Höhle, deren Eingang mit einem Stein von der Größe eines Hauses versperrt war. Neben der Höhle saß ein Mädchen mit gebeugtem Kopf und weinte. Die drei Helden kletterten zu dem Mädchen hinauf. Nun konnten sie sehen, dass es mit einer Kette festgebunden war. Der Bauer fragte:

"Mädchen, was für ein Ort ist dies? Wer hat dich so festgebunden?"

Mit verwundertem Blick sah das Mädchen auf: "Ach, liebe Freunde. Was hat euch hierher geführt? Dies ist die Höhle des dreiköpfigen Ungeheuers, Jeden Tag verspeist es einen Menschen, und da nun sein Vorrat zur Neige gegangen ist, bin ich heute an der Reihe!"

"Wie hat es dich gefangen? Hast du noch Familienangehörige?"

"Ach, seht, seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich Blumen über alles geliebt. Eines Tages, als ich in der Wildnis Blumen pflückte, stürzte sich das böse dreiköpfige Ungeheuer wie ein Wirbelwind auf mich, ergriff mich mit seinen Klauen und schleppte mich hierher. Zuhause habe ich eine alte Mutter und einen alten Vater, aber wahrscheinlich sind sie schon vor Kummer gestorben."

Als sie ihren Bericht beendet hatte, brach sie wieder in Tränen aus. Babuga redete ihr zu: "Weine nicht. Deine Eltern leben noch und sind wohlauf. Wir drei sind hierher gekommen, um dich zu befreien."

Als es diese Worte hörte, fiel das Mädchen auf die Knie und stieß aus Dankbarkeit mit der Stirn mehrmals auf den Boden. Baole rief aus: "Hör auf damit! Lass das sein! Sieh nur, deine Stirn ist schon ganz blutig!"

Der Bauer holte etwas zu essen aus seiner Tasche und gab es dem Mädchen. Als es alles aufgegessen hatte, sah es zum Himmel auf und sprach ängstlich: "Vorsicht! Das dreiköpfige Ungeheuer wird jede Minute zurück sein."

Babuga sagte: "Kein Grund zur Aufregung. Versteck dich hinter jenem Stein dort. Hab keine Angst. Wir wissen mit ihm fertig zu werden!"

Kaum hatte das Mädchen sich hinter dem Stein versteckt, als die riesengroße Silhouette des Ungeheuers vor der untergehenden Sonne auftauchte. Seine schweren Schritte erschütterten die Berge. Von weitem sah das Ungeheuer die drei Fremden vor dem Eingang seiner Höhle sitzen und dachte bei sich: "Auf alle Fälle verschlinge ich erst einmal das Mädchen, dann werde ich weitersehen!" So kam es aus zwei Meilen Entfernung mit seinen großen, blutroten, weit geöffneten Mäulern angestürmt. Baole hielt die Steinwalze hocherhoben in der Hand. Er rief:

"Sternwalze, Sternwalze,

triff das Ungeheuer am Kopf. "

Er warf die Steinwalze gegen das Ungeheuer. Zischend flog sie durch die Luft und traf genau den mittleren Kopf des Ungeheuers, das ins Wanken geriet. Mit beiden Händen hielt sich das Ungeheuer seinen verletzen Schädel und stürmte weiter. Als der Bulle das Ungeheuer sah, waren seine Augen schon ganz blutunterlaufen vor Erwartung. Er brannte darauf loszustürmen. Babuga rief:

"Schwarzer Bulle, schwarzer Bulle, schlitze den Bauch des Ungeheuers auf."

Babuga ließ den Bullen los. Mit großem Gebrüll stürmte der Bulle auf das Ungeheuer zu und stieß seine Hörner in dessen Wanst. Dann drehte er seinen Kopf zur Seite, und seine eisernen Spieße schlitzten den Bauch des Ungeheuers auf. Trotz der heraushängenden Eingeweide rannte das Ungeheuer weiter vorwärts. Der Bauer spannte seinen Bogen und rief:

"Pfeil, Pfeil,

durchbohre das Herz des Ungeheuers."

Sein Pfeil schnellte vom Bogen, surrte durch die Luft und traf das Ungeheuer mitten ins Herz. Mit drei lauten Schreien fiel das Ungeheuer zu Boden und war tot.

Die drei Helden begleiteten das Mädchen nach Hause. Als die beiden Alten ihre Tochter wieder sahen, brachen sie in Freudentränen aus. Sie wussten gar nicht, wie sie den drei Helden ihre Dankbarkeit bezeugen sollten. So schlachteten sie ein fettes Kalb und luden Leute aus den Dörfern ringsumher ein. Alle füllten ihre Gläser mit gutem Wein und stießen auf das Wohl der drei Helden an.

Babuga, der Bauer und Baole vollbrachten noch viele gute Taten für die Menschen dieser Gegend, aber leider sind die meisten nicht überliefert.

vorige Seite