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(GMT+08:00) 2005-06-24 15:41:15    
Die Geschichte eines Gefolgsmannes (2)

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Seitdem hörte man Bator nicht mehr singen. Das stürzte die Mutter in große Sorge. Jedes Mal, wenn Bator ausritt, betete sie in der Jurte zur Buddhastatue, damit Bator nichts zustoße. Und immer, wenn Bator zurückkam, warf sie sich erleichtert vielmals vor der Statue zu Boden. Aber was kommen sollte, kam. Eines Tages befahl der Fürst Bator, ihn auf einem Jagdzug zu begleiten. Bator verbarg den Hass in seinem Herzen und begegnete dem Fürsten mit kecker Liebenswürdigkeit. Den Fürsten erboste das freimütige Auftreten seines Gefolgsmannes, wütend erhob er seine Peitsche. Bator entriss ihm die Peitsche, versetzte ihm damit einen derben Hieb und sagte: "Erinnerst du dich noch an den alten Ulan? Du hast meinen Vater ermordet. Ich muss Rache nehmen." Als Bator die Peitsche zum zweiten Mal schwang, um den Fürsten zu schlagen, drängten sich die Leibwächter um ihn. Bator wehrte sich mit heftigen Schlägen, aber schließlich gelang es den Wachen, Bator zu fesseln und ihn ins Gefängnis zu bringen.

Einige Tage später stürzten mehrere Knechte des Fürsten ins Gefängnis und schleppten Bator ins Freie. Es war eine sehr dunkle Nacht, aber die Jurte des Fürsten war von Lichtern erhellt. Der Fürst lachte höhnisch, als Bator vor ihn gebracht wurde. Dann sagte er: "Ich befehle dir, den goldenen Ring der Prinzessin, der in den Brunnen gefallen ist, heraufzuholen. Wenn du es schaffst, lasse ich dich frei." Bator antwortete trotzig: "Jeder Mensch weiß, dass dein Brunnen keinen Grund hat. Du brauchst mich nicht mit dem goldenen Ring zu betrügen. Sage doch offen, wenn du mich töten willst. Ich habe keine Angst! Der Sturm geht doch zu Ende. Schließlich werden deine Sehnen herausgezogen, deine Haut abgezogen, dein Fleisch aufgefressen ..."

Bator wollte noch weiter sprechen, aber der Fürst bebte vor Wut. Er rief: "Macht schnell und werft ihn in den Brunnen!" Bator wurde aus der Jurte gezerrt und in den Brunnen geworfen.

An diesem Tag wartete Bators Mutter vor der Tür ihrer Jurte. Die Sonne ging unter, aber Bator kehrte nicht zurück. Der Mond ging auf, aber Bator kam nicht. Die Sterne verschwanden, aber von Bator war immer noch nichts zu sehen. Die Mutter wurde unruhig und ging zum Fürsten. Eine Magd zeigte Mitleid mit Bators Mutter und berichtete ihr heimlich, dass Bator den Fürst erzürnt und dass der Fürst ihn ins Gefängnis geworfen hatte. Bators Mutter ging von jurte zu Jurte und wandte sich an alle Menschen mit der Bitte, Fürsprache beim Fürsten für ihren Sohn einzulegen. Sie weinte Tag und Nacht. Aber Bator kehrte nicht zurück. Sie wusste nicht, dass Bator schon vor vielen Tagen in den Brunnen geworfen worden war.

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