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(GMT+08:00) 2005-06-16 16:03:17    
Das Pfauenmädchen (3)

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Die Städte und die Dörfer des ganzen Königreichs Mengbanjia wurden durch die außergewöhnlichen Erlebnissen von Nanma Ruona und Zhaoshutun tief bewegt. Überall sprachen die Menschen darüber und freuten sich am Glück des jungen Paares. Das Königreich Mengbanjia aber hatte einen ungetreuen Kanzler namens Mahaxiena. Eigentlich hatte er gehofft, seine Tochter mit dem Prinzen vermählen zu können. Als er sah, dass dieses Vorhaben fehlgeschlagen war, schmiedete er einen listigen Plan. Er redete dem König Bageladie ein, dass Nanma Ruona eine Hexe sei, und stürzte ihn dadurch in tiefe Verwirrung. Gleichzeitig sandte er Leute in das Nachbarland Mengshugangnagema, ließ dem König berichten, wie schön Nanma Ruona sei und wiegelte ihn auf, das Reich Mengbanjia anzugreifen, um Nanma Ruona zu rauben.

Bageladie sah es nicht gern, eine Frau von unbekannter Herkunft, die vermutlich eine Hexe war, als Schwiegertochter zu bekommen. Aber da sein Sohn und auch die Königin Maxina Nanma Ruona von Herzen liebten, musste er sich mit der Heirat einverstanden erklären. In Anwesenheit seines Kanzlers und zahlreicher hoher Beamten legte er einen Glück verheißenden Hochzeitstag fest.

Der König des Königreichs Mengshugangnagema bereitete sich indessen auf den Angriff vor, da die Nachricht von der Schönheit Nanma Ruonas seinen Sinn lüstern gemacht hatte.

In der Hochzeitsnacht von Zhaoshutun und Nanma Ruona drangen die ersten bestürzenden Berichte über den Krieg in den Grenzgebieten in die Hauptstadt. Furcht und Schrecken bemächtigte sich der Menschen. Zhaoshutun und die kluge Nanma Ruona sprachen während der Nacht darüber und fassten den Entschluss, dass Zhaoshutun von seinem Vater eine Schar mutiger Krieger erbitten und zum Kampf gegen die Feinde ausziehen sollte.

Nachdem Zhaoshutun aufgebrochen war, verbreitete der ungetreue Kanzler Mahaxiena Lügen und schrieb falsche Berichte, in denen die Niederlage des Prinzen und seiner Krieger mitgeteilt wurde. König Bageladie war zu Tode erschrocken, als er diese Lügen vernahm. In der Nacht hatte er einen Albtraum: Das Gedärm quoll aus seinem Bauch heraus und umkreiste dreimal die Hauptstadt. Als er aufwachte, fühlte er sich schwindlig, und sein Lager war nass von Schweiß. Am folgenden Tag versammelte er den Kanzler und die Beamten und bat sie, ihm den Traum zu deuten. Der Wahrsager, der mit Mahaxiena gemeinsame Sache machte, erklärte:

"Das Gedärm trat heraus - das ist wie ein Krebs im Leibe. Es umkreiste dreimal die Hauptstadt - das bedeutet, dass die Hauptstadt vernichtet wird. Vermutlich gibt es hier einen Dämon, der stets Böses verursacht. Deshalb kommt es zum Kriege. Es gibt nur ein Mittel: Wir müssen den Dämon vertreiben."

"Wo ist er?" fragte der König.

"Am Hof, aber ich wage nicht, seinen Namen auszusprechen."

"Gibt es denn so etwas?" rief der König. "Sprich frei heraus, du hast nichts zu befürchten."

Der Wahrsager bat wieder einige Male um Gnade, dann sagte er: "Es ist die junge Frau des Prinzen, Nanma Ruona, die Krieg und Unglück über uns gebracht hat. Wenn wir sie nicht vernichten, werden wir alle untergehen."

Der König war zutiefst erschrocken. Mahaxiena schilderte darauf die schweren Verheerungen, die Nanma Ruona über das Land gebracht haben sollte.

Schließlich erließ der König den Befehl, dass das Mädchen in sieben Tagen, am Tag der Opfer der Dai-Nationalität, getötet werden sollte. Unverzüglich wurde Nanma Ruona gefangen gesetzt, ihre Kleider, ihr Schmuck und alles, was sie besaß, wurden ihr weggenommen.

Die Königin, die alles erfahren hatte, versprach Nanma Ruona, ihr zu helfen. Sie versteckte das Pfauenkleid und wartete auf eine Gelegenheit, es der Schwiegertochter geben und ihr damit die Flucht ermöglichen zu können. Nanma Ruona war sehr traurig, sie bat den König und hoffte, dass er das Urteil ändern würde. Aber der König sagte nur: "Für den Staat, für deinen Mann, den Prinzen, musst du dein Leben opfern!" Nanma Ruona lag in einem Meer von Tränen, sie konnte nur hoffen, dass Zhaoshutun schnell zurückkehrte.

Inzwischen hatte Zhaoshutun die Feinde besiegt und befand sich bereits auf dem Rückweg zur Hauptstadt. Aber als der Opfertag anbrach, war er noch einen Tagesritt von der Stadt entfernt.

An diesem Tag wurde Nanma Ruona zur Hinrichtungsstatte gebracht. Die Kleider, die sie sonst getragen hatte, wurde von dem Wahrsager verbrannt, um die bösen Geister daraus zu vertreiben. Nanma Ruona weinte und wollte sich nicht von Zhaoshutun trennen. Sie sprach unter Tränen zum König und der Königin: "Erlaubt mir zum Abschied, dass ich mein Pfauenfederkleid anlege und tanze."

Der König Bageladie empfand nun doch Mideid mit dem Mädchen und wollte ihr den letzten Wunsch nicht abschlagen. Er erlaubte Maxina, Nanma Ruona das Pfauenfederkleid umzuhängen und ihre Fesseln zu lösen. Nanma Ruona begann zu tanzen. Wie vollendet und verführerisch ihr Tanz war! Der Tanz und ihr wehmütiger Ausdruck offenbarte allen ihren herzensguten, friedvollen Charakter. Die Henker waren tief gerührt und ließen die Schlachtmesser sinken. Ihre einfältigen und gefühllosen Herzen schienen von reinigendem, heiligem Quellwasser gewaschen zu sein. Die vielen Menschen auf dem Opferplatz vergaßen ganz, dass sie sich an der Hinrichtungsstätte befanden. Nanma Ruona verwandelte sich langsam in einen Pfau, flog dann in die Höhe und verschwand allmählich. Mahaxiena wollte gerade den König ersuchen, den Befehl zur Hinrichtung zu erteilen, aber Nanma Ruona war schon nicht zu sehen. Er sprach zu sich selbst, aber so, dass der König es hörte: "Wirklich eine Hexe, sie fliegt davon."

Gerade zu dieser Zeit kam ein Soldat auf einem galoppierenden Pferd dahergejagt und meldete dem König, dass die Rückkehr des Prinzen dicht bevorstehe und dass er den Sieg über die Feinde errungen habe. Der König verstand den Sinn der Botschaft lange nicht, traute seinen Ohren nicht und befragte den Boten immer wieder. Der Soldat berichtete: "Der Prinz führte uns gegen die Feinde. Die Feinde wurden getötet oder verjagt, wir haben gesiegt." Der König sah Mahaxiena an. Dieser senkte den Kopf und wurde bleich im Gesicht - der König verstand. Er befahl den Beamten und der Bevölkerung, die Soldaten zu begrüßen.

Die Sänger Zhanghameng sang:

"Die Kokosmilch ist duftend und süß, weil sie eine harte Schale besitzt. Die Menschen in Mengbanjia führen ein ruhiges und tätiges Leben, weil der Held Zhaoshutun sie vor Feinden beschützt. "

Als Zhaoshutun durch die dicht gedrängt stehenden Menschen in die Hauptstadt einritt, sagte er lächelnd vor allem Volk: "Wir müssen uns bei Nanma Ruona für den Sieg bedanken, sie hat den Plan zu unserer Rettung ausgedacht, so dass wir die Feinde schnell besiegen konnten. Wir sollten Nanma Ruona bitten, eure Glückwünsche für den Sieg zu empfangen."

Der König schämte sich sehr, nachdem ihm Zhaoshutun alles berichtet hatte. Mahaxiena und den Wahrsager packte die kalte Angst, sie zogen die Köpfe ein wie Schildkröten und versteckten sich in einem dunklen Winkel. Die Soldaten und die Bevölkerung weinten, um Nanma Ruona zu gedenken.

Zhaoshutun fühlte die traurige Stimmung unter den Menschen. Er wollte sich nicht vorstellen, dass ein Unglück geschehen war. Bageladie und Maxina gestanden voller Reue ihrem Sohn, warum Nanma Ruona angeklagt worden und dass sie zum Himmel emporgeflogen war. Zhaoshutun wurde durch die Worte wie von einem Blitzschlag getroffen und sank ohnmächtig zu Boden.

Als er wieder zu sich kam, sprach er in einem fort Nanma Ruonas Namen vor sich hin. Er nahm den Edelstein heraus, den seine Frau ihm zur Verlobung geschenkt hatte, und sah auf den ersten Blick Nanma Ruona, die weinend vor Palaxi stand. Der Anblick schmerzte ihn so, dass er wieder in Ohnmacht fiel. Als er zum zweiten Mal zu sich kam, bestieg er sein Kampfross, ritt in Richtung zum Langsina-See davon und machte sich auf die Suche nach Nanma Ruona. Er ritt Tag und Nacht und gönnte sich keine Pause.

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