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Antike Karikaturen - Mit Ren Renfas Werk "Zwei Pferde" als Beispiel

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Ren Renfa

Ren Renfa (1254 - 1327) lebte in der Periode der Südlichen Song-Dynastie in Songjiang (heute ein Vorort von Shanghai). Er war gut in der Malerei und Kalligraphie, besonders im Zeichnen von Pferden. Auf Geheiß des Kaisers malte er die Pferde, die im kaiserlichen Stall gehalten wurden. Damit fand er beim Kaiser Anerkennung. Er war auch ein Spezialist für Wasserbau und diente als ein Beamter.

1953 wurde im Kreis Qingpu bei Shanghai eine Anzahl von Relikten aus der Yuan-Dynastie freigelegt. Unter ihnen fand sich ein Grabstein für Ren Renfa, auf dem sein Geburts- und Todesdatum geschrieben standen.

"Zwei Pferde" - eine Karikatur

"Zwei Pferde" (Er Ma Tu, aufbewahrt im Palastmuseum Beijings) ist eines der repräsentativen Werke von Ren Renfa. Im Bild sind zwei Pferde gemalt - ein dickes und kräftiges Pferd mit hochgetragenem Kopf und ein mageres und schwaches Pferd, das deprimiert und ermüdet aussieht.

Oberflächlich gesehen, mag man glauben, dass es ein gewöhnliches Kunstwerk ist. Aber die Bildaufschrift, die der Maler schrieb, verrät, was das Bild bedeutet.

Der Maler schrieb in der Bildaufschrift: "Die Beleibtheit und Magerkeit der Beamten in der Welt zeigen, ob sie korrupt oder rechtschaffen sind. Diejenigen, die abmagern, damit ihr Land dick wird, können als rechtschaffen betrachtet werden; diejenigen, die das Volk auslaugen, um sich dick zu machen, sind korrupt und sollen sich schämen." Es ist klar, dass Ren Renfa die korrupten Beamten mit dem dicken Pferd und die rechtschaffenen Beamten mit dem mageren Pferd verglich. Damit gab er zu erkennen, wen er schätzte und wen er verachtete.

Bei näherem Zusehen kann man ein anderes Detail im Bild entdecken: Das dicke Pferd trägt ein Zaumzeug, aber die Zügel liegen lose auf dem Boden; das magere Pferd trägt nicht nur ein Zaumzeug, sondern die Zügel sind um seinen Hals verschlungen. Das bedeutet, dass ein Beamter ohne Kontrolle alle erdenklichen Schandtaten begehen und die Bevölkerung brutal unterdrücken kann, während ein Beamter, bei dem die Zügel kurz gehalten werden, seinen Pflichten gewissenhaft nachkommen kann. In diesem Bild offenbart sich Ren Renfas Ansicht über die Verwaltung der Beamten.

Andere Karikaturen

Im antiken China gab es noch andere Karikaturen, obwohl ihre Anzahl begrenzt war. Durch diese Bilder verspotteten die Autoren mit Humor eine soziale Erscheinung oder sich selbst. Maler späterer Generationen haben auch interessante Bilder dieser Art hinterlassen, wie z. B. "Harmonie" (Yu Tuan He Qi, ein Bild des Ming-Kaisers Zhu Zhanji, das im Palastmuseum Beijings aufbewahrt wird), "Drei Bucklige" (San Tuo Tu, ein Bild von Li Shida aus der Ming-Dynastie, das im Palastmuseum Beijings aufbewahrt wird), "Freude von Gespenstern" (Gui Qu Tu, ein Bild von Luo Pin aus der Qing-Dynastie, das im Shanghai-Museum aufbewahrt wird) und "Stehaufmännchen" (Bu Dao Weng, ein Bild von Qi Baishi, einem zeitgenössischen Maler, das in der Chinesischen Nationalen Kunstgalerie in Beijing aufbewahrt wird).

In Zhu Zhanjis "Harmonie" werden drei menschliche Gesichter zu einem vereinigt, was die Einheit zwischen Konfuzianismus, Buddhismus und Taoismus symbolisiert. Das Gesicht ist interessanterweise übertrieben. In "Freude von Gespenstern" drückte der Maler seine Unzufriedenheit mit den Sitten und der Moral seiner Zeit aus in dem er die hässliche Natur der Gespenster aufdeckte. Qi Baishis "Stehaufmännchen" ist eine beißende Satire auf das korrupte Beamtentum.

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