Für den Aufbau einer Zentralregierung ließ Kaiser Wendi sechs Ministerien errichten. Es waren die Ministerien für Personal, Finanzen, Ritus, Militär, Justiz und Bildungswesen. Außerdem wurde das kaiserliche Prüfungssystem eingerichtet und die frühere Methode zur Auswahl von Beamten abgeschafft. Ein anderes bedeutendes Ergebnis der Sui-Zeit war der Bau des Großen Kanals von Beijing nach Hangzhou. Er erstreckte sich etwa 2000 km. Als wichtige Wasserader förderte er die wirtschaftliche Entwicklung und die Einheit des Landes. Einige Abschnitte des Kanals sind bis heute befahrbar.
Wie die Qin-Dynastie war auch die Sui-Dynastie eine kurzlebige Dynastie, der ein neues Regime, die Tang-Dynastie (618 - 907), folgte.
In den frühen Jahren der Tang-Dynastie war der Staat wegen des aufgeklärten Geistes der Herrscher und der pragmatischen Wirtschaftspolitik relativ stabil. Die soziale Lage weitgehend gefestigt und die allgemeine Arbeitsmoral hoch, also günstige Bedingungen für die Entwicklung der Volkswirtschaft und den Aufschwung des gesellschaftlichen Lebens.
In seiner Blütezeit entwickelte das Tang-Reich ausgedehnte Kontakte mit mehr als 70 Ländern und Gebieten. Um diese engen kulturellen Verbindungen und den lebhaften Handelsverkehr weiter zu stärken, legte die Zentralregierung der Tang fest, dass für Ausländer keine Steuern zun erheben seien. Weitere Bestimmungen ermöglichten Ausländern den langfristigen Verbleib in China und die Ehe mit Chinesen oder Chinesinnen. Nach Teilnahme an den kaiserlichen Prüfungen konnten sie auch in den Beamtendienst treten. Damals entwickelten sich die heutigen Städte Gungzhou und Quanzhou zu internationalen Handelshäfen. Chang'an (heute Xi'an), Hauptstadt des Tang-Reiches, die damals eine Millionen Menschen zählte, wurde nicht nur das Zentrum des Landes, sondern eine echte Weltstadt. Hier lebten viele ausländische Kaufleute und diplomatische Vertreter, Studenten, Künstler und Anhänger verschiedener Religionen aus Persien, dem Dashi (das Arabische Großreich), dem Tianzhu (heutige Länder auf der indischen Halbinsel), Japan und dem Oströmischen Reich. Durch den Verkehr mit dem Ausland zu jener Zeit wurde die Herstellung von Papier, Porzellan und Textilien in das Arabische Großreich und von dort nach Afrika und Europa gebracht. Damals waren die Japaner an der chinesischen Kultur sehr interessiert und nahmen sich das politische System, die Architektur des Tang-Reichs und sogar die Kleidung der Tang-Frauen zum Vorbild. Viele Fundstücke in Japan verweisen auf den starken Einfluss der Tang.
Als Folge seiner offenen Außenpolitik genoß das Tang-Reich in der Welt hohes Ansehen, und in verschiedenen Ländern wurden die Chinesen als "Tang-Chinesen" bezeichnet, ein Name, der sich in einigen wenigen Ländern bis heute erhalten hat.
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