Changying verheimlicht nicht, dass es anders ist. Der Schornstein des örtlichen Heizkraftwerks wird von Gipsplatten verdeckt und verwandelt sich in ein riesiges Minarett.
Und auf der anderen Straßenseite gibt sich das „Islamische Dienstleistungszentrum von Changying" ganz als eine Moschee. Ein großzügiger Vorplatz gibt beste Sicht auf die goldene Kuppel und ein Zierminarett frei. Die eigentliche Aufgabe der Einrichtung ist es aber, für eine ordnungsgemäße Bestattung der Gemeindemitglieder zu sorgen.
Es ist klar, hier ist man stolz darauf, ganz offiziell „Dorf der Hui-Nationalität" zu sein. Changying liegt ganz im Osten des Beijinger Stadtteils Chaoyang und hat 12.000 Einwohner. Die Hälfte von ihnen sind Hui – chinesischsprechende Muslime mit dem Status einer eigenen ethnischen Minderheit.