Der etwa 6.000 Quadratmeter große Deutsche Pavillon mit Gebautem und Natürlichem trägt den Namen "Balancity", ein Kunstwort aus "Balanc" und "City". In den 184 Tagen der Shanghaier Weltausstellung werden hier neun Millionen Besucher erwartet. Marion Conrady, Pressesprecherin und Protokollchefin Deutscher Pavillon, stellt die Idee des Konzepts vor:
"Bei diesem deutsch-englischen Namen handelt es sich um eine Kombination aus 'Balance' und 'City', zusammengefügt also 'Balancity'. Die Botschaft ist: wenn die Dinge sich in Balance befinden, Altes und Neues, Individuum - Gemeinschaft, Arbeit - Freizeit, Grün - Urbanes, wenn das sich im Gleichgewicht hält, dann ist eine Stadt auch attraktiv."
Mit der Idee von einer Stadt im Gleichgewicht greife der Deutsche Pavillon das Expo-Motto "Better City, better Life" auf, so Conrady. In der architektonischen Gestaltung des Pavillons finde sich das Kernthema der Expo wieder, nämlich eine Balance zwischen Erneuern und Bewahren, Innovation und Tradition, Stadt und Natur, Gemeinschaft und Individuum, Arbeit und Freizeit. Nochmals Frau Conrady:
"Wir finden, das ist für Shanghai und für China ein hervorragend gewähltes, sehr, sehr gutes Thema. In China gibt es Millionen-Städte, die wir uns in diesem Ausmaß überhaupt nicht vorstellen können. Diese Urbanisierungsprobleme muss man angehen, und da ist aus unserer Sicht natürlich eine Expo ein sehr, sehr gutes Plenum, eine sehr gute Plattform und ein Ort, wo die Welt zusammenkommt, um sich mit solchen Problemen zu beschäftigen. Und natürlich möchte Deutschland auch was dazu beitragen mit diesem Pavillon."
Interessant sei auch, so Conrady, dass die Besucher von Balancity von zwei virtuellen "Reisebegleitern" - einem deutschen Jungen namens Jens und einem chinesischen Mädchen mit dem Namen Yanyan - durch die unterschiedlich inszenierten Stadträume wie Kanal, Hafen, Park, Büro, Oper und Fabrik geführt werden. Hingucker sind dabei besonders die kreativen Entwürfe und High-Technologien wie etwa ein 1,2 Tonnen schwerer Metallball mit einem Durchmesse von drei Metern in der Energiezentrale, den die Besucher durch ihre Stimmen beeinflussen können. Durch Pendeln und Drehen erscheinen langsam Farben auf dem Ball, die schließlich in Bilder umgewandelt werden. Ein Rundgang durch die "Stadt der Ideen" gleicht auch einer kulinarischen und kulturellen Reise. So werden beispielsweise deutsche Spezialitäten serviert und Musik- und Tanzdarbietungen veranstaltet.