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SCHRITT 26: DIE DREI YIN-MERIDIANE DES LINKEN UND DES RECHTEN BEINES (BEWEGUNGSABLAUF VON FÜSSEN ZU KOPF)
Hinweis (siehe Schritt 23).
THEORIE:
Dieser Schritt erfordert nur die innere Konzentration, das heißt, der Wille (Yi) wird durch die Hand unterstützt, das Qi wird vom Yi geführt, entlang den Meridianen laufend, um Geist, Atmung und Energie zu regulieren. Die Bewegungsübung mit diesem Schritt reguliert mit der Konzentration die physiologischen Funktionen der drei Yin-Meridiane der Beine.
Die "Drei Yin der Beine" bedeuten, dass es in den Beinen auch drei Yin-Meridiane gibt. Das sind der Milz-Meridian, der Nieren-Meridian und der Leber-Meridian. Diese drei Meridiane laufen alle von den Füßen nach oben bis zum Kopf. Das erste Yin ist der Taiyin-Milz-Meridian des Beines und läuft von der Seite der großen Zehe nach oben entlang der Außenseite der Brust, bis unter die Achselhöhlen und weiter nach oben zu Mund und Lippen; das zweite Yin ist der Shaoyin-Nieren-Meridian des Beines und läuft von der Mitte des Fußes nach oben durch die Innenseite des Schlüsselbeins bis zum Ohr; und der dritte Yin-Meridian ist der Jueyin-Leber-Meridian des Beines und läuft von der Spitze der großen Zehe nach oben bis zum Rand der Brust und dann weiter bis zum Auge.
Wenn man bei der Übung einige wichtige Akupunkturpunkte fest im Gedächtnis behalten kann, wird die Wirkung umso besser, wodurch die Denk- und Erinnerungsfähigkeiten gestärkt werden können.
Das erste Yin ist der Milz-Meridian des Fuß-Taiyin, der erste Punkt von diesem Meridian ist Yinbai (Sp. 1); Dabao (Sp. 21) ist der Endpunkt.
Das zweite Yin ist der Nieren-Meridian des Fuß-Shao-yin, der erste Punkt von diesem Meridian ist Yongquan (K. 1); Shufu (K. 27) ist der Endpunkt.
Das dritte Yin ist der Leber-Meridian des Fuß-Jueyin, der erste Punkt von diesem Meridian ist Dadun (Liv. 1); Qimen (Liv. 14) ist der Endpunkt.
FUNKTIONEN:
Die Bewegungsübungen mit diesem Schritt können die physiologischen Funktionen der drei Yin-Meridiane von Milz, Nieren und Leber verstärken. Die Milz sorgt für Assimilation und kontrolliert das Blut; die Nieren speichern die Lebensessenzen (Fortpflanzungs- und Nahrungsessenz), kontrolliert die Ausscheidung von Urin und Kot und reguliert den Metabolismus von Flüssigkeiten im Körper und das Funktionieren der inneren Sekretion; die Leber speichert Blut, kontrolliert das Gemüt, reguliert den Monatsfluss und erhellt die Augen. Deshalb kann das Qi in den Meridianen durch die Übung dieses Schritts entlang diesen Meridianen ungehindert fließen und können Blut und Qi reguliert werden. Sicherlich hat diese Übung therapeutische Wirkung durch Verhütung und Heilung von Verdauungsstörungen, von Milz- und Magenschwäche, bei Überanstrengung und Versagen von Milz und Nieren, bei Ödemen und Schlaflosigkeit, bei Verstimmung und Reizbarkeit, bei anomaler Regelblutung, bei sexueller Schwäche sowie allgemeiner Erschöpfung und Schlafsucht.
 
 
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