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SCHRITT 25: DIE DREI YANG-MERIDIANE DES LINKEN UND DES RECHTEN BEINES (BEWEGUNGSABLAUF VON KOPF ZU FÜSSEN)
Hinweis (siehe Schritt 23).
THEORIE:
Im Körper gibt es neben den drei Yin-Meridianen und den drei Yang-Meridianen in den Armen noch drei Yin-Meridiane und drei Yang-Meridiane in den Beinen. Mit den "Drei Yang der Beine" sind der Magen-Meridian, der Gallenblase-Meridian und der Harnblase-Meridian gemeint. Sie alle laufen vom Kopf zu den Füßen. Das erste Yang ist der Yangming-Magen-Meridian des Beines und läuft von den Augen entlang der Vorderseite des Körpers nach unten zur zweiten Zehe. Das zweite Yang ist der Taiyang-Harnblase-Meridian des Beines und läuft von dem inneren Augenwinkel entlang dem Rücken des Körpers zur Spitze der fünften Zehe. Das dritte Yang ist der Shaoyang-Gallenblase-Meridian des Beines und läuft von dem äußeren Augenwinkel entlang der Seite des Körpers zur Spitze der vierten Zehe. Die Bewegungsübung entlang den drei Yang-Meridianen der Beine gemeinsam mit der Lenkung des Qi entlang diesen Meridianen hat positive Resultate durch störungsfreien Kreislauf des Qi entlang dem Magen-, dem Harnblase- und dem Gallenblase-Meridian und auch durch Förderung der Funktionen der verschiedenen Organe und Eingeweide.
Dieser Schritt erfordert die ganze innere Konzentration, das heißt, der Wille (Yi) wird mit der Hand unterstützt, das Qi wird vom Yi geleitet. Sie alle werden entlang den Meridianen gelenkt, um Geist, Atmung und Energie zu regulieren. Wenn man während der Übung einige wichtige Akupunkturpunkte im Gedächtnis behalten kann, wird die Wirkung so gut sein, dass man seine Denk- und Erinnerungsfähigkeit dadurch stärkt.
Das erste Yang ist der Magen-Meridian des Fuß-Yang-ming, der erste Punkt dieses Meridians ist Chengqi (S. 1); Lidui (S. 45) ist der Endpunkt.
Das zweite Yang ist der Harnblase-Meridian des Fuß-Taiyang, der erste Punkt dieses Meridians ist Jingming (B. 1); Zhiyin (B. 67) ist der Endpunkt.
Das dritte Yang ist der Gallenblase-Meridian des Fuß-Shaoyang, der erste Punkt dieses Meridians ist Tongziliao (G. 1); Zuqiaoyin (G. 44) ist der Endpunkt.
METHODE:
1. Erstens bewegt sich das Qi entlang dem Magen-Meridian: Im Anschluss an die letzte Bewegung wird das Körpergewicht rückwärts verlegt, wenn das Qi entlang dem rechten Sanjiao-Meridian bis zu Dazhui (Du 14) gelenk worden ist; der rechte Fuß dreht sich nach außen um 90 Grad und macht dann einen Schritt nach vorn, beide Arme heben sich nach und nach vom Rücken her entlang den beiden Seiten empor, begleitet von Einatmung (Abb. 25-1). Dann sinken die beiden Arme langsam, die Handflächen richten sich nach unten, das Qi wird, dem Magen-Meridian folgend, entlang der Brust und dem Bauch bis zu der zweiten und dritten Zehe gelenkt, verbunden mit Ausatmung (Abb. 25-2, 25-3).
2. Zweitens bewegt sich das Qi entlang dem Harnblase-Meridian: Im Anschluss an die letzte Bewegung drehen sich die beiden Arme nach außen, die Handflächen richten sich nach oben und werden entlang den Seiten des Körpers gehoben, begleitet von Einatmung (Abb. 25-4). Die Handflächen drehen sich, und das Qi bewegt sich entlang dem Harnblase-Meridian (dem Rücken des Körpers) von oben nach unten durch den Scheitel, den Rücken des Halses, dann entlang den beiden Armen durch die Achselhöhlen, und die Handflächen werden nach hinten gestreckt (Abb. 25-5) und richten sich rückwärts; wenn sie sich nach unten bis zur Rückseite der Oberschenkel bewegen, drehen sie sich nach innen, die Konzentration lenkt das Qi dabei weiter nach unten bis zu den Spitzen der kleinen Zehen, begleitet von Ausatmung.
3. Drittens bewegt sich das Qi entlang dem Gallenblase-Meridian: Von der letzten Bewegung strecken sich die beiden Arme nach außen und heben sich nach und nach empor, dabei Einatmung (Abb. 25-6). Die Handflächen drehen sich, und das Qi bewegt sich entlang dem Gallenblase-Meridian (den Seiten des Körpers) nach unten von den Seiten des Kopfes durch die Achselhöhlen zu den Rippen und dann bis zu den Spitzen der vierten Zehen, begleitet von Ausatmung (Abb. 25-7, 25-8).
FUNKTIONEN:
Die Bewegungsübung mit diesem Schritt kann die physiologischen Funktionen des Magen-, des Harnblase-und des Gallenblase-Meridianes stärken. Sie hat nützliche therapeutische Wirkung bei Appetitlosigkeit, Bauchschwellung, Borborygmus, Mißverhältnis im vegetativen Nervensystem, bei Blähung in der Brust, bei Schlaflosigkeit, Verträumtheit und erhöhtem Blutdruck.
 
  
  
  
  
 
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