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SCHRITT 21: DIE FLIEGENDE GROSSE WILDGANS
THEORIE:
Die äußere Konzentration richtet sich auf eine große Wildgans, die am weiten Himmel frei fliegt. Die innere Konzentration steigt und sinkt bei Laogong (P. 8) in der Mitte der Handflächen. Dieser Schritt ahmt das Bild einer großen, frei am weiten offenen Himmel fliegenden Wildgans nach, um Geist, Atmung und Energie zu regulieren. Das Fliegen der großen Wildgans sieht nicht nur schön aus, sondern gibt einem auch das Gefühl, angenehm und frei zu fliegen. Ferner stimuliert es, weil die innere Konzentration auf Laogong (P. 8) in der Mitte der Handflächen bleibt, das Qi und die Blutzirkulation im Körper, wenn sich die innere Konzentration mit der äußeren Konzentration verbindet.
METHODE:
1. Im Anschluss an die letzte Bewegung verwandelt sich die reitende Haltung in ein entspanntes und ruhiges Stehen, die Fäuste zu Handflächen geöffnet, die beiden Arme sinken natürlich an beide Seiten des Körpers, begleitet von Ausatmung (Abb. 21-1).
2. Die beiden Arme heben sich von den Seiten nach und nach empor, Ellbogen und Handgelenke krümmen sich, die Handflächen drehen sich nach außen und nach oben, während der Oberkörper sich streckt und die Sohlen gehoben werden, begleitet von Einatmung (Abb. 21-2).
3. Die beiden Arme sinken allmählich und natürlich, obei die Handgelenke besonders sanft sein sollten, man sollte in den Mitten der Handflächen das Gefühl von Qi haben, während sich beide Sohlen auf den Boden senken, die Knie sich langsam beugen und man sich in reitende Haltung hockt, mit gleichzeitiger Ausatmung (Abb. 21-3).
Die obige Hebungs- und Senkungsreihenfolge wird als einmalig gerechnet und drei- bis fünfmal wiederholt.
FUNKTIONEN:
Die Bewegungen dieses Schritts sind natürlich, sanft und leicht und können einen entspannen, so dass man sich nach der Übung angenehm, sorglos und heiter fühlt. Die Aufwärts- und Abwärts- sowie Hebungs- und Senkungs-Bewegungen verstärken die Atmungsfunktion und den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid der Lungen. Die koordinierten Bewegungen machen alle Gelenke des Körpers geschmeidig. Dieser Schritt kann verschiedene Störungen wie chronische Erkrankung durch Unglücksgefühle und Hemmung von Qi- und Blutzirkulation, Luftröhrenentzündung und Gelenkschmerzen verhüten und heilen.
 
SCHRITT 22: DAS SICH DREHENDE SCHWUNGRAD
THEORIE:
Die äußere Konzentration richtet sich auf das "sich drehende Schwungrad", das stetig weiterrollt, und die innere Konzentration bleibt auf Laogong (P. 8) in der Mitte der Handflächen. Bei diesem Schritt stellt man sich vor, dass sich das Rückgrat wie ein Schwungrad dreht, wodurch Geist, Atmung und Energie reguliert werden. Dieser große Drehschwung verstärkt sicherlich die Funktionen der verschiedenen Gelenke der Hüfte, der Schultern und des Rückens, bessert die Übung der Lenden- und Rücken-Muskelgruppen und hat eine Massage-Wirkung auf die inneren Organe.
METHODE:
1. Im Anschluss an die letzte Bewegung macht das linke Bein einen halben Schritt nach links, während sich die beiden Arme zuerst leicht nach rechts, dann nach links und aufwärts bewegen, verbunden mit Kreisbewegung der Hüfte und Einatmung (Abb. 22-1). Wenn die Hände von oberhalb des Kopfes seitlich nach rechts unten sinken, erfolgt Ausatmung (Abb. 22-2).
2. Mit der gleichen Methode dreht sich das Schwungrad von links nach rechts (Abb. 22-3, 22-4).
Die obige Bewegung nach links und rechts wird als einmalig gerechnet und drei- bis fünfmal wiederholt.
FUNKTIONEN:
Wegen der weitgespannten Bewegungen von Körper und Gliedmaßen und infolge der kraftvollen Handlungen fühlt man bei der Übung angenehm die Streckung der Hüfte, des Rückens und der vier Gliedmaßen. Dieser Schritt ist gut für die Erholung nach Krankheiten von Hals- und Lendenwirbeln sowie von Schulter- und Hüftgelenken. Er kann auch Verletzung und Ermüdung der Lenden- und Rückenmuskelgruppen erleichtern. Die Kreisbewegungen können auch die Blut- und Lymphzirkulation verstärken und die Funktionen des vegetativen Nervensystems bessern.
 
 
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