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Die Einzigartigkeit der chinesischen Schriftzeichen

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Jede Schrift auf der Welt hat drei Faktoren oder Funktionen: Form, Klang und Bedeutung. Was die chinesische Kalligraphie betrifft, von der hier die Rede ist, so ist die Form am engsten mit ihr verbunden. Mit der Bedeutung ist sie verknüpft, aber das ist nicht die Hauptsache. Die Aussprache der Zeichen hat mit ihr jedoch nicht das Geringste zu tun. Daher wollen wir hier vor allem die besondere Gestalt der chinesischen Zeichen im Hinblick auf die Kalligraphie vorstellen.

Das charakteristische Aussehen und die innere Struktur der chinesischen Zeichen haben das Entstehen und die Entwicklung der Kalligraphie in ihrer Einzigartigkeit erst ermöglicht. Da kann man astronomische Phänomene zum Vergleich anführen: Zahllose Himmelskörper gibt es im Universum, aber nur unsere Erde hat das Wasser und die Luft zum Leben, so wie wir es in all seiner Fülle und Verbreitung kennen.

Chinesische Zeichen stehen im Quadrat. Jedes Zeichen nimmt den Platz eines Quadrates auf dem Papier ein. Im Moment sind nach der Statistik etwa 3500 Zeichen in häufigem Gebrauch, insgesamt existieren jedoch ca. 90.000. Das sind nun die Mittel zur schriftlichen Aufzeichnung und zum Informationstransfer in China. Sie nehmen alle nebeneinander ungefähr gleich viel Platz ein, jedes in seiner eigenen Gestalt. Da kann man sich schon vorstellen, dass die Struktur sehr fein sein muss, um in diesem kleinen Quadrat tausende verschiedene Formen unterzubringen und auseinanderzuhalten.

Chinesische Zeichen bestehen aus mehr als zehn verschiedenen Strichen. Die Funktion dieser Striche ist ähnlich wie die von Buchstaben, nur dass die Striche keinen Lautwert besitzen. Es gibt acht grundlegende Striche: dian, heng, zhe, shu, gou, ti, pie und na, das sind Punkt, waagrecht, abgesetzt und gekrümmt, senkrecht, Haken, rechts hinauf, links hinunter, rechts hinunter. An yong, dem Zeichen für "ewig" in der Normalschrift, kann man diese acht Striche gut erkennen.

In Wirklichkeit verändert sich jeder Strich in vielerlei Weise, wenn die Menschen schreiben. Und die Striche sind auch je nach Stil verschieden, damit gibt es also viele unterschiedliche Arten von Punkten und Strichen. Wir nehmen hier noch einmal die Normalschrift als Beispiel für die Variationsbreite bei einigen wenigen Strichen: Punkte und Striche gibt es da mehr als 20, dazu kommen 10 verschiedene Haken. Unsere Abbildung zeigt nur einen Teil davon.

In jedem kleinen Quadrat muss es verschiedene Striche geben, welche ein Zeichen bilden, außerdem viele Arten von Verbindung und Aneinanderreihung der Striche, damit man jedes Zeichen leicht erkennt und auch die Schönheit nicht zu kurz kommt. Deshalb gibt es für die Striche und die Bauelemente jedes Zeichens viele Arten der Anordnung: Oben und unten, links und rechts, getrennt und geschlossen, gekreuzt, eingefügt, wiederholt und angehäuft, umschlossen usw.

Die Buchstaben als Lautzeichen im Westen sind von den chinesischen Zeichen in Gestalt und Anordnung grundlegend verschieden. Es gibt 20 oder 30 Buchstaben, mehr als die Basisstriche im Chinesischen, aber bei den Linien gibt es nur gerade, gekrümmte und Punkte, also drei verschiedene. Charakteristisch ist auch die Anordnung der Buchstaben: Egal, wieviele Buchstaben ein Wort bilden, sie stehen auf jeden Fall von links nach rechts nebeneinander. Daher kommt man dabei auch nicht zu den vielen unterschiedlichen Arten der Organisation eines chinesischen Zeichens, und noch weniger zu den abertausend verschiedenen Mienen und Gestalten der Ordnung, Unebenheit, Dichte oder Zerstreuung.

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