Wuyi ist in China wohlbekannt für seine vielen Auslandschinesen. Zwischen 1911 und 1949 gingen zahlreiche Bewohner dieser Region ins Ausland, um dort ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Statistiken des Jahres 1999 belegen, dass damals 3,6 Millionen Personen von hier fort gingen und in über 100 Ländern und Gebieten auf allen fünf Kontinenten lebten. Sie brachten ihrer Heimat später nicht nur Reichtum sondern auch neues westliches Ideen- und Gedankengut näher, so auch die westliche Baukultur und Bautechnologie, die die Fusion der dortigen traditionell chinesischen Bauweise mit der anderer Kulturen einleitete und für die regionale Besonderheit der Existenz zahlreicher Wohnhäuser, bei denen westliche und chinesische Architektur eine Verbindung eingingen, verantwortlich war.

Wuyi ist die Bezeichnung für die fünf Gebiete Xinhui, Taishan, Enping, Kaiping und Eshan der Provinz Guangdong. Verwaltungstechnisch bilden sie vier Städte und ein Gebiet und unterstehen der Stadt Jiangmen im Zentrum Guangdongs. Der Begriff Wuyi ist nicht nur geographischer Begriff, sondern repräsentiert vielmehr die Kultur einer Region und die Lebensumgebung von Menschen mit gleichem kulturellem Hintergrund. Diese Kultur ist in einem langen historischen Prozess gewachsen, unterscheidet sich deutlich von der anderer Regionen in der Provinz Guangdong und schlägt sich im Dialekt der Bewohner, der Auslandschinesen-Geschichte und den geographischen und klimatischen Gegebenheiten nieder. Die Wohnhäuser bieten reiches Anschauungsmaterial dafür - sie weisen viele Gemeinsamkeiten auf, in denen die Besonderheiten der Auslandschinesen-Kultur überall klar hervorstechen. Aus diesen Gründen spricht man auch heute noch von Wuyi als Region und nennt nicht die Namen der einzelnen Gebiete.

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