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Die Feudalgesellschaft auf dem Höhepunkt - Die Tang-Dynastie (Wirtschaftlicher und kultureller Austausch mit anderen Ländern)

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Die wirtschaftliche Blüte, die Entwicklung der Kultur und der Ausbau der Verkehrswege während der Tang-Dynastie hatten den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen China und anderen Ländern nachhaltig gefördert.

Zur Zeit der Tang-Dynastie war die Reichshauptstadt Chang'an ein internationales Zentrum, in dem sich Botschafter, Kaufleute, Studenten, buddhistische Mönche, Gelehrte, Fürsten und Amtsträger aller Herren Länder sammelten. Sie brachten ihre Kultur mit und lernten die chinesische Kultur kennen.

In der frühen Tang-Dynastie gab es auf der Koreanischen Halbinsel drei Staaten: Kokuli, Paikche und Silla, und zur Zeit des Kaisers Xuanzong (Reg. 712-756) vereinigte Silla ganz Korea. Silla unterhielt freundschaftliche Beziehungen zur Tang-Dynastie und sandte oft Studenten nach China. Allein im Jahr 840 kehrten beispielsweise 105 Studenten nach Abschluss des Studiums in China nach Silla zurück. Die Koreaner tauschten Pferde, Rinder, Baumwollstoffe, Jute und Heilmittel gegen Seide, Tee, Porzellan und Stickereien aus der Tang-Dynastie und brachten auch ihre Volkslieder, Tänze und Musikinstrumente nach China. Die offiziellen Beziehungen, die Japan seit der Han-Dynastie um das 1. Jahrhundert herum mit China unterhielt, gingen kontinuierlich weiter. Während der Tang-Dynastie kamen aus Japan insgesamt 19 offizielle Gesandtschaften mit mindestens 250 bis zu über 500 Mitgliedern nach China. Unter ihnen fanden sich außer Gesandten und Matrosen auch Studenten, Mönche, Ärzte, Künstler und Handwerker. Der japanische Student Kibino Makibi studierte in China 17 Jahre (717-734) und machte sich als Kapazität auf den Gebieten der Klassik, der Geschichte, des Rechts und der Technik einen Namen. Er nahm nach Japan viele Bücher mit und beeinflusste die Entwicklung der politischen Institutionen, der Kalenderberechnung und der Musik seines Heimatlandes ganz wesentlich. Ein anderer japanischer Student, Abeno Nakamaro, der im Jahr 717 nach China kam, stand in engen Beziehungen zu den großen Dichtern der Tang-Dynastie wie Wang Wei und Li Bai und arbeitete am Tang-Hof bis zu seinem Tod im Jahr 770.

Während der Tang-Dynastie gingen umgekehrt auch viele chinesische Gelehrte nach Japan, der bekannteste davon war Jian Zhen (688-763), ein großer buddhistischer Gelehrter. Er wurde im Jahr 743 von japanischen Mönchen eingeladen, doch erst nach sechs vergeblichen Versuchen in mehr als zehn Jahren erreichte er schließlich im Jahr 754, als er mit fast 70 Jahren schon blind geworden war, sein Ziel. Er brachte den Buddhismus und einige buddhistische Schriften nach Japan und machte sich dort auch als Mediziner einen Namen. Nach seinen Plänen und unter seiner Leitung wurde im Jahr 759 in Nara der buddhistische Toshodai-Tempel gebaut. Damit führte er den Tang-Stil in die japanische Architektur und Bildhauerei ein. Eine von seinen Schülern geschaffene Statue, die ihn selbst darstellt, steht bis heute in diesem Tempel.

Der Mönch Xuan Zang (Tripitaka, 602-664) reiste im Jahr 627 nach Indien, um dort den Buddhismus zu studieren. Er lebte 15 Jahre in Indien, besuchte alle wichtigen Tempel und studierte bei den berühmten Mönchen die Lehren des Buddhismus. Er brachte 657 Bände buddhistischer Schriften nach China und übersetzte davon 75 ins Chinesische. Mit Hilfe seines Schülers Bian Ji schrieb er später das Buch Datang Xiyu Ji (Reise in die Westliche Region während der Großen Tang), in dem die Politik, Wirtschaft, Geographie, Geschichte, Sitten und Gebräuche sowie religiöse Gepflogenheiten von 138 Staaten Südwest- und Zentralasiens beschrieben wurden. Dieses Buch stellt ein wichtiges Dokument über die Geschichte dieser Länder und Gebiete Mitte des 7. Jahrhunderts dar.

Ein anderer bekannter Mönch, Yi Jing (635-713), kam im Jahr 671 auf dem Seeweg nach Indien, wo er 25 Jahre blieb und 400 buddhistische Bücher in Sanskrit sammelte. Im Jahr 695 kehrte er nach Luoyang zurück und schrieb die Bücher Naihai Ji Gui Nei Fa Zhuan (Aufzeichnungen der buddhistischen Praktiken, heimgesendet vom Südlichen Meer) und Datang Xiyu Qiu Fa Gaoseng Zhuan {Biographien der ehrwürdigen Mönche der Großen Tang, die in der Westlichen Region die buddhistischen Klassiker studierten) und übersetzte 56 buddhistische Schriften.

Aufzeichnungen zufolge gab es mehr als 20 indische Mönche, die während der Tang-Dynastie nach China kamen und an der Übersetzung buddhistischer Schriften arbeiteten.

Nicht nur mit den Ländern Süd- und Südostasiens, sondern auch mit zahlreichen Ländern Westasiens, Europas und Afrikas unterhielt China während der Tang-Dynastie gute Beziehungen. Persien, Arabien und das Oströmische Reich schickten Gesandte nach China. Seit der Aufnahme offizieller Beziehungen zwischen der Tang-Dynastie und dem Oströmischen Reich im Jahr 651 wurden Gesandte oftmals nach China geschickt. Zwischen 651 und 798 kamen allein aus Arabien über 30 Gesandtschaften nach China. In vielen Städten des Tang-Reiches waren arabische und persische Kaufleute, Studenten, Künstler und Geistliche anzutreffen. In Yangzhou beispielsweise lebten einige tausend Kaufleute aus Persien und Arabien, und in Guangzhou sogar noch mehr. Man schätzt, es seien einige zehntausend gewesen.

Die Seidenstraße erlebte während der Tang-Dynastie eine Blütezeit. Seide, kunsthandwerkliche Produkte und andere Waren wurden in großer Menge über diese "Straße" nach Westasien und Europa exportiert, und die chinesische Technik der Papier- und der Seidenherstellung sowie des Kunsthandwerks gelangte über Arabien nach Afrika und Europa. Umgekehrt kamen viele Tänze und Musikinstrumente aus Zentralasien nach China.

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