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Die Feudalgesellschaft auf dem Höhepunkt - Die Tang-Dynastie (Turbulenzen in der mittleren Periode / Bauernaufstände und Niedergang)

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Turbulenzen in der mittleren Periode

Die Jahre 742-820, die mittlere Periode der Tang-Dynastie, waren gekennzeichnet durch Unordnungen in der Regierung, Streitigkeiten zwischen dem Hof und unabhängigen lokalen Kräften sowie und Zwietracht unter den verschiedenen Völkern Chinas.

Schon in der Anfangsperiode hatte die Regierung der Tang-Dynastie in den Grenzgebieten und in strategisch wichtigen Gebieten Zentralchinas militärische Generalgouverneure eingesetzt, um die Kontrolle über die weiten Gebiete des Landes zu verstärken. Später vergrößerte sich die Macht der Generalgouverneure immer mehr. Schließlich hatten sie nicht nur das Militär, sondern auch die Finanzen und Verwaltungen ihrer Gebiete in ihrer Hand.

Im Jahr 755 rebellierten An Lushan, der militärische Generalgouverneur von Pinglu (heute Südwest-Liaoning / Nordost-Hebei), Fanyang (heute das Gebiet um Beijing) und Hedong (heute das Gebiet um Taiyuan in Shanxi), sowie Shi Siming, einer seiner Offiziere, gegen die Tang-Dynastie, was als die "An-Shi-Revolte" in die chinesische Geschichte eingegangen ist. Von Fanyang aus zogen die beiden Rebellenführer mit 150 000 Mann südwärts durch Hebei und Shanxi und fielen in Henan ein. An Lushan ernannte sich im Jahr 756 in Luoyang zum Kaiser. Dann stürmten die rebellischen Truppen in die Hauptstadt Chang'an, der Tang-Kaiser Xuanzong floh nach Sichuan. Doch einige der Tang-Dynastie treu ergebene Generäle eroberten im darauf folgenden Jahr mit Unterstützung von uigurischen Truppen die Städte Chang'an und Luoyang wieder zurück. Nach einem fast achtjährigen Krieg wurden die Rebellen schließlich niedergeworfen.

Die An-Shi-Revolte brachte der Bevölkerung großes Unheil. Die Landwirtschaft lag darnieder, die Menschen irrten obdachlos und hungernd durchs Land. Die Generalgouverneure in verschiedenen Gebieten nutzten die Gelegenheit, erweiterten ihren Machtbereich und verstärkten ihre Streitkräfte, bis die Regierung nicht mehr in der Lage war, sie zu kontrollieren, und so kam es erneut zur Spaltung des Landes. Die ehemals so mächtige Tang-Dynastie ging von da an den Weg des Untergangs.

Bauernaufstände und Niedergang

In den letzten Jahren der Tang-Dynastie verloren zahlreiche Bauern ihren Boden, den Angehörige des Kaiserhauses, Aristokraten, hohe Beamte und große Grundherren an sich rissen. Manche Bauern wurden Pächter, andere verließen ihre Heimat. Die Steuern waren drückend. Das Getreide war noch nicht reif, da trieb die Regierung schon die "Steuer auf die grünen Sprossen" ein. Dazu kamen Naturkatastrophen. Viele Bauern verloren ihre Lebensgrundlage, Bauernaufstände waren nicht mehr zu vermeiden.

Im Jahr 874 kam es zu einem Bauernaufstand in Changyuan (heute Provinz Henan) unter Wang Xianzhi. Im darauf folgenden Jahr brach in Caozhou (heute nördlich von Caoxian, Provinz Shandong) unter Huang Chao ebenfalls ein großer Bauernaufstand los. Später schlossen sich die beiden Gruppen zusammen. Wang Xianzhi fiel, und Huang Chao übernahm die Führung der Bauerntruppen und nannte sich ?Hirn-, melsstürmender Oberbefehlshaber". Er führte seine über 100 000 Mann über den Changjiang und trug den Kampf durch Anhui, Jiangxi und Fujian bis nach Guangzhou. Im Jahr 880 setzte er an der Spitze von mehr als 600 000 Mann erneut über den Changjiang in Richtung Norden und eroberte Luoyang und Tongguan. Der Tang-Kaiser floh Hals über Kopf nach Sichuan. Im Jahr 881 zog Huang Chao mit seinen Bauerntruppen im Triumph in die Hauptstadt Chang'an ein und gründete hier Regime, genannt die Große Qi.

Da die Bauerntruppen die kaiserliche Armee im Zuge des Sieges nicht weiter verfolgten, um sie endgültig zu vernichten, gewann diese die Gelegenheit zu einer Atempause und ging bald zum Gegenangriff über. Die Bauerntruppen hatten keine festen Stützpunkte und bekamen keinen Nachschub. So wurden sie endlich im Jahr 883 gezwungen, sich aus Chang'an zurückzuziehen. Im darauf folgenden Jahr fiel Huang Chao in einem Kampf, doch die restlichen Bauerntruppen kämpften noch viele Jahre hindurch weiter.

Obwohl die von Huang Chao geführten Bauerntruppen eine Niederlage erlitten hatten, war die Tang-Dynastie durch sie so ins Wanken geraten, dass sie sich davon nicht mehr erholte.

Im Verlauf der Kämpfe mit den Bauerntruppen hatten die Generalgouverneure in den verschiedenen Gebieten ihre Macht weiter vergrößert. Vielerorts wurden Gewaltherrschaften errichtet, und am Hof verstärkten Eunuchen und Klüngel von Höflingen ihre Machtkämpfe. Der wachsende Einfluss der Eunuchen am Hof und die lokalen Streitkräfte trugen zusammen zum endgültigen Untergang der Tang-Dynastie bei. Im Jahr 907 jagte Zhu Wen, der Generalgouverneur im heutigen Henan, den Tang-Kaiser Aidi davon und gründete die Spätere Liang-Dynastie.

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