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Weiterentwicklung des Feudalismus in seiner Frühzeit - Die Westliche und die Östliche Jin-Dynastie

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Mit der Vernichtung des Königreiches Wu durch die Jin-Dynastie im Jahr 280 wurde die 90 Jahre währende Aufspaltung Chinas schließlich beendet. Die von vier Kaisern aus drei Generationen regierte Westliche Jin-Dynastie bestand 51 Jahre, von 265 bis 316, und die Östliche Jin-Dynastie existierte mit elf Kaisern aus vier Generationen über 103 Jahre, von 317 bis 420.

Die kurzlebige Einigung und der "Aufruhr der Acht Fürsten" während der Westlichen Jin-Dynastie Im Jahr 265 übernahm Sima Yan die politische Macht des Reiches Wei und errichtete die Jin-Dynastie, die in der Geschichte als Westliche Jin-Dynastie (265 - 316) bezeichnet wird, und Sima Yan wurde zum Kaiser Wudi (Reg. 265 - 290) der Westlichen Jin-Dynastie erhoben. Die 25-jährige Regierungszeit des Kaisers Wudi war eine relativ ruhige Periode der Dynastie. In den 15 Jahren nach 266 nahm beispielsweise die Zahl der Haushalte und der Bevölkerung im Norden um mehr als 100 Prozent zu.

Schon vor der Errichtung der Jin-Dynastie war ein ständiger Machtzuwachs der Herrschaftsschicht mit der Sima-Sippe als Spitze zu verzeichnen, eine riesige Aristokratenclique bildete sich heraus. Die soziale Entwicklung nach Errichtung der Jin-Dynastie machte diese Clique immer gieriger, und so wurde das Regime der Westlichen Jin-Dynastie immer korrupter. Beamte wurden nicht mehr nach Fähigkeit, sondern nach ihrem familiären Hintergrund ausgewählt. Damit lag die Staatsmacht in den Händen einer Erb-Oligarchie. Die Herrscher führten ein luxuriöses und zügelloses Leben Um die Herrschaft zu stärken, ernannte das Kaiserhaus viele seiner Angehörigen zu Fürsten oder Königen. So belehnte Kaiser Wudi zahlreiche Mitglieder des Jin-Hauses, davon 27 mit Fürstentiteln und eigenen Fürstentümern, Streitkräften und der Autorität, ihre eigenen Zivil- und Militärbeamten zu ernennen und abzusetzen. Daraus ergaben sich neue Machtkämpfe, die schließlich im "Aufruhr der Acht Fürsten" gipfelten, in einem Bürgerkrieg, der sich 16 Jahre (291 - 306) hinzog. Er zerstörte die Sozialökonomie, dezimierte die Bevölkerung, machte Millionen heimatlos und schwächte die Herrschaft der Westlichen Jin-Dynastie. Die Regierung war praktisch gelähmt.

Schon in der Östlichen Han-Dynastie begannen die ethnischen Minderheiten, die im Norden Chinas und an der westlichen Reichsgrenze lebten, nacheinander in die Gebiete südlich der Großen Mauer einzuwandern. Diese Völkerwanderungen führten während der Jin-Dynastie 700 000 Menschen ins Einzugsgebiet des Changjiang und weitere 200 000 Menschen nach Shandong. In den letzten Jahren des "Aufruhrs der Acht Fürsten" erhoben sich viele von ihnen zu einem Aufstand gegen die Jin-Dynastie. Liu Yuan, ein ins Innere des Reiches eingewanderter Adliger der Xiongnu, nutzte die Unzufriedenheit der Bevölkerung gegen die Jin-Regierung aus und startete eine bewaffnete Revolte. Im Jahr 308 ließ er sich in Pingyang (heute Linfen, Provinz Shanxi) zum Kaiser ausrufen und unternahm eine Reihe von Angriffen auf Luoyang, die Hauptstadt der Jin. In den Jahren 311 und 316 eroberte sein Sohn Liu Gong die Städte Luoyang und Chang'an und nahm den Kaiser und dessen Thronfolger gefangen. Damit wurde der Herrschaft der Westlichen Jin-Dynastie ein Ende gesetzt. China trat wieder in eine fast 268 Jahre lange Periode der Spaltung ein.

Die Östliche Jin-Dynastie und die Sechzehn Staaten im Norden Im Jahr 317, ein Jahr nach dem Fall der Westlichen Jin-Dynastie, begründete Sima Rui, König von Langya, ein neues Regime im Süden mit Jiankang (heute Nanjing, Provinz Jiangsu) als Hauptstadt. Die neue Dynastie wird in der Geschichte Östliche Jin-Dynastie (317 - 420) genannt.

Während die Östliche Jin-Dynastie ihre Herrschaft im Süden konsolidierte, begann im Norden Chinas eine lange Zeit der Spaltung. Adlige der ethnischen Minderheiten und Grundherren der Han-Nationalität gründeten im Einzugsgebiet des Huanghe und in Sichuan über 20 lokale Regime, von denen 16 größere von Bedeutung waren. So spricht man von den "Sechzehn Staaten".

Die Sechzehn Staaten befehdeten sich in endlosen Bürgerkriegen. Das Frühere Qin (351 - 394) führte unter ihrem Herrscher Fu Jian einige Reformen durch, gewann an Stärke und erreichte gegen Ende des 4. Jahrhunderts eine allerdings nur kurzlebige Einigung Nordchinas. Im Jahr 383 marschierte Fu Jian mit mehreren hunderttausend Mann ins Gebiet der Östlichen Jin-Dynastie ein. Die Östliche Jin leistete Widerstand. Die zwei Armeen standen einander an den Ufern des Flusses Feishui (südlich des heutigen Kreises Shouxian, Provinz Anhui) gegenüber. Schließlich siegten die Jin-Truppen über den zahlenmäßig stärkeren, jedoch moralisch schwächeren Gegner. Fu Jian flüchtete nach Norden. Das ist die in der Geschichte Chinas bekannte Feishui-Schlacht.

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