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Der Geist der chinesischen Teezeremonie - Die Teezeremonie und die Riten

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Als "Land der Höflichkeit" legt China großen Wert auf Riten. Heute werden Riten oft als standesbetonte Maßnahmen missverstanden. Die vom Konfuzianismus gewollten Riten enthalten jedoch nicht nur Einschränkungen für Verhaltensweisen, damit in der Gesellschaft Ordnung herrscht, sondern auch Elemente des gegenseitigen Füreinanders und der gegenseitigen Respektierung wie Achtung älterer Menschen, liebevolle Fürsorge für Kinder, Achtung eines älteren Bruders, Achtung des Meisters durch den Lehrling. Das alles sind wichtige Tugenden, und Tee erleichtert ihre Einhaltung, indem er den Trinker nüchtern und vernünftig macht.

Die Einbeziehung des Tees in die Riten begann in der Song-Dynastie. Bei Frühjahrs- und Herbst-Empfängen am Kaiserhof fanden jeweils Riten mit Teezeremonien statt. In Song Shi {Geschichte der Song-Dynastie) findet man viele Aufzeichnungen über solche Riten. Das Servieren von Tee war unentbehrlich bei Beamtenprüfungen und Minister-Empfängen. Ausländische Gesandte wurden ebenfalls mit Tee empfangen. Tee gab es auch bei verschiedenen Opferritualen. Diese Sitten und Gebräuche beeinflussten ebenso die nationalen Minderheiten. Das Reich Liao stand einst der Song-Dynastie feindlich gegenüber, Liao und Song lieferten sich gegenseitig Schlachten. Nach dem Abschluss eines Bündnisses in Chanyuan wurden Gesandte ausgetauscht, und beim Empfang und Abschied von Liao-Gesandten fanden Riten mit Teezeremonien statt. Das Reich Liao, gegründet von dem Nomadenvolk Qidan, schätzte diese protokollarische Ordnung sehr. Dies findet seinen Niederschlag in Liao Shi {Geschichte von Liao). Riten mit Teezeremonien wurden auch bei vielen anderen Anlässen veranstaltet, z.B. bei Geburtstagsfeiern für den Kaiser und die Kaiserinmutter sowie bei Ritualen der Berg- und Sonnenanbetung.

Im Ritualbuch Li Zhi, Band 115 der Song Shi, heißt es:"Wenn ein Prinz ein Mädchen zur Konkubine nimmt, gehören zu den Geschenken 100 Pfund Tee." So wurde das Teezeremoniell ein Bestandteil der Hochzeit. Qiu Jun aus der Ming-Zeit schildert in seinem Buch Riten für die Familie die Details des Teezeremoniells. Heute noch wird in Südkorea das Teezeremoniell in der Familie gepflegt.

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