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Der Geist der chinesischen Teezeremonie - Der Taoismus und die taoistische Teekultur / Die Einheit von Himmel und Mensch und die "kosmische" Teekultur

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Der Taoismus und die taoistische Teekultur

Sind die gesellschaftlichen Auswirkungen der chinesischen Teekultur hauptsächlich den konfuzianischen Ideen zu verdanken, so wurde die chinesische Teekultur in ästhetischer Hinsicht und ihrer praktischen Handhabung in erster Linie vom Taoismus beeinflusst. Der Taoismus ist viel älter als der Konfuzianismus. Während der Konfuzianismus vor allem Regeln für das Regieren beinhaltete, richtete der Taoismus sein Augenmerk schwerpunktmäßig auf die Beziehungen zwischen Mensch und Natur. Lao Zi (Lao Tse), der Begründer des Taoismus, lebte im Staat Chu vor über 2700 Jahren. Er lehrte, dass ein Gesetz im Universum existiere, das die Natur und die Gesellschaft gleichermaßen regle, und dass Geist und Materie, Mensch und Natur untrennbar verbunden seien.

Die Einheit von Himmel und Mensch und die "kosmische" Teekultur

Für den Taoisten bilden Mensch und Natur also eine Einheit, und "Eine Tasse Wasser enthält alle Elemente des Meeres". Tee sei zwar nur ein Getränk, enthalte aber die Gesetzmäßigkeiten der Natur, und der Teetrinker solle versuchen, diese Gesetzmäßigkeiten zu erkennen.

Im alten China pulverisierte man die Teebriketts oder die getrockneten Teeblätter, dann gab man das Pulver in den Teekessel, wo es sich mit dem siedenden Wasser vermischte. Dabei beobachtete man die Veränderungen. Lu Yu beschrieb das Teepulver im Kessel als "schwimmende Dattelblüten auf einem runden Teich" und den danach entstehenden Schaum als "lockere Schneedecke". In den Augen der Teekenner barg der Tee die reinsten und nobelsten Qualitäten der Natur in sich. Beim Teetrinken, so hieß es, solle man sich mit der Natur identifizieren. Der Tang-Dichter Lu Quan beschrieb seine Empfindungen beim Teetrinken mit den folgenden Sätzen:"Eine wohlige Brise schlägt einem entgegen, man hat das Gefühl, als ob Himmel und Erde Heiterkeit atmen. Wenn man sieben Tassen getrunken hat, fühlt man sich wie beflügelt und schwebt leicht wie ein Engel im Himmel." Der große Song-Dichter Su Shi liebte es, am Flussufer Tee zu kochen und das Wasser in einem kleinen Boot rudernd aus dem Fluss zu schöpfen. "So hat man den klaren Mond im Wasser und den himmlischen Glanz im Kessel." Freunde des Tees vertraten die Ansicht, dass man Mutter Natur schonen, sie verstehen, mit ihr auf freundschaftlichem Fuß stehen und in einer ruhigen und behaglichen Atmosphäre leben solle.

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