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Volkssagen über die Große Mauer - Die Schlacht am Paß Shanhaiguan und das Ende der Ming-Dynastie

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Anfang des Jahres 1644 rückte die von Li Zicheng geführte Bauernarmee auf Beijing vor, die Hauptstadt der Ming-Dynastie konnte jederzeit fallen. Chongzhen, der letzte Kaiser der Ming-Dynastie, beorderte eilig Wu Sangui, der mit seinen Truppen in West-Liaoning stationiert war, nach Beijing zur Verteidigung der Hauptstadt. Als Wu Sangui noch unterwegs war, wurde Beijing am 19. März von der aufständischen Armee eingenommen. Kaiser Chongzhen erhängte sich am Fuß des ?Kohlenhügels" hinter dem Kaiserpalast, und Wu zog sich mit seinen Soldaten zurück, um den Paß Shanhaiguan zu schützen, denn dort standen bereits die mandschurischen Qing-Truppen.

Der Shanhaiguan war eine strategisch wichtige Stelle, weil sich hier der Verkehr zwischen Beijing und Nordostchina kontrollieren ließ. Das Gebiet innerhalb des Passes war in jenen Tagen von der Armee des Bauernaufstands beherrscht, das Gebiet außerhalb des Passes hielten die Qing-Truppen besetzt. Wenn die Qing-Truppen weiter nach Süden vorstoßen wollten, mußten sie zuerst den Shanhaiguan erobern, und wenn die Bauernarmee ihren Siegeszug nach Nordostchina fortsetzen wollte, ging das gleichfalls nur über den Shanhaiguan. So waren der Paß und sein Garnisonskommandant Wu Sangui in dieser Auseinandersetzung Objekte, um die beide Seiten miteinander rangen.

Um Wu Sangui für sich zu gewinnen, veranlaßte Li Zicheng dessen Vater Wu Xiang, der einen höheren Offiziersrang {Tidu) in Beijing bekleidete, seinem Sohn in einem Brief die Kapitulation nahezulegen. Wu Sangui war dazu auch bereit und machte sich mit seinen Truppen auf den Weg nach Beijing, um sich dem neuen Herrscher zu unterwerfen. Unterwegs erfuhr er jedoch, daß seine Nebenfrau Chen Yuanyuan von einem Offizier der Bauernarmee in Besitz genommen worden war. Wütend kehrte er wieder zum Paß Shanhaiguan zurück und war entschlossen, sich den Qing-Truppen zu ergeben und gemeinsam mit ihnen Widerstand gegen Li Zicheng zu leisten.

Die Lage spitzte sich zu, als Li Zicheng am 13. April mit seinen Truppen am Shanhaiguan eintraf, um den Kommandanten zur Aufgabe zu zwingen. Wu Sangui ließ daraufhin dem Prinzregenten der Qing, Duoergun (1612 - 1651), ein Schreiben überbringen, in dem er um Beistand bat. Am 21. April griffen die Truppen Li Zichengs von Osten, Westen und Norden den Shanhaiguan an. Die Lage wurde kritisch, als am Nachmittag die Verteidiger der Nordflanke des Passes kapitulierten. Wu Sangui schickte einen Boten zu der nahegelegenen Festung Weiyuan, wo die Qing-Truppen lagen, und ließ ein gemeinsames Vorgehen aushandeln. So wurde der Paß Shanhaiguan von der Qing-Armee besetzt.

Am 22. April kam es bei Shihe in der Nähe des Passes zu einem heftigen Kampf zwischen den Truppen Wu Sanguis und den von Duoergun geführten Qing-Einheiten auf der einen Seite und der Bauernarmee auf der anderen. Zunächst griff Wu Sangui den Gegner an. Beide Seiten erlitten starke Verluste. Am Mittag brach unerwartet ein Sandsturm los. Er kam aus Richtung Nordosten, und damit wendete sich das Blatt, denn die Bauerntruppen mußten in Richtung des Sturms kämpfen. Duoergun nutzte diese Chance und startete sofort eine Offensive, die Bauerntruppen wurden vernichtend geschlagen. Li Zicheng trat den Rückzug an und eilte nach Beijing. Wegen der Niederlage mußte er sich mit seinen Truppen aus Beijing zurückziehen.

Im September 1644 zog der erste Qing-Kaiser, Shunzhi, aus dem heutigen Shenyang kommend, in Beijing ein. Die Ming-Dynastie hatte ihr Ende gefunden, es begann die letzte feudalistische Herrschaft Chinas - die Qing-Dyna-stie.

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