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(GMT+08:00) 2005-03-29 19:10:22    
Volkssagen über die Große Mauer - Ye Wang und seine Eismauer

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Liaodong befindet sich außerhalb des Passes Shanhaiguan und weit von der Hauptstadt entfernt. Dieses Gebiet war schon immer leicht angreifbar.

Im Jahr 1375, kurz nach der Gründung der Ming-Dyna-stie, als sich die Große Mauer in Liaoning noch im Bau befand, waren die beiden Generäle Ye Wang und Ma Yun für die Verteidigung von Liaodong verantwortlich. Außerdem mobilisierten sie Soldaten und Bauern, urn den Bau der Großen Mauer zu beschleunigen.

Es war gerade tiefer Winter. Die Erde in Nordostchina war von Schnee bedeckt und der Boden war tief gefroren. Die Soldaten konnten nur warten, bis der nächste Frühling kam und Eis und Schnee tauten. Solange mußte der Bau der Großen Mauer ruhen. Das allerdings erschien den Herrschern der mongolischen Nördlichen Yuan-Dynastie, die sich nach der Machtübernahme der Ming-Dynastie nach Norden zurückgezogen hatten, als eine günstige Gelegenheit, das Gebiet Liaodong anzugreifen. Und so fielen unter Führung von Nahachu die mongolischen Reiter in Liaodong ein und rückten bis an die Stadt Jinzhou vor.

Wall und Graben der Stadt Jinzhou waren zu dieser Zeit noch nicht fertig, und es gab hier dort auch nur wenige Truppen. Ye Wang und Ma Yun erteilten den Befehl, das Stadttor zu verschließen und Widerstand zu leisten, so gut es ging. Außerhalb der Stadt konzentrierten sie die verfügbaren Elitetruppen und legten sich in den Hinterhalt. Als Nahachus Vorhut vor dem Stadttor eintraf, forderte sie, das Tor zu öffnen und sich zu ergeben, andernfalls komme es zu einem Entscheidungskampf. Unter Drohgebärden machten die feindlichen Reiter Runde um Runde um die Stadt, doch nichts rührte sich. Schließlich, als die Soldaten und Pferde gerade eine Rast machen wollten, ertönten plötzlich Kriegstrommeln und die Truppen aus dem Hinterhalt griffen von allen Seiten an und schlossen die Vorhut Nahachus ein. Nun wurde auch das Stadttor weit geöffnet, die dort stationierten Soldaten stürzten heraus, die Feinde hatten keine Chance mehr und wurden gefangengenommen.

Nach dieser Niederlage blies Nahachu zum Rückzug. Ye Wang und Ma Yun jedoch beherzigten die alte Kriegsregel, daß man einen angeschlagenen Feind verfolgen und einen kleinen Sieg in einen großen verwandeln muß.

Die Stadt Caicheng war ein wichtiger Verteidigungsposten in Liaodong. Die Stadtmauer war solide gebaut und scharf bewacht, darum brauchte man sich also keine Sorgen zu machen. Was Ye Wang und Ma Yun jedoch Kopfzerbrechen bereitete, das war eine Lücke in der Großen Mauer am Fluß Zhaer in der Nähe von Gaicheng. Hier fehlte noch ein größerer Abschnitt der Mauer. Die beiden Generäle beschlossen, ihre Truppen in zwei Gruppen aufzuteilen. Die eine Gruppe unter Führung von Ma Yun marschierte nach Gaicheng, um dort auf eine Gelegenheit zu warten, Nahachu anzugreifen; die andere von Ye Wang geführte Gruppe setzte sich in Marsch zum Fluß Zhaer, wo sie mit allen Mitteln Nahechus Rückweg abschneiden sollte.

Ye Wang und seine Soldaten machten keine Pause, sie mußten den Feinden zuvorkommen. In Eilmärschen Tag und Nacht erreichten sie endlich ihr Ziel. Hier ließ General Ye aus dem zugefrorenen Fluß Eisblöcke heraushauen und zu einer hohen Mauer aufschichten. Sodann goß man Wasser in die Zwischenräume, und schon nach kurzer Zeit waren alle Eisblöcke miteinander verbunden. Die Eismauer war glatt und fest, sie zu überwinden war praktisch unmöglich. Außerdem ließ Ye Wang viele Sturzfallen bauen und Fußangeln legen, die, mit Schnee bedeckt, von den Reitern Nahachus nicht gesehen werden konnten. Das alles dauerte nur zwei Tage. Jetzt erst gönnten sich die Soldaten eine Verschnaufpause und warteten auf die Ankunft der Mongolen.

Nahachu hatte inzwischen vergeblich die Stadt Caicheng angegriffen. Er mußte eine weitere Niederlage einstecken und trat darauf endgültig den Rückzug an. Von einem geordneten Rückzug konnte jedoch keine Rede sein, denn Ma Yun folgte den Mongolen dicht auf den Fersen, so daß sie schließlich Hals über Kopf nach Norden flohen. Sie erreichten die Eismauer am Fluß Zhaer und gerieten vollends in Verwirrung. Die Soldaten lärmten, die Pferde wieherten, es herrschte ein heilloses Durcheinander. Viele der Pferde verfingen sich in den Fußangeln, andere stürzten in die Fallen. Zuletzt streckten alle Krieger von Nahechu die Waffen. Die Truppen von Ye Wang und Ma Yun brauchten sie nur noch gefangenzunehmen und die Kriegsbeute einzusammeln. Nahechu selbst gelang es, in dem ganzen Durcheinander zu entkommen.

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