v Radio China Internationalv Die deutsche Redaktion
China Radio International
China
International
  Wirtschaft
  Kultur
  Wissenschaft
  Sport
  Bild-Nachrichten

v Sieg des Widerstandskriegs gegen japanische Aggression in China
v Quiz - Die chinesische Schatzinsel Taiwan
v Beijing 2008
mehr>>
v China ABC
v Die chinesische Malerei
v Traditionelle Wohnhäuser in China
v Chinesische Geschichte
mehr>>
(GMT+08:00) 2005-03-16 15:01:49    
Die von einem Prinzen geschaffene Teezeremonie und Teebilder in der Ming-Dynastie

cri
Während der Ming-Dynastie (1368 - 1644) befand sich das feudale Gesellschaftssystem in China bereits in einer Verfallsphase. Von der -Gründung an war die Dynastie mit Konflikten und Gegensätzen konfrontiert. Das Land war durch Kriege gegen Überreste des mongolischen Widerstandes und dann durch innere Machtkämpfe und Bauernaufstände erschüttert. Zur Behauptung der Herrschaft verfolgten die Herrscher eine Politik der Unterdrückung, die sich in erster Linie gegen die Intellektuellen richtete. Bei leisester Unmutsäußerung wurden sie als dynastiefeindlich abgestempelt. Viele suchten Trost und inneren Frieden beim Tee.

Zhu Quan war der 17. Sohn Zhu Yuanzhangs, des Ming-Kaisers Taizu, der der Begründer der Ming-Dynastie war. Später usurpierte sein 4. Bruder Zhu Di den Thron. Obwohl Zhu Quan seinem Bruder zur Krone mitverholfen hatte, war Zhu Di gegen ihn argwöhnisch und verbannte ihn nach Süden. Wie andere hoch gebildete Männer wurde auch Zhu Quan trotz seiner Abstammung aus der Kaiserfamilie benachteiligt und fühlte sich anderen Literaten eng verbunden. Er interessierte sich für die buddhistische Lehre und suchte auch die Nähe der Taoisten. Nach seiner Verbannung wünschte er sich ein ungestörtes Leben als Einsiedler. Es kam nicht von ungefähr, dass er sich zur Teekultur hingezogen fühlte. Auch er schrieb ein Buch über die Vorzüge des Tees und reformierte schließlich die Teetrinksitten. Seine Bemühungen und die anderer Teekenner führten zur Herausbildung einer den Kulturkreisen der Ming-Dynastie eigenen Teezeremonie. Die Teezeremonie in der Ming-Zeit hatte die folgenden Abläufe: Zuerst wurden Weihrauchstäbchen zur Luftreinigung und zur Kontaktaufnahme zum Himmel angezündet. Sodann stellte man das Teeservice bereit, wobei Zhu Quan ein mit Rotang umwickeltes tiefbauchiges Gefäß, getragen von drei zylindrischen Beinen, ("Ding" genannt) als Teekessel benutzte. Später wurden solche Teekessel auch mit dünnen Bambusstreifen umwickelt. In China war und ist Bambus ein Symbol für Enthaltsamkeit und das Streben nach oben. Nun wurde kochendes Wasser in eine Schüssel mit Teepulver gegossen und mit einem Bambusstäbchen so lange gerührt, bis Tee und Wasser gut miteinander vermischt waren und Schaum bildeten.

Diese Zeit hat mehrere Werke über die Teekultur hervorgebracht. Außer Zhu Quan schrieben auch Gu Yuanqing und Xu Xianzhong Teebücher. Es waren alles Werke, die nach Lu Yus Buch über den Tee Bilanz über die Teekultur in den verschiedenen Dynastien zogen und neue Entwicklungen in der Frühzeit der Ming-Dynastie zusammenfassten.

Auch Maler und Kalligraphen trugen ihren Teil zur Entwicklung der Teekultur in der Ming-Dynastie bei. Bekannt sind die Bilder Teeparty auf dem Huishan-Berg, Lu Yu kocht Tee und Szene beim Teeprobieren von Wen Zhengming sowie Teekochszenen, Die Geigenspieler und Die Teezubereitung von Tang Yin. Diese Bilder zeigen an Quellen oder Flüssen oder in Teepavillons versammelte Freundeskreise. Sie trinken, sich unterhaltend und musikspielend, Tee. Die Botschaft dieser Bilder wurde verstanden: Man wollte trotz der widrigen Zeitläufte Integrität und Charakter bewahren.

In der Spätzeit der Ming-Dynastie hatte die Fortführung der Diskriminierungspolitik den Gelehrten gegenüber zur Folge, dass die Schauplätze der Teerunden von draußen in die Häuser verlagert werden mussten. Die künstlerische Gestaltung der Teezeremonien änderte sich dementsprechend hin zu klein und fein. Zum Beispiel beobachte man mit Hingabe die verschiedenen Muster, die sich bei der Kräuselung der Wasseroberfläche zeigten. "Cha Bai Xi" hieß diese Unterhaltung:"hundert Spielchen des Tees".

vorige Seite     nächste Seite