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(GMT+08:00) 2005-01-14 11:20:26    
Chinesische Landschaftsmalerei im Altertum - Mit dem Bild "Stich über tausend Li erstreckende Flüsse und Berge" von Wang Ximeng als Beispiel

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Meister von einem Wunderkind

Aus der Aufschrift auf dem Bild "Sich über tausend Li (chinesisches Längenmaß=1/2 km) erstreckende Flüsse und Berge" (Qian Li Jiang Shan Tu),das im Palastmuseum Beijings aufbewahrt wird, ist ersichtlich, dass der Autor, Wang Ximeng, ein Student einer Malakademie in der Regierungsperiode des Song-Kaisers Zhao Ji (1101 - 1125) war. Er offerierte mehrmals dem Kaiser seine Werke und bekam die Hinweise des Kaisers, der auch ein Maler war, über die Maltechnik. Im Alter von weniger als 20 Jahren präsentierte er dem Kaiser das Bild "Sich über tausend Li erstreckende Flüsse und Berge" und erntete dessen Lob.

In einem Stück Seide kondensierte Landschaft

Das obenerwähnte Bild ist eine typische Landschaftsmalerei, die auf einem Stück Seide angefertigt wurde. In der Komposition lässt es sich in vier Teile einteilen: Wenn das Bild entrollt wird, springen zuerst hohe, wellige Bergketten, durchsetzt mit ausgedehnten Gewässern, dem Betrachter ins Auge. An Berghängen und in Tälern wachsen üppige Bäume, und Bauernhäuser liegen zerstreut am Ufer eines Sees. Eine kleine Holzbrücke hat eine Insel mit dem Festland verbunden. Auf der Insel ist ein Fischerdorf. In der Ferne sind Sandbänke zu sehen.

Im zweiten Abschnitt sind Berge in verschiedener Höhe zu sehen. Ein Fluss fließt durch zwei Berge. Über ihn spannt sich eine Brücke, in deren Mitte ein Pavillon steht. Hinter der Brücke ziehen sich Berge endlos hin. Am Ufer des Flusses liegen mehrere Fischerboote. Auf dem Fluss fischen einige Fischer mit Netz. In der Luft kreist ein Schwarm von Vögeln.

Der zweite und der dritte Abschnitt sind durch Gewässer getrennt. An Gewässern ragen riesige Felsen, am Bergfuß liegen Fischerboote. Die hohen und steilen Berge bilden den Höhepunkt des Bildes. Sie sind von dichten Bäumen bewachsen. Ein Bach schlängelt sich zickzackförmig durch Täler, so dass diese sehr tief wirken. Hinter den Bergen sind wieder Gewässer, Fischerdörfer und -boote.

Den Schluss des Bildes bildet ein dichter Wald. Mit der Veränderung der Höhe der Berge hat das ganze Werk rhythmisches Gefühl.

Der Maler war nicht nur fähig, des ganzen Bildes Herr zu werden, sondern versäumte auch nicht, jede Einzelheit ins Detail zu beschreiben. Nehmen wir die Holzbrücke im Bild als Beispiel: Es gibt Holzpfeiler, die die Brücke stützen. Die Brücke, die von der Mitte in zwei entgegengesetztes Richtungen abfällt, bildet einen schönen Bogen. In ihrer Mitte steht ein zweistöckiger Pavillon, der sowohl als ein Teehaus als auch als ein Durchgang für Reisende dient.

Die Brücke und der Pavillon sind mit feinen Linien gezeichnet, und sie stimmen mit den Prinzipien der Architektur überein. Die menschlichen Figuren sind zwar sehr klein, aber man kann unterscheiden, ob sie sitzen oder stehen.

Landschaftsmalerei in Blau und Grün

Was die Farbe betrifft, ist das Bild "Sich über tausend Li erstreckende Flüsse und Berge" einzigartig. Anders als die Landschaftsmalerei in Tusche ist dieses Bild mit lebhaften und reichen Farben gemalt. In der Chinesischen Malerei wird diese Gattung von Bildern als "Landschaftsmalerei in Blau und Grün" bezeichnet. Diese Farben, die aus zermahlenen Mineralien hergestellt sind, werden nach der Anwendung nie verblassen. In diesem Bild herrschen grüne und blaue Farben vor und vermischen sich mit roten, weißen und gelben Farben, was das Bild sowohl prächtig als auch harmonisch in Farben macht, was das Bild sowohl prächtig als auch harmonisch in Farben macht. Der Maler benutzte für verschiedene Teile des Bildes verschiedene Farben: Er färbte die Bergspitze blau und die halbe Höhe des Berges grün, und am Bergfuß ließ er die natürliche Farbe der Seide, die lehmgelbe Farbe, sich zeigen. Für Gewässer verwendete er grüne und blaue Farben und für menschliche Figuren, Bauwerke und Bäume rote, weiße oder braune Farben, so dass das Bild durch die vielen Nuancen bei den einzelnen Farben wirkt.

Die "Landschaftsmalerei in Blau und Grün" zeitigte in der Tang- und der Song-Dynastie (9. - 11. Jahrhundert) große Erfolge. Später wurde sie allmählich durch die "Landschaftsmalerei in Tusche" und die "Landschaftsmalerei in hellen Farben" ersetzt. Erfolgreiche Maler für die "Landschaftsmalerei in Blau und Grün" wie Wang Ximeng kamen später nicht mehr vor.

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