Die Kalligraphie
Die chinesische Kalligraphie ist eine Kunst, die sich aus dem Schreiben der Han-Schrift entwickelte. Die frühe Han-Schrift entwickelte. Die frühe Han-Schrift war eine Bilderschrift, und beim Schreiben benutzte man Pinsel. Der Pinsel besteht aus einem längeren Bambus- oder Holzstiel mit einem am oberen Ende eingesetzten Büschel aus Borsten oder Haaren, die weich und elastisch sind. Wer die Kunstfertigkeit des Schreibens mit Pinsel beherrschte und fleißig übte, konnte als Kalligraph hohes Ansehen gewinnen. Das ist auch heute noch so.
Vom Beginn des 3. Jahrhunderts an erlebte die Kalligraphie eine rasche Entwicklung. Die Siegel-, Kanzlei-, Konzept-, Normal- und Schreibschrift waren vervollständigt. Von den bekannten Kalligraphen war Wang Xizhi (321 - 379 oder 307 - 365) am berühmtesten. Er übernahm das Wesentliche der Kalligraphie der Han- und der Wei-Dynastie und schuf seinen eigenen Stil, der ihm den Ruhm des "Weisen unter den Kalligraphen" einbrachte.
Die Tang-Dynastie gilt als die Blütezeit der chinesischen Kalligraphie. In den Lehranstalten war damals die Kalligraphie Pflichtfach. Die Schreibkunst der Normalschrift erreichte einen Höhepunkt, der von späteren Generationen nicht mehr überboten werden konnte. Die Schreibstile der berühmten Kalligraphen Yan Zhenqinq(709 - 785) und Liu Gongquan (778 - 865) sind bis heute vorbildlich. Schriftmuster von diesen zwei Kalligraphen werden noch immer gedruckt.
Die chinesische Kalligraphie und Malerei ist eine Kunst der Linien. Daher sagt man, dass sie den "gleichen Ursprung" haben. Die Kalligraphietechnik wird auch beim Malen verwendet. Manche sagen sogar, dass die chinesische Kalligraphie und Malerei den Kraftlinien der rhythmischen Tanzbewegungen ähnelt. Und angeblich soll die Kampfkunst mit Schwertern den berühmten Kalligraphen der Tang-Dynastie Zhang Xu zu seiner kursorischen Schnellschrift inspiriert haben.
In alter Zeit waren die meisten Kalligraphen Gelehrte oder Beamte. Sie waren in Poesie, Malerei, Musik, Tanz, Geschichte und Philosophie bewandert. Wie eine Malerei, so drückt auch ein kalligraphisches Werk Individualität, Gefühl und die charakteristische Eigenart seines Schöpfers aus. Daher sagt man häufig, dass eine Kalligraphie die "Malerei im Herzen ihres Schöpfers" sei.
In China übt man gleich beim Lernen von Lesen und Schreiben die Kalligraphie, doch nur wenige Menschen bringen es zur Meisterschaft. Allerdings betreiben viele Chinesen die Kalligraphie als Hobby. Und manche sammeln berühmte kalligraphische Werke wie andere Leute Gemälde.
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