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Die Nu-Nationalität (3)
   2006-03-09 14:14:08    cri
Vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 war die vorwiegende Eheform bei den Nu die Monogamie. Nur wenige Stammeshäuptlinge und reiche Männer hatten mehrere Frauen. Nach der Hochzeit baute der Mann in der Nähe seines Elternhauses ein neues Heim, lebte von den Eltern getrennt und bekam einen kleinen Teil des Vermögens zugeteilt. Aber das junge Ehepaar hatte die Pflicht, bei der Produktion und in der Führung des täglichen Lebens den Eltern und innerhalb der Sippschaft beim gemeinsamen Bestellen der Felder zu helfen. Der jüngste Sohn lebte weiterhin mit den Eltern zusammen und erbte nach dem Tod der Eltern den Boden, das Vieh und das Haus. Die Stellung der Frauen war sehr niedrig. Neben häuslichen Arbeiten beteiligte sich die Frau auch an der Feldarbeit, hatte aber in der Wirtschaftsführung kein Mitspracherecht. Töchter hatten kein Recht auf Erbe.

Mehrere Jahrzehnte vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 war bei den Nu schon die Feuerbestattung verbreitet, später aber gab man der Erdbestattung den Vorzug. Männliche Tote wurden auf dem Rücken liegen mit ausgestreckten Gliedmaßen begraben, weibliche Tote auf der Seite liegend mit angewinkelten Gliedmaßen. Wurden Mann und Frau nach ihrem Tod in ein und demselben Grab begraben, musste die Frau auch mit angewinkelten Gliedern auf der Seite liegen, -- auch das war ein Ausdruck für die Unterordnung der Frau in der patriarchalischen Herrschaft des Mannes. Wenn ein Erwachsener im Dorf starb, stellten zur Trauer die betreffende Sippe oder die ganze Dorfgemeinschaft drei Tage lang die Arbeit ein.

Die Häuser der Nu bestanden früher aus Holz oder Bambus, und jede Wohnung bestand in der Regel aus zwei Zimmern, einem Wohnzimmer für den Empfang von Gästen und einem Schlafzimmer, in dem auch das Getreide gelagert wurde. Außer den familienangehörigen durfte niemand das Schlafzimmer betreten. Im Wohnzimmer gab es eine Feuerstelle, auf der man kochen konnte. Arme Bauern hatten nur ein Zimmer. Die Konstruktion der Häuser war so einfach, dass ein Haus mit Hilfe der anderen Gemeinschaftsmitglieder an einem Tag fertiggebaut werden konnte.

Vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 trugen Männer und Frauen der Nu Kleider aus Leinen. Mädchen ab 12 Jahren trugen lange Röcke aus Leinen und ein Überkleid, das an der rechten Seite geknöpft wurde. Die Frauen im Gebiet Gongshan trugen keine Röcke, sondern hüllten ihren Körper in Leinen ein. Sie trugen Schmuck und ließen sich zwei feine Bambusröhren durch die Ohrläppchen stecken. Die verheirateten Nu-Frauen in den Gebieten Bijiang und Fugong trugen mit Borten besetzte Kleider und Röcke sowie Schmuck aus Korallen, Achaten, Muscheln, Perlen und Silbermünzen an Kopf und Oberkörper. Große Ohrringe aus Kupfer hingen ihnen bis auf die Schultern. Die Nu-Frauen der verschiedenen Gebiete fertigten gerne Kränze aus feinen Kletterpflanzen, die sie auf dem Kopf, um die Taille oder um die Fußgelenke trugen. die Männer trugen lange Säbel mit sich und über der rechten Schulter Bogen und Pfeil.

Die Hauptnahrungsmittel der Nu sind Mais und Buchweizen. Im Norden des Gebiets Gongshan lernten die Nu von den tibetern den Anbau von Hochlandgerste und Hafer. Gemüse wurde nur sehr wenig angebaut. Im Frühjahr vor der Ernte, wo es sehr wenig zu essen gab, sammelte man wilde Früchte, Kräuter, Kartoffeln und Wurzeln. Das Weintrinken war bei den Nu-Männern und -Frauen sehr üblich und beliebt.

Die Nu verehrten sehr die Natur und glaubten, dass alle Lebenwesen und dinge eine Seele haben. Sonne, Mond, Sterne, Berge, Flüsse, Bäume und Steine, sie alle waren Gegenstände ihres Glaubens. Die Schamanen arbeiteten gleichzeitig auch in der Landwirtschaft mit. Manche von ihnen waren Häuptlinge von Sippen- oder Dorfgemeinschaften- Sie bildeten damals die sogenannte "Intellektuellen-Schicht" innerhalb der Gesellschaft der Nu-Nationalität. Neben Wahrsagerei, Gespensteraustreibung und Behandlung von Kranken übemittelten sie auch geschichtliche und andere Kenntnisse. Bei großen und kleinen Unfällen mussten früher Tiere geschlachtet und Wein aufgewärmt werden, um den Gespenstern als Opfergabe dargebracht zu werden. Die meisten Nu im Kreis Gongshan glaubten an den Lamaismus. Die Hälfte der Nu in Bijiang und Fugong war früher Katholiken und Protestanten.

Die Nu-Sprache gehört zur tibeto-birmanischen Sprachgruppe der sino-tibetischen Sprachfamilie. die Nu haben keine eigene Schrift. Heute verwenden die Nu die Schrift der Han-Chinesen. Die meisten Gedichte und Lieder der Nu-Nationalität sind lebensnah und haben einen eigenen Stil, Die Melodien sind nach festen Regeln und Rhythmen geschaffen worden. Formen und Inhalte sind äußerst vielfältig. Die Lieder werden von Musikinstrumenten wie Pipa, Mundpfeife, Bambusflöte und der Mundorgel Hulusheng begleitet. Auch Tänze der Nu sind sehr vielfältig, die meisten von ihnen ahmen die Bewegungen von Tieren nach, andere stellen das tägliche Leben und die Produktion dar. Die Tänze werden von großzügigen, kräftigen Bewegungen und eindrucksvollen Rhythmen untermalt.

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