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Die Nu-Nationalität (2)
   2006-03-09 13:42:33    cri
Wie wir in der letzten Folge berichtet haben, wurde das ganze Gebiet Nujiang, das vorwiegend von den Nu bewohnt ist, im Frühjahr 1950 befreit. Vor der Befreiung verlief die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung in verschiedenen Nu-Gebieten nicht parallel. Die Produktion und der Lebensstandard der Nu in den Kreisen Lanping und Weixi waren ähnlich denen der Han-Chinesen sowie der Bai und der Naxi. Diese befanden sich jedoch alle bereits auf der Entwicklungsstufe der feudalen Gesellschaft. Die Gesellschaftsentwicklung der Nu in den Kreisen Bijiang, Fugong und Gongshan war zurückgeblieben. Trotz Vorhandensein des Privateigentumssystems und der Klassendifferenzierung war der Boden noch nicht auf wenige konzentriert, und somit waren noch Überreste der Urgesellschaft vorhanden.

Die Nu-Angehörigen am Fluss Nujiang beschäftigten sich hauptsächlich mit der Landwirtschaft, jedoch war ihr Produktionsniveau noch sehr niedrig. Man benutzte überwiegend Werkzeuge aus Bambus und Holz. Die wichtigsten Agrarprodukte waren Mais, Buchweizen, Gerste, Hochlandgerste, Kartoffeln, Süßkartoffeln und Bohnen. die Anbautechnik war noch ziemlich primitiv. Sie lockerten den Boden nicht, jäteten nicht und gebrauchten auch keine Düngemittel. Das heißt, einen sehr niedrigen Hektarertrag. Der Pro-Kopf-Ertrag an Getreide in einem Jahr betrug nicht einmal 100 kg. So waren die Vorräte an Getreide sehr knapp, und man musste zusätzlich auf die Jagd gehen und Früchte sammeln. Die Nu-Angehörigen stellten selbst Pfeil und Bogen her, und fast jeder Mann war im Besitz solcher. Die Pfeilspitzen waren mit einer giftigen Substanz präpariert. Das war die vorwiegend benutzte Waffe bei Jagd und Kampf.

Eine Form der Arbeitsteilung war bei den Nu noch nicht zu erkennen. Handwerk und Handel waren von der Landwirtschaft noch nicht gelöst. Zu den familiär betriebenen handwerklichen Tätigkeiten gehörten beispielsweise das Weben von Leinen, die Herstellung von Flechtartikeln aus Bambus, das Tischlern, das Schmieden von Eisen und das Brennen von Weinbrand. Die Frauen webten Leinen hauptsächlich für den eigenen Gebrauch und tauschten überschüssige Artikel gegen andere Sachen auf dem Markt. Die Männer flochten vorwiegend Bambusartikel und fertigten Schüsseln und Löffel aus Holz für den täglichen Gebrauch an. Einige Nu-Angehörige in Bijiang konnten primitive eiserne Messer und Hachen herstellen und reparieren. Fast in jeder Nu-Familie wurde Wein gekeltert und natürlich getrunken.

Vor der Befreiung gab es bei den Nu sowohl urgemeinschaftliches Eigentum als auch Privateigentum einzelner Familien an Grund und Boden sowie die Übergangsform der gemeinsamen Bestellung. In den alten Dörfern der Nu in Bijiang und Fugong am westlichen Ufer des Nujiang-Flusses blieben mehrere Charakteristika der Urgemeinschaft wie zum Beispiel das Patriarchat erhalten. Es gab zehn Sippengemeinschaften in zehn natürlichen Dörfern. In jeder Gemeinschaft gab es Boden, der der Gemeinschaft gehörte - vorwiegend kahle Berggebiete und Ödland- Mitglieder der eigenen Gemeinschaft durften das Neuland zwar erschließen, aber nicht verkaufen. Von dem bereits erschlossenen Boden waren drei Viertel im Privatbesitz, während das Gemeingut nur das restliche Viertel ausmachte. So überwiegte also das Privateigentum an Grund und Boden, doch die Form der gemeinsamen Bestellung existiert weiter.

In den Gebieten am östlichen Ufer des Nujiang-Flusses lebten verschiedene Nationalitäten. Hier war der Boden nicht nur in Privathänden, sondern mit der Entwicklung der Grundherrenwirtschaft durfte man ihn auch verkaufen, verpfänden und verpachten. Allmählich kam es dann zur Bodenkonzentration und Klassendifferenzierung. In manchen Gebieten beuteten die reichen Bauern in der Form "gegenseitiger Hilfe" die Lohnarbeiter aus oder stellten direckt Lohnarbeiter oder Kurzarbeiter ein und trieben Wucherei.

Im Frühjahr 1950 wurde das ganze Gebiet der Nu-Nationalität befreit. In den ersten Jahren nach der Befreiung wurden in den verschiedenen Kreisen lokale Volksregierungen errichtet, wodurch vor allem die politische Gleichberechtigung der verschiedenen Nationalitäten garantiert wurde. Entsprechend den konkreten Verhältnissen bei der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Nu-Nationalität ergriff die Volksregierung in den verschiedenen Gebieten unterschiedliche Maßnahmen, um den Nu-Einwohnern bei der sozialen Reform zu helfen. Der Staat und die schon fortgeschrittenen Nationalitäten halfen den Nu bei der Entwicklung der Produktion, um allmählich die Klassenausbeutung und die Überreste der Urgemeinschaft beseitigen und zum Sozialismus übergehen zu können. Dadurch wurde sowohl die Wirtschaft als auch der Lebensstandard der Nu-Nationalität erheblich verbessert.

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