Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Die Lisu-Nationalität (2)
   2006-03-01 11:17:26    cri
Wie wir in der letzten Folge berichtet haben, rückte Anfang 1950 die Chinesische Volksbefreiungsarmee in das ausgedehnte Gebiet im Nordwesten der Provinz Yunnan ein, wo vorwiegend die Lisu leben. Damit wurden auch die Lisu befreit.

Vor der Befreiung waren die Gesellschaft und Wirtschaft der Lisu-Gebiete ungleichmäßig entwickelt. Die Lisu in Lijiang, Dali, Baoshan, Weixi, Lanping und Xichang, die dem Landesinneren nahe liegen, waren in die Etappe der feudalen Grundherrenwirtschaft eingetreten, die Produktivkräfte waren fast so weit entwickelt wie bei der Han- und der Bei-Nationalität. Bei den Lisu in der Gegend des Großen und Kleinen Liangshan-Gebierges hatten sich kleinere und mittlere Sklavenhalter herausgebildet. Die Lisu dort lebten vom Ackerbau oder halb vom Ackerbau und halb von der Jagd und benutzten im allgemeinen Pflüge. Bei den Lisu, die an der Grenze des Nujiang-Gebietes in den Kreisen Bijiang, Fugong, Gongshan und Lushui lebten, war das Niveau der Produktivkräfte noch recht niedrig. Sie trieben zwar Ackerbau, mussten aber nebenbei Früchte sammeln und auf die Jagd gehen. Ihre Produktionswerkzeuge waren primitiv. Neben Eisenwerkzeugen benutzten sie Bambus- und Holzgeräte. Es herrschte Brandrodung vor, und die Felder wurden kaum gepflügt und gedüngt. Die soziale Arbeitsteilung hatte sich noch nicht klar herausgebildet. Handwerk und Handel waren noch nicht von der Landwirtschaft getrennt, und es herrschte Tauschwirtschaft. In Bijiang und Fugong existierten Keime primitiver Märkte für Naturalwirtschaft.

Hinsichtlich der Produktionsverhältnisse existierte entsprechend diesem Entwicklungsstand der Produktivkräfte vor der Befreiung in den vier Lisu-Grenzkreisen im Nujiang-Gebiet das Privateigentum am Boden. Im Dorf gab es eine gewisse Klassenpolarisierung, aber die Überreste des urgemeinschaftlichen Gemeineigentums und des patriarchalischen Sklavenaltertums existierten noch. An Formen des Bodeneigenturms gab es Privateigentum der einzelnen Bauern, gemeinschaftliches Eigentum der Sippen und Gemeineigentum der Sippen oder der Dörfer. Das Privateigentum der einzelnen Bauern war die wichtigste Form. Das Gemeineigentum der Sippe war eine wichtige Form des Übergangs vom urgemeinschaftlichen Gemeineigentum an Grund und Boden zum Privateigentum. Das Gemeineigentum der Sippen oder Dörfer existierte als Überrest des urgemeinschaftlichen Gemeineigenturm und machte nur einen sehr kleinen Anteil aus.

In den letzten Jahrzehnten führten das ständige Eindringen von Elementen der Grundherrenwirtschaft und die Instabilität der Kleinbauernwirtschaft zur Schrittweisen Konzentrierung der Böden. Ein Teil der Sippen, der Dorfhäuptlinge und der reichen Familien besetzten mehr und mehr die besseren Felder, während arme Bauern ihre Böden verloren. Als Folge entwickelten sich allmählich Pacht- und Lohnverhältnisse.

Nach 1950, nach der Befreiung also, führte die Volksregierung in den Lisu-Gebieten auf verschiedene Art und Weise die demokratische Reform und die sozialistische Umgestaltung durch. Dabei wurde auch die Bodenreform durchgeführt und somit das feudale Ausbeutungssystem beseitigt. Seitdem haben sich sowohl die Landwirtschaft als auch die Industrie in den Gebieten der Lisu allmählich entwickelt. Zum Beispiel gab es früher im Gebiet Nujiang keine Industrie. Nach der Befreiung hat sich die örtliche Industrie schwungvoll entwickelt. Es wurden Fabriken und Bergwerke in folgenden Branchen errichtet: Ackergeräte, Kraftwagenreparatur, seltene Metalle, Salzgewinnung, Zuckerraffinierung, Pharmazie, Brennerei und Kelterei, Speiseölgewinnung, Papierherstellung, Druckerei, Bauwesen, Ziegelei, Keramik, Stromerzeugung und Lebensmittelverarbeitung. Die erste Generation Industriearbeiter aus der Lisu-Nationslität wächst auf allen Gebieten schnell heran. Unter den Arbeitern des ganzen Bezirks stellen die nationalen Minderheiten 91%, davon die Lisu 54%.

Auch das Bildungs- und Gesundheitswesen in den Gebieten der Lisu hat sich verbessert. Beispielsweise gab es in den vier Randkreisen von Nujiang nur fünf Grundschulen mit knapp 200 Schülern. Mittelschüler gab es überhaupt nur zwei. Kerben und Ritzen waren im Alltagsleben der Lisu die üblichen Formen des Schriftverkehrs. Um dem kulturellen Rückstand ein Ende zu setzen, stellte die Regierung große Summen eigens für das Bildungswesen zur Verfügung und entsandte zahlreiche hervorragende Lehrer aus dem Landesinneren. Jedes Jahr gibt die Regierung Zuschüsse für das Bildungswesen der nationalen Minderheiten. Das Kontingent von Studenten, Lehrern, Ärzten und anderen wissenschaftlich-technischen Fachkräften aus der Lisu-Nationalität wächst schnell. Was das Gesundheitswesen betrifft, gibt es heute auf Bezirks- und Kreisebene Krankenhäuser und Stationen zur Vorbeugung gegen Epidemien sowie Kliniken auf Gemeindeebene. Die patriotische Hygienebewegung und die Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten werden allgemein durchgeführt.

 1      2    3 

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)