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Die Hani-Nationalität (2)
   2006-01-19 14:48:39    cri
Schon vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 herrschte unter den Hani die Monogamie vor. Polygamie galt als mit den Sitten der Hani nicht vereinbar, und wer seine Ehefrau im Stich liess und sich wiederverheiratete, der wurde geächtet. Aber wenn eine Frau nach mehreren Jahren der Ehe keinen Jungen zur Welt brauchte, dann durfte der Ehemann eine Nebenfrau nehmen. Die Jugendlichen durften vor der Heirat frei miteinander verkehren und Liebes-Verhältnis haben. Aber die Ehe hing von der Zustimmung der Eltern ab. In vielen Gebieten der Hani wurde die Ehe von den Eltern allein beschlossen. In Biyue im Kreis Mojiang gab es einen Verlobungsbrauch, bei dem das junge Paar und die beiden Elternpaare ein Stück Weg gemeinsam gehen mussten. Wenn sie unterwegs keine Tiere wie Hasen oder Wölfe trafen, so war die Verlobung fültig. Zwei bis drei Tage nach der Hochzeit kehrte die junge Frau zu ihren Eltern zurück und blieb bei ihnen, bis die Reissetzlinge umzupflanzen waren. Im Gebiet Honghe besuchte die junge Frau am Tage nach der Hochzeit ihre Eltern, kehrte ab sofort zum Ehemann zurück.

Seit vielen Generationen herrscht bei den Hani die Tradition, dass die Namen des Vaters und des Sohnes teilweise miteinander übereinstimmen. Das heisst, die letzte Silbe oder die beiden letzten Silben im Namen des Vaters werden die erste Silbe oder die ersten Silben im Name des Sohnes. Die heutigen Familienstammbäume mit Vater-Sohn-Namen reichen im allgemeinen 40 bis 55 Generationen zurück.

Die Kleidung der Hani ist meist aus selbst gewebtem und gefärbtem dunkelblauen Baumwollstoff. Die Männer tragen normalerweise in der Mitte geknöpfte Jacken und lange Hosen und einen Turban aus weissem oder schwarzem Tuch, In Xishuangbanna tragen die Männer seitlich rechts geknöpfte Jacken, deren Knopfleisten mit zwei Reihen Silberplättchen versehen sind. Die Kopfbedeckung ist ein schwarzer Turban. Die Frauen tragen meistens eine Bluse ohne Kragen und lange Hosen. Die Schultern der Bluse und die Ärmel- und Hosensäume sind bunt bestickt. In Xishuangbanna und im Einzugsgebiet des Lancangjiang-Flusses tragen die Frauen kurze Röcke und Gamaschen. Die Brust ist mit traubenförmigen Silbergehängen und der kopf mit einer runden Mütze mit Silberkugeln geschmückt. In Mojiang, Yuanjiang und Jiangcheng tragen die Frauen entweder einen glatten, langen Rock oder einen langen Plisseerock. Daneben gibt es Hosenröcke mit besticktem Gürtel und bestickter Schürze. Ausser Ohrringen werden in vielen Gebieten grosse Hals- und Armringe aus Silber getragen. Ob eine Frau ledig oder verheiratet ist, ist an Kleidung oder Schmuck zu erkennen. Der Unterschied besteht manchmal auch darin, ob die Frau einen Zopf oder zwei Zöpfe oder statt eines Zopfes einen Haarkranz trägt. Manchmal unterscheiden sich aber nur die Muster des Gürtels und der Schürze.

Die Dörfer der Hani liegen meistens an Abhängen. Sie beherbergen in der Regel einige Dutzend, höchstens 300 bis 400 haushalte. Die Wohnhäuser in Honghe, Yuanyang und Luchun haben Lehmmauern und Strohdächer. Das Fundament ist aus Stein, die Verstrebungen sind aus Holz. Nur wenige Wohnhäuser haben Ziegeldächer. In den zweistöckigen Häusern dient das Erdgeschoss als Stall, das Mitteregeschoss als Wohn- und Schlafraum und als Getreidespeicher, und das Obergeschoss ist für Gemüse und sonstige Dinge bestimmt. Im Gebiet Mojiang herrschen mehrstöckige Lehmhäuser mit flachen Dächern und nebeneinander liegenden Zimmern vor. In Xishuangbanna bewohnen die Angehörigen der Hani mehrgeschossige Bambus- oder Holzhäuser mit Balkon.

Die Hani sind vorwiegend Polytheistien und treiben Ahnenkult. Sie glauben, dass zwischen Himmel und Erde der mächtige Himmelsgott, der Erdgott, der Drachenbaumgott und die Schutzgötter für Dorf und Familie lebten. Ihnen müssen regelmässig Opfer gebracht werden, um sie um Segen und Schutz zu bitten. Auch die verschiedenen Geister, die Krankheit und Unheil bringen, müssen durch Opfer und Zauber gebannt und vertrieben werden. Die Hani in Xishuangbanna opfern jedes Jahr dem Wachtgeist am Eingang des Dorfes. Auch der "Drachenbaum" gilt als Schutzengel für die Menschen, dem jedes Jahr geopfert wird. Die Opferzeremonie für den Drachenbaum ist sehr feierlich. Sie wird von einem Meister der Opferzeremonie geleitet. Es werden Tiere als Opfer geschlachtet, und die Dorfbewohner bringen Wein und Essen in den Drachenbaumwald, um dort zu trinken, zu singen, um Segen für Menschen und für Tiere zu beten und sich eine gute Ernte zu wünschen. In verschiedenen Hani-Gebieten werden bestimmte Tage im Jahr als tabu für bestimmte Tätigkeiten angesehen. In Xishuangbanna ist der Ziegentag in jedem Jahr ein solcher Tag. Ausserdem gelten Tage, an denen ein Unglück geschehen ist, --zum Beispiel jemand im Dorf gestorben ist oder Wildtiere in Dorf gekommen sind, oder ein Hund aufs Dach geklettert ist oder es gebrannt hat,--, ebenfalls als Unglückstage, an denen man die Arbeit einstellen und Opfer bringen muss, um Unheil abzuwenden.

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