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Die Gaoshan-Nationalität (3)
   2006-01-13 10:46:52    cri
Die Gaoshan leben in monogamer Ehe. Der Mann ist Familienoberhaupt. Bei einem Teil des Stammes existierten bis vor kurzem jedoch noch matriarchalische Strukturen. Dort war das Oberhaupt der She -- der Grundeinheit der Gesellschaftsstruktur bei den Gaoshan -- eine von den Mitgliedern gewählte ältere Frau. Die Frauen waren auch Familienoberhaupt, und die ältere Tochter war erbberechtigt. Männer lebten nach der Heirat im Hause der Frauen. Die Männer mussten vor der Hochzeit eine Zeitlang in einer öffentlichen Gemeinschaft leben. Wenn sie ihre Reife unter Beweis gestellt hatten, fand eine Initiationsfeier statt.

Die Kleidung der Gaoshan ist meistens aus Leinen und Baumwolle hergestellt. Ihre Machart ist in den verschiedenen Gebieten unterschiedlich. Die Männer tragen im allgemeinen einen Umhang, eine Weste, eine kurze Jacke und eine kurze Hose, dazu einen Turban auf dem Kopf und Wickelgamaschen an den Beinen. In manchen Gegenden werden die Westen in sehr feiner Handarbeit aus Kletterpflanzen und Kokosbaumrinde gefertigt. Die Frauen tragen kurze Jacken mit oder ohne Ärmel, Schürzen, Blusen, die von einer Schulter schräg bis zur gegenüberliegenden Achselhöhle geschlitzt sind, und lange Hosen oder Röcke. Die Frauen können Leinen weben und in verschiedenen Farben färben. Sie sticken gerne schöne Muster auf die Aufschläge der Oberkleider, auf die Ärmelkanten, auf die Kopftücher und auf die Schürzen. Sie stellen auch Schmuckstücke aus Muscheln und Tierknochen her. In einigen Gebieten ist der Brauch der Tätowierung noch lebendig.

Um die natürlichen Hindernisse ihrer gebirgigen Heimat zu überwinden, haben die Gaoshan zahlreiche Täler mit unzähligen aus Kletterpflanzen und Bambus gebauten Hängebrücken. Bogenbrücken und Rutschen überbrückt. Manche Gaoshan fertigen von Hand Tonwaren wie zum Beispiel Krüge, Vasen, Tassen, Schüsseln und Kannen in eigenartigen Formen an. Auch Leder wird verarbeitet. einige Leute können Fischnetze und andere Arten von Netzen knüpfen. Die von ihnen hergestellten Mörser und Mörserkeulen sowie die Kanus haben ebenfalls ein eigenes Gepräge. Aus Schlingpflanzen und Bambus flechten die Gaoshan Körbe verschiedener Art, Hüte und Helme, die ihrer schönen Formen und ihrer Stabilität wegen als wertvolles Kunsthandwerk geschätzt werden.

Die Gaoshan lieben Musik. Bei Festen versammeln sich die Menschen zu Gesang und Tanz. Es gibt wunderbare Volkslieder, die von Mythen, Sagen und Legenden erzählen. An Musikinstrumenten gibt es bei den Gaoshan unter anderem die Mundorgel, die Bambusflöte, die mit der Nase gespielte Querflöte und die bogenförmige Zither. Besonders hervorzuhoben ist die "Stößel-Musik": Die Frauen stehen um einen Mörser herum und schlagen unter hellem Gesang den Reis mit langen Stößeln.

Auch in der Schnitzerei und der Malerei sind die Gaoshan sehr gewandt. In die verschiedenen Gebrauchsartikel, in Zierrat, in Musikinstrumente, ja sogar in die Wohnungstüren, Säulen, Türschwellen, Holzwände und in die Kanus werden herrliche Muster geschnitzt wie Menschenfiguren, Tiere, Blumen und Ornamente. Dargestellt werden Szenen der Jagd, der Feldarbeit und des gesellschaftlichen Lebens. Die Gaoshan schnitzen besonders gern Gestalten wie Schlangenkörper mit Menschenköpfen.

Die Angehörigen der Gaoshan-Nationalität waren im allgemeinen abergläubisch. Sie glaubten an Geister und Gespenster und das ewigen Leben der Seele. Besonders verbreitet war der Ahnenkult. Jedes Jahr fanden verschiedenartige Opferfeiern statt. Verstorbene wurden ohne Sarg auf einem Friedhof begraben. In verschiedenen Gebieten ist das Erntefest sehr verbreitet. Auch existieren noch überreste des Glaubens an Totems wie die Schlange und andere Tiere und eine Reihe von Tabus.

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