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Die Drung-Nationalität (3)
   2006-01-10 15:37:16    cri
Die Drung-Sprache gehört zur tibeto-birmanischen Sprachgruppe der sinotibetischen Sprachfamilie. Sie hat keine eigene Schrift. Früher ritzte man Zeichen in ein Stück Holz oder knüpfte Knoten in ein Seil, um sich etwas zu merken beziehungsweise Nachrichten weiter zu geben.

Vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 war die Grundeinheit der Gesellschaft der Drung-Nationalität das Ke'en, das auf Deutsch Dorf bedeutet. Die Mitglieder eines Ke'en glaubten, sie seien die Nachkommen eines gemeinsamen Vorfahrens, würden somit eine gemeinsame Familie bilden und den gleichen Namen tragen. Jeder Drung-Angehörige trägt den Namen der Sippschaft oder des Vaters vor dem persönlichen Namen. Die Töchter tragen auch noch den Namen der Mutter. Der Sippenälteste eines Ke'en ist zugleich auch der Häuptling des Stammes. Er nahm an der Arbeit teil und leitete sowohl die Produktion als auch die Opfergedenktage und vermittelte bei Streitigkeiten innerhalb der Sippschaft. Nach außen hin war er verantwortlich für die Zuweisung von Tributabgaben, die Entscheidung über Krieg und den Abschluss von Bündnissen.

Früher war bei der Drung-Nationalität Blutrache noch Sitte. Wenn irgend ein Mitglied der Sippschaft von Fremden gedemütigt oder ermordet worden war, hatten alle Mitglieder die Pflicht, für ihn Rache zu üben. Außerdem gab es eine Verordnung bezüglich der Eheschließung mit Mitgliedern anderer Sippen. Angehörige der gleichen Sippe durften nicht heiraten. Die gesamte Drung-Nationalität hatte noch keine einheitliche Organisation. Die Drung-Nationalität hatte nur im Kampf gegen grausame Ausbeutung und Plünderung durch feudale tibetische Lehnsherren und die Herrscher der Lisu-Nationalität ein provisorisches Bündnis geschlossen. Das stärkste Ke'en bildete die Kerngemeinschaft dieser Union, und der Häuptling dieses Ke'en war selbstverständlich der Führer. Manchmal gab es noch einen militärischen Führer, der als Helfer des mächtigsten Häuptlingsgalt. Sobald der Krieg beendet war, wurde dieses Bündnis automatisch aufgelöst.

Die übliche Eheform war die Monogamie. Aber es gab auch Polygamie. Beispielsweise war es möglich, dass zwei oder einige Schwesterneinen gemeinsamen Mann haben durften.

Die übliche Art der Bestattung von Verstorbenen war die Erdbestattung. Nur bei wenigen durch Krankheit Verstorbenenerfolgte eine Feuer- oder Wasserbestattung. Der Sarg wurde aus einem Baumstamm hergestellt. Das Grab hatte keinen Hügel. Wenn eine Familie eine Trauerfeier ausrichtete, schenkten alle Verwandten Getreide, Hühner, Wein und anderes, um ihre Trauer um den Verstorbenen zum Ausdruck zu bringen.

Alle Drung, ob Männer oder Frauen, tragen ihr Haar lang. An der Stirn reicht es bis zu den Augenbrauen. Am Hinterkopf fallen ihnen die Haare oft bis auf die Schultern herab und bedecken beide Ohren.

Die Bekleidung der Drung war sehr einfach. Männer wie Frauen hüllten ihren Körper in ein Stück Leinen mit Streifenmuster. Das Tuch verlief quer von der linken zur rechten Schulter und bedeckte die Brust. Es wurde nur mit einer Strohschnur oder mit Bambusnadeln befestigt. Dieses Tuch diente tagsüber als Kleidung und abends als Bettdecke. In der Vergangenheit trugen manche Männer einfach nur Blätter als Bekleidung. Die Frauen der Drung hatten die Tradition, sich im Gesicht tätowieren zu lassen. Schon mit 12 oder 13 Jahren ließen sich die Mädchen tätowieren. Jede Sippe hatte ein anderes Muster.

Die Wohnhäuser der Drung am nördlichen Ufer des Drungjiang-Flusses waren aus Baumstämmen gebaut. Die Wohnhäuser der Drung am südlichen Ufer waren meistens Bambushütten. Die Häuser lagen alle am Fuß der Berge. Zu beiden Seiten der Bambushütten gab es je eine Flucht von kleinen Zimmern. In jedem Zimmer gab es einen Herd. Dies war der Lebensraum eines Ehepaars mit seinen Kindern. Nach Auflösung der gemeinschaftlichen Getreidespeicher hat sich jede Familie auch einen eigenen Speicher gebaut. Zwar gab es damit nicht mehr die frühere Gemeinschaftsküche, aber nach wie vor traf man sich zu gemeinsamen Mahlzeiten, wobei eine Familie nach der anderen für alle Kochte. Das Essen wurde gleichmäßig auf die Anwesenden verteilt, dafür zuständig war die Hausfrau.

Die Drung glaubten früher an Animismus und verehrten alle Naturdinge. Sie glaubten noch an Gespenster. Das einzige große Fest war das Neujahrsfest. Es fand im 12. Monat des Mondkalenders statt, jedoch nicht an einem bestimmten Tag. Die Dauer des Festes war von der vorhandenen Menge der Nahrungsmittel abhängig, im allgemeinen dauerte es zwei bis drei oder vier bis fünf Tage.

Da die Drung in hohen Gebirgen mit viel Schnee leben, haben sie oft keine Verbindung zur Außenwelt. Wenn sie verreisen, lassen sie ihre Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände meist an Baumästen hängen oder in der Wohnhütte liegen. Niemand wird die Sachen anrühren. Die Drung sind sehr fleißig und gastfreundlich und sehr zuverlässig. Sie tanzen und singen mit ehrlichem Gefühl und kräftigen Bewegungen, was ihre Liebe zum Leben und ihren Geist der Tapferkeit und des Fleißes charakterisiert.

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