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Die Drung-Nationalität (2)
   2006-01-09 15:23:54    cri
Vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 entwickelt sich die Drung-Nationalität, gesellschaftlich gesehen, nur sehr langsam und behielt lange Zeit die Gesellschaftsstruktur der Urgemeinschaft bei, wobei die Gemeinschaft in Sippen untergegliedert war. Sie nannten die Sippe väterlicherseits "Nile". Im ganzen Flussgebiet des Drungjiang gab es 15 Nile. Jeder Nile bestand aus mehreren Sippengemeinschaften. Jede von ihnen hatte ihren eigenen Lebensbereich, der durch Berggipfel, Flusstäler, Wälder oder Bäche markiert war. Dadurch entstanden viele natürliche Dörfer. Ein solches Dorf nannten die Drung "Ke'en". Innerhalb der 15 Nile existierten insgesamt 54 Ke'en. Jedes Ke'en bestand aus zwei oder drei oder mehr gemeinsamen Wohnhäusern. In jedem dieser Wohnhäuser lebten Mitglieder aus drei oder vier Generationen einer Sippe. In den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts lebten in einer solchen Sippe oft 20 bis 30 Leute zusammen. Kurz vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 wurde diese Form der Sippengemeinschaftaufgelöst. Die einzelnen Sippen trennten sich allmählich von diesen Wohnhäusern und bildeten jeweils einen eigenen in sich geschlossenen Haushalt. Jedes Ke'en umfasste im allgemeinen sechs bis sieben Haushalte, in manchen lebten etwa 1 Dutzend Haushalte zusammen.

Vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 war das Niveau der sozialen Produktivkräfte der Drung-Nationalität sehr niedrig, und die Werkzeuge waren ebenfalls äußerst primitiv. Der Ertrag der Feldfrüchte war niedrig und konnte den Jahresbedarf an Getreide der Einwohner nicht decken. Die Zeit, in der es an Getreide mangelte, betrug durchschnittlich drei bis vier Monate, manchmal sogar über sechs Monate im Jahr. Deshalb mussten sie zusätzlich Wildfrüchte sammeln, Fische fangen und auf die Jagd gehen. Aus Rotang und Bambus Körbe, Schachteln und Kehrschaufeln zu flechten, ist eine besondere handwerkliche Fertigkeit der Drung. Sie konnten mit primitiven Werkzeugen und einfachem Verfahren Leinen weben. Die Drung-Nationalität verfügte weder über Händler noch über einen Marktplatz. Im allgemeinen tauschten sie die benötigten Gegenstände gegenseitig aus.

In puncto Produktionsverhältnisse existierten bei der Drung-Nationalität sowohl Gemeineigentum als auch Privateigentum. Jedes Ke'en verfügte im eigenen Dorf über gemeinsame Ackerfelder, Jagdreviere, Fischgründe und Plätze, wo wilde Früchte wuchsen. Die Mitglieder eines Ke'en arbeiteten bei der Produktion zusammen, wobei es zwei Formen gab. Die eine war, dass alle Mitglieder eines Ke'en auf den öffentlichen Ackerfeldern gemeinsam arbeiteten. Sie aßen gemeinsam, und das Einkommen wurde gleichmäßig verteilt. Die Getreidespeicher gehörten der Gemeinschaft. Die andere Form war, daß man in einem von Brüdern, Onkeln und Neffen gebildeten kleinen Kollektiv auf den gemeinsamen Feldern zusammen arbeitete. Ein solches Kollektiv konnte jederzeit ins Leben gerufen, aber auch jederzeit wieder aufgelöst werden. Es war eine Übergangsform zum Privateigentum. Kurz vor der Gründung der Volksrepublik China 1949war solche Produktionsform in der Drung-Nationalität sehr verbreitet. Fast alle Einwohner nahmen an derartigen Kollektiven für die gemeinsame Bestellung der Felder teil. Mit Auflösung der Sippengemeinschaften besaßen die einzelnen Haushalte der Gemeinschaften und die sich von der Gemeinschaft abgespaltenen einzelnen Familien schon Ackerböden, insbesondere Gärten ringsum die Wohnhäuser, die sie selbst bestellten. Besitzer von privaten Äckern mussten aufgrund von Krankheit, hohen Abgaben und Getreidemangel ihre Felder oft zu niedrigen Preisen verkaufen. Der Häuptling eines Ke'en versuchte oft die Felder der Gemeinschaft an sich zu reißen. Die Entwicklung des Privateigentums an Grund und Boden führte unvermeidlich zur Polarisierung zwischen Reichen und Armen.

Diese Entwicklung war jedoch noch nicht abgeschlossen. Noch gab es keine Menschen, die aufgrund von Bodenbesitzverhältnissen die anderen ausbeuteten. Ferner gab es auch noch kein Pachtsystem. Aber einige der privaten Ausbeutungserscheinungen existierten bereits. Beispielsweise beschäftigten reiche Familien aufgrund der urgesellschaftlichen Kooperationsform Hilfsarbeiter. Siebegannen, Tagelöhner anzustellen oder Kinder für die Hausarbeit zu nehmen. Solche Kinder wurden als "Adoptivkinder" bezeichnet. Diese Form der Kinderarbeit war wahrscheinlich Ursprung der Sklaven.

Im Juli 1949 wurde das Gebiet der Drung befreit. Damit hat für die Drung-Nationalität ein neues Leben gewonnen. Die Volksregierung half den Drung-Angehörigen tatkräftig bei der Entwicklung der Produktion und beim wirtschaftlichen und kulturellen Aufbau. Früher gab es hier keine Wasserfelder. Mit Hilfe der Agrar-Techniker begannen die Drung Wasserbauprojekte durchzuführen und Wasserreisfelder anzulegen. Auch die ursprünlich primitive Bestellungsmethode wurde gründlich verbessert. Im Talgebiet des Drungjiang-Flusses gab es früher keine einzige Schule. Lange Zeit hindurch konnten die Drung nur Knoten in ein Seil knüpfen, um sich etwas zu merken. Heute sind hier eine Reihe von Grund- und Mittelschulen erreicht worden. Eine neue Generation der Drung-Nationalität, die kulturelle und wissenschaftlich-technische Kenntnisse besitzen, ist herangebildet worden. Außerdem gibt es auch noch viele Kliniken, Sanitätsstationen und Sanitäter, die die Kranken behandeln und Krankheiten vorzubeugen helfen.

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