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Die De'ang-Nationalität (2)
   2005-12-28 10:21:31    cri
Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der De'ang-Nationalität ging nicht sehr gleichmäßig vor sich. Da ihre Angehörigen sehr verstreut wohnten und mit Han-Chinesen und den Nationalitäten Dai, Jingpo und Wa, die sich jeweils auf verschiedenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungsstufen befanden, gemischt lebten, wurden sie politisch, wirtschaftlich und kulturell von diesen Nationalitäten beeinflusst. Da sie außerdem seit langem von den feudalen Stammeshäuptlingen der Dai beherrscht wurden, wurden sie besonders stark von der Dai-Nationalität geprägt. Aber im Gebiet Zhenkang blieben im Gedankengut der De'ang-Nationalität immer noch Überreste der alten Sippen- und der Dorfgemeinschaft erhalten.

Die kleinste Produktionseinheit der De'ang war die Familie. Die Arbeit wurde nach Geschlecht und Alter aufgeteilt. Sie benutzen allgemein die von den Han-Chinesen, Dai und anderen Nationalitäten hergestellten eisernen Geräte. Im allgemeinen bestellten die De'ang ihre Felder in der Ebene und in den Gebieten, die in der Nähe der Wasserreisfelder der Han-Chinesen und Dai lagen, äußerst sorgfältig. Die Trockenfelder für den Reisanbau wurden jedoch nur sehr grob bearbeitet.

In den von den De'ang bewohnten Gebieten in Dehong waren die Felder Eigentum der Dorfgemeinschaft. Die Einwohner des Dorfes konnten öde Ländereien in der Umgebung des Dorfes urbar machen und bestellen. Die nicht mehr benutzten Felder gehörten nach wie vor der Gemeinschaft. Später wurden Wasserreisfelder und Gärten verpachtet und verkauft. So kam es zu Privateigentum. Die Wasserreisfelder der De'ang wurden meistens von den Grundherren und Großbauern der Han-Chinesen oder den Stammeshäuptlingen der Dai an sich gerissen. Obwohl es noch öde Ländereien innerhalb der Dorfgemeinschaft gab, die urbar gemacht werden konnten, waren die De'ang in immer größerem Maße zu Pächtern und Landarbeitern der Grundherren, Großbauern und Stammeshäuptlinge geworden, weil sie weder über Zugtiere noch Geldmittel verfügten und darüber hinaus auch hohe Steuerlasten wie Familiensteuern und Zinsen zu tragen hatten.

Bei manchen De'ang-Angehörigen konnte man in der Wohnstruktur noch die Einflüsse der Sippengemeinschaft erkennen. Eine Sippengemeinschaft wurde von einigen blutsverwandten kleinen Familien gebildet. Sie wohnten im allgemeinen mit 30 bis 40 Leuten in einem großen Haus. Aber das Leben wurde familienweise gestaltet. Jede Familie hatte ihren eigenen Herd. Die produktive Arbeit erfolgte nach dem System der Urgemeinschaft, das heißt gemeinsame Bestellung der Felder und gleichmäßige Verteilung des Ertrage. Aber es gab auch die Erscheinungsform der Ausbeutung.

Die De'ang-Angehörigen der verschiedenen Gebiete waren früher die Untertanen der feudalen Lehnsherren der Dai-Nationalität. Die Stammeshäuptlinge bei der De'ang-Nationalität im Gebiet Dehong wurden von Generation zu Generation weitervererbt beziehungsweise von den Ostsverwaltern Tusi direkt ernannt. Die Tusi der Dai-Nationalität ernannten die Stammeshäuptlinge der De'ang-Nationalität zu Beamten, die zuständig waren für die Verwaltung der Dörfer der De'ang und für das Eintreiben von Steuern und Abgaben. Ein Teil der Angehörigen der De'ang-Nationalität im Gebiet Dehong musste, da sie in dem von Beamten der Jingpo-Nationalität verwaltetem Gebiet wohnten, an die Beamten der Jingpo-Nationalität eine Kopfsteuer abgeben.

Der Anteil der Grundherren und Großbauern an der De'ang-Nationalität, ob sie in den Gebirgen, im Hügelland oder in der Ebene wohnten, war sehr klein. Sie machten insgesamt nur etwa 2% der De'ang-Angehörigen aus. Diese waren meistens von den Tusi der Dai ernannte Stammeshäuptlinge, deren wirtschaftliche Machtstellung aber noch sehr schwach war. Die überwältigende Mehrheit der De'ang war fast ausnahmslos Pächter oder Knechte bei den Grundherren und Großbauern der Han-Nationalität oder den Tusi der Dai-Nationalität.

Im Jahr 1950 wurden die Siedlungsgebiete der De'ang-Nationalität befreit. Vor der Befreiung konnten sich die De'ang unter der Herrschaft der Tusi, der Grundherren und der Stammeshäuptlinge kaum über Wasser halten. Nach der Befreiung führten die De'ang unter Leitung der Volksregierung mit anderen Nationalitäten zusammen auf friedlichem Weg die Bodenreform durch. Zur gleichen Zeit führten sie mit tatkräftiger Unterstützung und Hilfe des Staates und auf der Grundlage der gegenseitigen Hilfe und Zusammenarbeit notwendige demokratische Reformen durch und leiteten den allmählichen Übergang zum Sozialismus ein. Auch eine Reihe von Kadern dieser Nationalität nahm an der Arbeit der Regierungsbehörden verschiedener Ebenen teil. Seither hat sich die Wirtschaft in den von den De'ang bewohnten Gebieten rasch entwickelt und ihr Leben von Tag zu Tag verbessert.

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