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Die De'ang-Nationalität (1)
   2005-12-23 15:06:45    cri
Die De'ang-Nationalität hat gegenwärtig etwa 20000 Angehörige. Sie leben hauptsächlich in der Gemeinde Santaishan im Kreis Luxi des Autonomen Bezirks der Dai- und der Jingpo-Nationalität Dehong und der Gemeinde Junlong im Kreis Zhenkang des Bezirks Lincang in der Südwestchinesischen Provinz Yunnan. Die übrigen wohnen verstreut in den Kreisen Yingjiang, Ruili, Longchuan, Baoshan, Lianghe und Gengma ebenfalls in der Provinz Yunnan. Die De'ang leben meistens in den Gebirgen oder im Hügelland mit den Angehörigen der Jingpo-, der Lisu-, und der Wa-Nationalität sowie mit den Han-Chinesen zusammen, nur wenige jedoch gemischt mit der Dai-Nationalität in den Talgebieten.

Die De'ang-Sprache gehört zur Mon-Khmer-Sprachgruppe der austro-asiatischen Sprachfamilie. Die De'ang-Nationalität hat keine eigene Schrift. Viele können Hochchinesisch oder die Dai- oder die Jingpo-Sprache sprechen. Ein kleiner Teil von ihnen beherrscht die Dai-Schrift. Seit 1950 verwenden immer mehr Angehörige der De'ang-Nationalität Hochchinesisch und die Schrift der Han-Chinesen.

Die De'ang wohnen schon seit Generationen in den weiten Gebieten des Gaoligong-Gebirges und der Nushan-Bergkette. Diese Gebiete gehören zur subtropischen Klimazone. Die Niederschläge hier sind ausreichend, und der Boden ist fruchtbar. Sie sind reich an Bodenschätzen und Wäldern. Die Naturbedingungen sind dort sehr gut.

Schon vor langer Zeit hatten Angehörige der De'ang-Nationalität das Ödland urbar gemacht und Trocken- und Wasserreis, Mais, Buchweizen, Kartoffeln, Walnüsse und Jute angebaut. Nach 1950 pflanzten sie Kautschukbäume, Schellackbäume, Tungölbäume, Baumwolle und Kaffee an. Die De'ang sind für den Teeanbau bekannt. Seit alters her trinken sie sehr gerne Tee. Jede Familie pflanzt Teesträucher. Rings um ihre Wohnhäuser sind Gemüse- und Obstgärten angelegt. In allen vier Jahreszeiten gibt es hier frisches Obst und Gemüse.

Der Name "De'ang" ist erst in der Qing-Dynastie vor ungefähr 300 Jahren entstanden. Vor der Qing-Dynastie bezeichnete man in historischen Aufzeichnungen die in der Provinz Yunnan wohnenden Nationalitäten der austroasiatischen Sprachfamilie wie die De'ang, die Blang und die Wa als "Puren", "Pu" oder "Puman". Im Altertum wohnten die Puren weit verstreut. Hauptsächlich waren sie im Westen Yunnans ansässig, in einem Gebiet, das in der Han-zeit vor etwa 1800 Jahren zur Präfektur Yongchang gehörte. Sie waren früher als die Achang und die Jingpo in diesem Gebiet eingetroffen. Sie waren die ältesten Einwohner an beiden Ufern des Nujiang-Flusses.

Es wird als wahrscheinlich angesehen, dass die Puren, die im Altertum im heutigen Gebiet Dehong wohnten, die Vorfahren der heutigen De'ang-Nationalität sind. Sie wohnten früher im Talgebiet und im Hügelland und betrieben sowohl Landwirtschaft als auch Handwerke. Überlieferungen zufolge konnten die Puren bereits in der Tang- und der Song-Dynastie, also schon vor mehr als tausend Jahren, Tonwaren herstellen und aus Ton hergestelltes Geschirr benutzen. Heute sind im Kreis Luxi im Gebiet entlang des Mangshi-Flusses und im Talgebiet Xuangang im Kreis Luxi immer noch Ruinen der großen Dörfer aus dem Altertum zu sehen. Mündlichen Überlieferungen alter Menschen der Dai-Nationalität zufolge waren das Gebiet Tiesa in der Zhefang-Ebene und Fapa im Gebiet Mangshi früher die bevorzugten Wohnorte der De'ang. Viele Felder für den Wasserreisanbau sind von den De'ang angelegt worden. In den letzten Jahren der Yuan-Dynastie des 13. Jahrhunderts erstarkten die Kräfte der Familie Si der Dai-Nationalität im Gebiet Luchuan. Die De'ang zogen sich daraufhin allmählich ins Gebirge zurück, machten dort ödes Land urbar und pflanzten Teesträucher an. Im Westen des Gaoligong-Gebirges im Bezirk Dehong gibt es viele beachtenswerte historische Relikte, beispielsweise der alte buddhistische Pagode beim Dorf Mengxiu im Kreis Ruili, die mit Steinplatten versehene Dorfstraße in der Nähe von der Ortschaft Nanjinli und großflächige uralte Teesträucher in Berggebieten.

Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der De'ang-Nationalität ging nicht sehr gleichmäßig vor sich. Da ihre Angehörigen sehr verstreut wohnten und mit Han-Chinesen und den Nationalitäten Dai, Jingpo und Wa, die sich jeweils auf verschiedenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungsstufen befanden, gemischt lebten, wurden sie politisch, wirtschaftlich und kulturell von diesen Nationalitäten beeinflusst. Da sie außerdem seit langem von den feudalen Stammeshäuptlingen der Dai beherrscht wurden, wurden sie besonders stark von der Dai-Nationalität geprägt. Und darauf werden wir im Nächsten Mal ausführlich eingehen. Deswegen versäumen Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, auch diese Sendung am kommenden Mittwoch nicht.

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