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Die Dai-Nationalität (3)
   2005-12-23 14:59:40    cri
Die Dai in den Grenzgebieten bekannten sich allgemein zum Hinayana-Buddhismus Zugleich waren noch überreste primitiven Geisterglaubens erhalten. Der Buddhismus war unter der Dai-Bevölkerung weit verbreitet. In den ländlichen Gebieten gab es viele buddhistische Tempel, und es war üblich, die Söhne als Mönche in den Tempel zu schicken. Insbesondere in Xishuangbanna mussten die Halbwüchsigen eine zeitlang ein geistliches Leben führen, lesen und schreiben lernen und heilige Schriften lesen. Dann kehrten die meisten wieder in das weltliche Leben zurück bis auf manche, die zeitlebens Mönche blieben. Die halbwüchsigen jungen Männer mussten in den Tempeln schwer körperlich arbeiten und Beschimpfungen und Prügel durch religiöse Vorgesetzte hinnehmen. Die Kosten der buddhistischen Zeremonien und des Buddhadienstes waren eine schwere finanzielle Belastung.

Familie und Ehe der Dai trugen eine deutliche feudale Färbung. Geheiratet wurde innerhalb desselben Standes. Das galt besonders für die Tusi-Familien. Polygamie war verbereitet, wobei die Bauernfrauen und -töchter der Willkür der Tusi-Würdenträger ausgeliefert waren. Unter den Bauernmassen herrschte die Monogamie, patriarchalische Kleinfamilie vor. Die Eltern und die ledigen Kinder bildeten die Familie. Die Jugendlichen durften vor der Heirat frei miteinander verkehren und einander frei lieben. An Festtagen oder bei sonstigen festlichen Gelegenheiten durften die ledigen jungen Männer Mädchen zu intimen Gesprächen aufsuchen. Es war auch Sitte, dass die Männer in die Familie der Frau einheirateten. Auch bei den Bestattungen waren deutliche Klassenunterschiede zu erkennen. Normalerweise wurden die Toten beerdigt. Aber die Friedhöfe der Adligen und der armen Leute waren streng getrennt. Die Mönche wurden nach ihrem Tod verbrannt. Die Urnen wurden hinter den Tempeln beigesetzt.

Die Tracht der Dai sieht folgendermassen aus: Die Männer tragen kragenlose Jacken mit kurzen Ärmeln, die in der Mitte oder seitlich geknöpft werden, und lange Hosen. Im Winter hängen sie sich Filzmäntel um. Auf dem Kopf tragen sie Turbane aus weissem oder dunkelblauem Baumwollstoff. Tätowierungen sind weit verbreitet. Mit elf oder zwölf Jahren werden die Knaben mit Tierbildern, Blumen geometrischen Mustern oder Dai-Schriftzeichen an Brust, Rücken, Bauch, Hüfte und an den vier Extremitäten zum Schmuck tätowiert. Die Frauen tragen traditionellerweise Blusen mit engen Ärmeln und einen glatten, langen Rock. In Xishuangbanna trugen die Dai-Frauen weisse oder leuchtend rote Blusen, die an der Hüfte hauteng, aber am Rand sehr breit sind, und glatte Röcke in verschiedenen Farben. In einigen Gebieten der Dai tragen die Frauen vor der Heirat helle Blusen, die an der Seite geknöpft werden, lange Hosen und kleine Schürzen. Nach der Heirat tragen sie Blusen, die in der Mitte geknöpft werden, und einen schwarzen glatten Rock. Im Landesinneren tragen die Dai-Frauen im grossen und ganzen mit leichten regionalen Unterschieden die gleiche Kleidung wie in den Grenzgebieten.

Das Hauptnahrungsmittel der Dai ist Reis. Die Dai mögen saure und scharfe Speisen. Ausser Schweine- und Rindfleisch, Hühnern und Enten werden Fisch, Krebse und andere Wasserprodukte gegessen. Die bevorzugten Gemüse sind Chinakohl, Rettich, Bambussprossen und Bohnen. Die Dai trinken sehr gern Wein und Schnaps, kauen aber auch gern Betelnüsse.

In Dehong und Xishuangbanna liegen die Dai-Dörfer in der Ebene in der Nähe von Gewässern, umgeben von Bambushainen und durchflossen von Bächen. Die Landschaft dort ist sehr schön. Charakteristisch für die Wohnhäuser der Dai sind die umlaufenden Geländer. In Xishuangbanna und Ruili sind es Bambushäuser von besonderem Stil. Sie sind beinahe quadratisch und haben zwei Geschösse. Im über 2 m über der Erde liegenden ersten Stock wohnen die Menschen. Das Erdgeschoss hat keine festen Wände und dient als Stall und Lagerschuppen. Das Giebeldach meistens mit Stroh bedeckt. Die Häuser haben eine Aussenleiter und eine Veranda, die zum Wäschetrocknen und zur Erholung dient. Im Gebiet Dehong hingegen sind die Häuser der Dai meistens ebenerdig mit Wänden aus Bambus oder ungebrannten ziegeln. Die Dächer sind mit Stroh bedeckt. Die Häuser umschliessen meistens einen Hof.

Die Feste der Dai stehen meistens im Zusammenhang mit der Religion. Zu den wichtigsten Festen zählen das Fest der Türschliessung, Fest der Türöffnung und das Wasserfest. Das Fest der Türschliessung fällt auf die Mitte des 6. Monats nach dem Mondkalender, und das Fest der Türöffnung auf die Mitte des 9. Monats. In den drei Monaten zwischen diesen beiden Festen herrscht vor allem bei älteren Leuten ein besonders reges religiöses Leben, das von Gottesdiensten und Lesungen heiliger Schriften geprägt ist. Erst nach dem Fest der Türöffnung wird das Leben wieder normal. Das Wasserfest ist das Neujahrsfest der Dai, ein traditionelles Fest dieser nationalen Minderheit. Es wird ungefähr zehn Tage nach dem Totenfest, um den 5. April herum, gefeiert. Das Fest gilt als Ausdruck "der schönsten Zeit" des Jahres. Am Festtag bespritzen sich die Menschen gegenseitig mit Wasser, veranstalten Drachenbootwettkämpfe und lassen Knallfrösche und Feuerwerksköpfer knallen, in der Hoffnung, die Krankheiten und das Unheil des vergangenen Jahres zu vertreiben und gutes Wetter, eine gute Ernte und um Gesundheit und Gedeihen für Menschen und Tiere im neuen Jahr zu bitten.

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