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Die Dai-Nationalität (1)
   2005-12-22 13:21:21    cri
Die Dai zählen rund 1,1 Millionen Angehörige, die vorwiegend im Autonomen Bezirk der Dai- und der Jingpo-Nationalität Dehong sowie in den Autonomen Kreisen Gengma und Jingu, Pu'er, Lancang, Xinping, Yuanjiang und Jinping. All diese Bezirke und Kreise liegen in der südwestchinesischen Provinz Yunnan. Die Dai-Sprache gehört zu dem Zhuang-Dai-Sprachzweig der Dong-Sprachgruppe der sinotiebtischen Sprachfamilie. Es gibt hauptsächlich drei Dialekte, den Dehong-, den Xishuangbanna- und den Jinping-Dialekt. Die Dai haben ihre eigene Lautschrift, die nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 reformiert worden ist.

Die meisten von den Dai bewohnten Gebiete sind von Bergen umgebene, immer grüne Talebenen in der subtropischen Klimazone. Die Niederschläge sind reichlich. Die Landschaft ist schön und der Boden fruchtbar. Es werden dort Reis, Zuckerrohr, Kampferbäume, Kaffeebäume, Sisalhanf, Kautschukbäume, Schellackbäume, Zitronenkraut und sonstige Industriepflanzen angebaut. Der Pu'er-Tee von Xishuangbanna ist im In- und Ausland bekannt. Subtropische Früchte wie Mango, Kokosnüsse, Ananas und Bananen werden das ganze Jahr über geerntet. Die Berge tragen dichte Urwälder, in denen Teakbäume, Rotsandelbäume, Eisenholzbäume und andere kostbare Hölzer sowie zahlreiche wertvolle Heilpflanzen wachsen. An Bodenschätzen gibt es Kupfer, Eisen, Gold und Silber. In den Urwäldern von Xishuangbanna leben Elefanten, Tiger, Leoparden, Hirsche, Nashörner, Goldhaar Affen, Pfauen und andere seltene Tiere.

Die Dai-Nationalität hat eine lange Geschichte. Schon sehr früh hatten sie freundschaftliche Beziehungen mit dem Landesinneren. 109 v. Chr. ließ Kaiser Wudi der Han-Dynastie Südwestchina erschließen und dort die Präfektur Yizhou. In der Zeit der östlichen Han-Dynastie schickten Führer der Dai mehrmals Gesandtschaften mit Musikanten und Zauberern in die Reichshauptstadt Luoyang, die dort ihr Können zeigten. Zur Anerkennung wurden den Künstlern Goldsiegel und rote Ordensbänder verliehen, und der Dai-Führer wurde zum "Großgouverneur der Han-Dynastie" ernannt. Damit wurde die politische Vasallenschaft der Dai gegenüber der östlichen Han-Dynastie begründet. Vom 8. bis zum 13. Jahrhundert waren die Gebiete der Dai nacheinander abhängig vom Regime Nanzhao der Familie Meng und vom Regime Dali der Familie Duan in Yunnan, die sich hauptsächlich auf die Yi- und die Bai-Nationalität stützten. Damals hatten die Dai bereits eine recht entwickelte Agrargesellschaft. Wie Geschichtsbücher aus dem 9. Jahrhundert schildern, setzten die Dai beim Ackerbau Rinder und Elefanten ein, bauten viel Wasserreis an und verfügten über ein umfangreiches Bewässerungsnetz. auch das Handwerk war einigermaßen entwickelt. Mit Kapok wurde gewebt, aus Bergsalz wurde Kochsalz gewonnen. Aus Metall wurden Waffen hergestellt, und geschmiedete Gold- und Silberfolien wurden zu Schmuck verarbeitet.

Im 12. Jahrhundert vereinigte Bazhen alle Volksstämme in Xishuangbanna und gründete mit Jinghong als Zentrum den Regionalstaat Mengle.

In der Yuan-Dynastie vor etwa 650 Jahren unterstand das Gebiet der Dai der Provinz Yunnan, und man begann in den von nationalen Minderheiten bewohnten Gebieten das Tusi-System zu praktizieren. In der Ming-Zeit vor etwa 400 Jahren wurde auf den in der Yuan-Dynastie geschaffenen Grundlagen das Tusi-System konsolidiert und allgemein durchgesetzt. In den Gebieten der Dai wurden erbliche Tusi-Würdenträger als örtliche Beamte eingesetzt, was die Herrschaft der Yuan-beziehungsweise der Ming-Dynastie über die Dai-Gebiete verstärkte. In dieser Zeit wurde der wirtschaftliche und kulturelle Austausch zwischen den Han-Chinesen und den Dai immer reger. Insbesondere durch die Umsiedlung zahlreicher Han-Chinesen in die Grenzgebiete wurden fortgeschrittene Produktionstechnik, Kultur und Wissenschaft aus dem Landesinneren dort verbreitet, was zur Entwicklung der Gesellschaft und der Wirtschaft der Dai beitrug. Während der Yuan- und der Ming-Dynastie traten die verschiedenen Gebiete der Dai nacheinander in die Epoche der feudalen Lehnsherrengesellschaft ein. Eiserne Artikel kamen in Gebrauch, neue Nutzpflanzen wurden wie Baumwolle eingeführt. auch das Handwerk erlebte eine neue Entwicklung. Der Handel blühte, und es entstanden neue Handelsstädte wie Cheli.

In der Qing-Dynastie vor etwa 90 Jahren wurde das System aus der Yuan- und der Ming-Zeit übernommen. Aber in den Gebieten der Dai im Landesinneren wurden die örtlichen Beamten durch von der Zentralregierung entsandte Beamte ersetzt. Während der Herrschaft der Kuomintang-Regierung zwischen 1912 und 1949 wurde die Volksrepublik China gegründet. 1950 wurden die Gebiete der Dai befreit. Damit wurde der Feudalismus in der Dai-Gesellschaft allseitig abgeschafft.

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