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Die Bao'an-Nationalität (1)
   2005-12-14 15:04:53    cri
Unter den nationalen Minderheiten Chinas ist die Bao'an-Nationalität eine kleine Minderheit mit etwas mehr als 12.000 Angehörigen.

Die Bao'an-Sprache gehört zur mongolischen Sprachgruppe der altaischen Sprachfamilie und ist mit den Sprachen der Tu und der Dongxiang verwandt. Da die Bao'an seit langem mit den benachbarten Han-Chinesen und Hui Kontakt haben, enthält die Bao'an-Sprache recht viele Wörter aus dem Chinesischen. Die Bao'an gebrauchen Chinesisch im allgemeinen auch als Verkehrssprache.

In der Wanli-Zeit zwischen den Jahren 1575 und 1620 während der Ming-Dynastie, die von 1368 bis 1644 dauerte, wurde im Kreis Tongren der nordwestchinesischen Provinz Qinghai eine Armee-Einheit mit dem Namen Bao'an aufgestellt. Dann wurde die Stadt Bao'an gebaut, die dem Kommando von Hezhu unterstand. Die später entstandene Bao'an-Nationalität hat also mit den Bao'an-Truppen und der Stadt Bao'an zu tun.

Aufgrund ihrer Sagen, der Besonderheiten ihrer Sprache und ihrer speziellen Sitten und Gebräuche, die denen der Mongolen ähnlich sind, stellte man fest, dass die Vorfahren der Bao'an-Nationalität Mongolen waren, die sich zum Islam bekannten, in der Yuan- und der Ming-Dynastie zwischen den Jahren von 1271 bis 1644 als Soldaten im Gebiet Tongren der Provinz Qinghai stationiert waren und dort Ackerbau und Viehzucht trieben. Im Umgang mit den benachbarten Hui, Han-Chinesen, Tibetern und Tu haben sie sich nach und nach zu einer eigenen Nationalität herausgebildet. Früher wohnten sie in den drei Bao'an-Dörfern zu beiden Ufern des Flusses Longwu im Kreis Tongren. Angesichts der Demütigung und Unterdrückung durch die Feudalherren des dortigen Lama-Klosters Longwu waren sie gezwungen, in den ersten Jahren der Tongzhi-Zeit zwischen 1862 und 1874 während der Qing-Dynastie nach dem Gebiet Xunhua umzusiedeln. Einige Jahre später zogen sie in die Provinz Gansu und ließen sich dann in den Gegenden Dahejia und Liuji im Gebiet Linxia in der Nähe des Berges Jishishan nieder. Die von ihnen bewohnten Dörfer Dadun, Ganmei und Gaoli wurden traditionsgemäß weiter als die drei Bao'an-Dörfer bezeichnet, und Bao'an ist auch die Bezeichnung für diese Nationalität Chinas geworden.

Die Bao'an bekannten sich zum Islam. Aber vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 hatten die Bao'an wegen der Unterdrückung und Ausbeutung durch die Feudalherren der Klöster in den Bao'an-Gebieten sehr gelitten. Unter dem Deckmantel der Religion entschied die reaktionäre Herrscherklasse über Leben und Tod der dort lebenden Bao'an, Hui und Sala. Die Herrscher errichteten private Gefängnisse und missbrauchten ihre Strafgewalt. Die feudale Ausbeutung durch die Klöster in diesen Gebieten entzog den Bauern 20 bis 30% des Gesamteinkommens aus.

Seit der Gründung der Volksrepublik China 1949 genießen die Bao'an genau wie die im selben Gebiet wohnenden Hui, Han-Chinesen, Dongxiang und Sala Gleichberechtigung und das Recht, Herr des Landes zu werden. Im Jahr 1981 wurde in der Provinz Gansu der Autonome Kreis der Bao'an-, der Dongxiang- und der Sala-Nationalität Jishishan errichtet. Durch eine Reihe von sozialen Reformen haben sich die Bao'an politisch, wirtschaftlich und ideologisch schrittweise befreit. Im Jahr 1958 haben die Bao'an zusammen mit den Hui, Dongxiang und Sala die feudalen Privilegien und das System der Unterjochung und Ausbeutung durch die Klöster abgeschafft. Dabei wurden die Verbrechen einer Handvoll reaktionärer Elemente aus der religiösen Oberschicht entlarvt, die die soziale Umgestaltung sabotierten und Zwietracht unter den verschiedenen Nationalitäten säten. Auch ihre feudalen Privilegien wurden verurteilt und aufgehoben. Durch die Abschaffung dieser Ungerechtigkeiten wurde die religiöse Belastung der Werktätigen gemildert und die Politik der Glaubensfreiheit in die Tat umgesetzt.

Die Bao'an-Nationalität war früher vom Islam sehr stark beeinflusst. Ihre Sitten und Gebräuche bei Hochzeiten, Beerdigungen, im Familien- und sozialen Leben sind denen der benachbarten Hui, Dongxiang und Sala im großen und ganzen ähnlich. Wie bei vielen Nomaden-Völkern ist auch bei ihnen Ringen, Reiten und Jagen beliebt geblieben. Nach der Gründung der Volksrepublik wurden Polygamie und Frauendiskriminierung abgeschafft.

Die Tracht der Bao'an ist der benachbarten Hui und Dongxiang ähnlich. Die Bao'an können gut singen und tanzen. Sie verstehen sich besonders gut aufs Spielen von Streich- und Blasinstrumenten. Genau wie bei den Hui, Dongxiang und Sala sind bei den Bao'an "Hua'er" - Blumenlied, Bankettmelodien und andere Volkskünste beliebt.

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