Chinesischen Wissenschaftlern ist es mit dem Quantensatelliten „Mozi" erstmals gelungen, eine Quantenteleportation zwischen Satelliten und Bodenstationen über eine Entfernung von mehr als 1.000 Kilometern durchzuführen. Dies teilte das Forschungsteam unter Leitung von Professor Pan Jianwei von der chinesischen Universität für Wissenschaft und Technologie am Freitag mit. Forschern zufolge belegt dieses Experiment die Nichtlokalität von Quanten in kosmischer Entfernung.
Im August 2016 wurde der weltweit erste Quantensatellit „Mozi" von China erfolgreich ins All gesandt. Bereits einen Monat später wurde er in Betrieb genommen. Zu den wissenschaftlichen Aufgaben von „Mozi" gehört eine Quantenverschränkung zur Verwirklichung der Quanten-Nichtlokalität in kosmischer Entfernung. Kürzlich betonte Pan Jianwei in einer Pressekundgebung, „Mozi" habe die erste Quantenverschränkung weltweit über eine Entfernung von mehr als 1.000 Kilometern realisiert. Damit wurde eine zuverlässige Grundlage für künftige großangelegte Quantennetzwerke und Quantenkommunikation gelegt.
„Beim Experiment wurde vorrangig eine Quantenverschränkung über eine Entfernung von 1.000 Kilometern verwirklicht. Auf der Erde war dies nicht möglich. Ein Photon konnte hier nur in 30.000 Jahren über eine Entfernung von 1.000 Kilometern geschickt werden. Aufgrund moderner Technologie konnte die quantenmechanische Nichtlokalität-Prüfung vollendet werden, die den Einstein-Lokalitätsbedingungen streng entspricht. Diese Technologie findet ihre notwendige Anwendung wesentlich in zwei Aspekten: bei künftigen großangelegten Quantennetzwerken und bei Telekommunikationsexperimenten."
Am 15. Juni wurde diese Leistung der Volksrepublik von der amerikanischen Zeitschrift „Science" gewürdigt. Dem US-Bericht nach dient das Experiment als Grundlage für zukünftige, sichere Quantenkommunikation.
Weiterhin wird der Quantensatellit „Mozi" auch ein spezifischeres Experiment verfolgen. Pan Jianwei wies darauf hin, dass bald ein quantenverschlüsseltes Video-Gespräch zwischen Beijing und Wien geführt werden wird.
„Demnächst werden wir mit anderen Ländern weltweit kooperieren. So soll zum Beispiel in Wien eine interkontinentale Quantenverschlüsselung zustande kommen. Ein verschlüsseltes Video-Gespräch zwischen Beijing und Wien wird dadurch ermöglicht. Die Umsetzung wird in diesem oder nächstem Monat geschehen. Kanada und Italien bekundeten ihren Wunsch kontinuierlich mit uns in Kooperation zu treten und gemeinsame Experimente mit dem Satelliten durchzuführen. Dadurch wird ebenso die internationale Zusammenarbeit gefördert."