Nach dem B20-Gipfel in Hangzhou haben der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) gemeinsam die Präsidentschaft des offiziellen G20-Wirtschaftsdialogs übernommen. Die Bundesregierung hat die drei Spitzenverbände beauftragt, die G20-Präsidentschaft Deutschlands im kommenden Jahr zu begleiten.
Der B20-Vizepräsident und BDA-Vizepräsident Gerhard Braun plädierte für freien Handel und Freihandelsabkommen, was Chinas Staatspräsident Xi Jinping in seiner Grundsatzrede zur Eröffnung des B20 ebenfalls thematisierte:
„Wir brauchen free Trade, wir brauchen Freihandelsabkommen, damit die Bürokratiekosten reduziert werden. Das ist der Weg zu mehr Wohlstand und Beschäftigung. Was ich gerne höre, ist, dass die Bürokratie, die Unternehmer behindert, reduziert wird, dass die Arbeitsmärkte flexibler werden, das viele Formen der flexiblen Beschäftigung ermöglicht werden."
Neben freiem Handel und Strukturwandel seien der Arbeitsmarkt und die Beschäftigung ein wichtiges Thema, das nicht nur in Hangzhou diskutiert, sondern auch in Hamburg thematisiert werde, erklärte der B20-Vizepräsident und BDA-Vizepräsident Gerhard Braun gegenüber CRI in Hangzhou.
„Natürlich geht es darum, dass wir das Problem der Jugendarbeitslosigkeit reduzieren, dass wir mehr Frauen in Arbeit bekommen. Das ist für uns ein ganz wichtiges Thema. Wir haben viele politische Unruhen in der Welt, weil wir zu viele Arbeitslosigkeiten in vielen Bereichen haben. Das ist wie ein Teufelskreis: Politische Unruhen führen dazu, dass sich eine Volkswirtschaft nicht wirtschaftlich entwickeln kann. Das führt wiederum zu weiteren politischen Unruhen. Also, Entrepreneurship ist für uns wichtig, aber auch die duale Ausbildung und die Lehrlingsausbildung sind für uns eine ganze wichtige Initiative, weil wir davon überzeugt sind, dass mit einer guten Ausbildung die Jugendarbeitslosigkeit ganz deutlich reduziert wird."
Die Arbeitslosigkeit ist zunehmend zu einer globalen Herausforderung geworden. Jüngsten Statistiken zufolge liegt die durchschnittliche Arbeitslosenrate in Europa fünf Jahre nach dem Ausbruch der Schuldenkrise noch immer bei über zehn Prozent, und dies besonders unter den Jugendlichen. Braun leitet die B20-Taskforce für Beschäftigung und Bildung. Die gegenwärtigen Umstände bildeten eine große Herausforderung, gab der B20-Vizepräsident und BDA-Vizepräsident zu. Braun stellte ebenfalls einen engen Zusammenhang zwischen einer innovativen, vitalen, vernetzten und inklusiven Weltwirtschaft – so lautet das Motto des G20-Gipfels in Hangzhou – und der Beschäftigung fest:
„Wir leben von Innovationen. Wenn eine Volkswirtschaft keine Innovationen hervorbringt, dann wird sie langfristig im Wettbewerb verlieren. Das heißt, nur eine Volkswirtschaft, die ständig Innovationen produziert, produziert auch die entsprechenden neuen Produkte, die am Markt erfolgreich sind. Damit entsteht Wohlstand und mehr Beschäftigung."