Beijing
Der ehemalige Chefredakteur der singapurischen Zeitung „The Straits Times", Leslie Fong, hat die US-amerikanische Politik im Südchinesischen Meer kritisiert.
In dem neulich veröffentlichten Artikel „Freedom of Navigation Ops: US Exercising Right or Might?" zitierte Fong einen erfundenen Brief von Frau Oh Beigong aus Taipeh, der empörten Tochter eines Taiwaner Fischers, adressiert an den Kommandeur der US-Marine im Pazifik Harry B. Harris. Leslie Fong bezeichnete die von der US-Marine wiederholt eingeleiteten Aktionen zur Navigationsfreiheit im Südchinesischen Meer als Provokation gegen China. Wenn die Situation außer Kontrolle gerate, seien auch andere Seiten in der Region betroffen.
Die US-Regierung habe bislang kein konkretes Beispiel von einem Fall vorgelegt, in dem China die Navigationsfreiheit anderer Staaten gestört habe, so der Artikel weiter. Die USA verfügten über eine mächtige Militärstreitkraft, tolerierten jedoch keine Ambitionen anderer Staaten, die ihre hegemoniale Stellung herausforderten. Dies sei eine Drohung der USA an die ganze Welt.
Die USA würden ihre eigenen Fehler nach wie vor nicht anerkennen. Stattdessen hielten sie ihre Macht für einen allgemeingültigen Grundsatz. Es sei zum Beispiel nachgewiesen worden, dass der von den USA entfesselte Irak-Krieg grundlos begonnen worden sei. Die US-Regierung habe sich dennoch bislang nicht dafür entschuldigt.
Die USA wollten nur das Aufstreben Chinas verhindern, schrieb Fong in seinem Artikel weiter. Er forderte die USA schließlich auf, die sogenannten „edlen Grundsätze und internationale Regeln" nicht weiter als Vorwand zur Aufrechterhaltung einer US-Hegemonie zu missbrauchen.