Beijing
Der Präsident der chinesischen Zentralbank Zhou Xiaochuan hat sich am Samstag zu wichtigen Themen der chinesischen Geldpolitik geäußert.
Zhou betonte, China werde eine besonnene Geldpolitik fortsetzen. Er schließe jedoch partielle Anpassungen nicht aus, um für genügend Flexibilität zu sorgen. Die Regierung sei dabei, Chinas Regulierungssystem für den Finanzmarkt zu reformieren.
Zum Devisenmarkt sagte der Notenbankchef, die aktuelle Kapitalabwanderung entspreche grundsätzlich den Erwartungen. Die Landeswährung Renminbi erreiche derzeit nach größeren Schwankungen ein angemessenes Niveau.
Der Zentralbankchef versicherte, Chinas Wachstum werde sich hauptsächlich auf Binnennachfrage und Innovation stützen, ohne auf Export angewiesen zu sein, weshalb die Zentralbank keine Notwendigkeit sehe, durch Abwertung der Landeswährung den Export zu stimulieren.
Zu Risiken auf dem chinesischen Finanzmarkt sagte Zhou Xiaochuan, der Markt des forderungsbesicherten Wertpapiers sei klein. Durch effektive Überwachung und mehr Transparenz könne Risiken vorgebeugt werden.
Dem Notenbankchef zufolge befinden sich 70 Prozent des Immobilienleerstands in mittleren und kleinen Städten. In einigen Großstädten könne ein steiler Anstieg bei den Wohnungspreisen festgestellt werden. Daher sei eine regionsspezifische Regulierungspolitik für den Immobilienmarkt notwendig. Die Regierung wolle härter gegen auf dem Graumarkt erworbene Immobilienkredite vorgehen. Immobilienmaklern und Bauunternehmen sollten Tätigkeiten im Finanzsektor verwehrt sein, so Zhou.