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Alle Minister müssen die 100 Meter lange Passage, auch als roter Teppich der Minister bekannt, durchschreiten, bevor sie die Tagungshalle betreten. Auf ihrem Weg werden sie dabei zum pausenlosen Ziel von Kamerablitzen und einer Flut von Fragen eifriger Reporter.
Anders als in früheren Jahren, als die meisten Reporter Schwierigkeiten hatten, eilige Minister dazu zu bringen, ausführliche Antworten zu geben, widmeten die Funktionäre den Medienvertretern in diesem Jahr bereitwillig mehr Zeit.
Zurückzuführen ist dieser Wandel auf eine Anordnung von Ministerpräsident Li Keqiang, der die Funktionäre aufforderte, unverzüglich auf die Sorgen der Öffentlichkeit einzugehen und ihre Arbeit für die Menschen transparent zu gestalten.
Jedes Jahr treffen sich fast 3000 Abgeordnete aus dem ganzen Land zum rund zwei Wochen dauernden Nationalen Volkskongress (NVK) in Beijing. Parallel dazu tritt das beratende Organ des NVK, die Politische Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes, zusammen.
Zu den jährlichen Tagungen, die bis zu ihrem Abschluss die Schlagzeilen bestimmen, kommen auch Heerscharen von Reportern aus dem In- und Ausland. In diesem Jahr wurden mehr als 5000 Journalisten akkreditiert.
Auch wenn auf viele Abgeordnete für Interviews regelrecht Jagd gemacht wird, sind Minister als Nachrichtenquellen begehrter, vor allem wenn es um Themen von nationaler Bedeutung wie Renten, Bildung oder Steuern geht.
Netease, ein großes chinesisches Nachrichtenportal, veröffentlichte vor zwei Jahren einen Leitfaden, der Reporterneulingen erklärte, wie sie einen Minister auf seinem Weg in die Tagungshalle aufhalten und ihn dazu bringen können, mehr zu sagen.
Es scheint ganz so, als ob das Buch für sie in diesem Jahr von geringerem Nutzen sein wird.
Quelle: china.org.cn
