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Kann künstlicher Regen Beijings Luft reinwaschen?
  2013-12-25 14:50:18  cri

Beijing will auf Bewährtes zurückgreifen und mit künstlichem Regen sein hartnäckiges Smogproblem einfach wegwaschen. Kann das funktionieren?

Zhuang Guoshun, Atmosphärenchemiker an Shanghais Fudan Uni und eine der führenden Personen bei der Erforschung von Feinstaub der Kenngröße PM 2.5, hält das momentan für die effektivste Methode, warnt jedoch zugleich, dass damit nur zeitweilig die Symptome bekämpft werden. Die Partikel werden danach einfach zurückkehren, sagt er.

Die wesentlichen Bestandteile von Luftverschmutzung durch PM 2.5 in großen chinesischen Städten treten als Aerosolpartikel auf, sagte Zhuang. Wenn eine große Anzahl solcher Feinstäube auf Wasserdampf treffe, entstehe bald Smog daraus.

Wasser erhöht auch das Gewicht der Partikel und lässt sie heruntersinken. Ohne Eingriffe von außen können die Verschmutzungspartikel sieben bis zehn Tage in der Luft bleiben, bevor sie herabzusinken beginnen. Künstlicher Regen kann diesen Prozess beschleunigen und die Luftqualität zeitweilig verbessern.

Dennoch sollte man den Effekt nicht überschätzen, betonte Zhuang und erläuterte, künstlicher Regen sei auch nicht immer möglich. Es brauche Cumulonimbus-Wolken, und der Wind werde dennoch und weiterhin PM 2.5 herantreiben.

Es dauere beispielsweise nur ein bis zwei Tage, um Feinstaub auf den Schwingen des Windes von Xinjiang ganz im Westen des Landes nach Beijing zu bringen. Und selbst bei statischen Windverhältnissen können die Partikel in der Stadt sich ausbreiten. Insofern könne künstlicher Regen nur kurze Entspannung bei ausuferndem Smog bringen.

Der Großteil von PM 2.5 stammt von Autoabgasen, die zweimal soviel wie Fabriken ausstoßen. Die Abgaswerte variieren natürlich je nach Alter und Marke des Fahrzeugs.

Zhuang fordert deshalb, dass chinesische Städte die Pflicht zu Abgastests, das Abwracken von Altfahrzeugen und die Beschränkung von Neuzulassungen ernster nehmen.

Quelle: german.china.org.cn

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